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 Steiermark: Morgendlicher Brandeinsatz in Gratkorn „Trattenhof 4“ (x)

BrandeinsätzeFOTO: FF Gratkorn-Markt

Die Freiwillige Feuerwehr Gratkorn-Markt wurde am Samstag, dem 13. November 2004 um 05:41 mit der Alarmmeldung: „Einsatzbefehl - für die Feuerwehr Gratkorn-Markt, vermutliche Verpuffung in der Heizungsanlage bei Trattenhof 4, eine Fr. XXX hat angerufen, bitte fahren sie nachschauen, - kommen!“ alarmiert.

Als der Löschzug Gratkorn, bestehend aus dem RLF-A2000, dem KLFA und dem KRFS Tunnel an der Alarmadresse eintraf, wurde der Einsatzleiter von der besorgten Notruferin in ihre Wohnung im Erdgeschoss gebeten. Eine Erkundung in dieser EG-Wohnung ergab folgendes Bild:

  • Russschwärzung oberhalb des Dunstabzuges
  • Brandgeruch
  • der Lüftungsdeckel war durch eine vermutete Verpuffung aus der Verankerung gerissen worden
  • durch dieses Geräusch wurde die Notruferin bereits um ca. 03:30 geweckt worden

    Sofort wurde vom KRFS Tunnel die Wärmebildkamera (WBK) zum Einsatz gebracht und die gesamte Wohnung, das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss auf Hitzequellen untersucht. Entdeckt wurden lediglich Heizungsrohre, aber nichts ließ auf einen Brand hindeuten. Das stark verrußte Dunstabzugsrohr macht die aufmerksamen Feuerwehrmänner jedoch stutzig - ein Brand in der darüber liegenden Wohnung wurde sofort vermutet.

    Erneute Erkundung des gesamten Wohnobjekts optisch, mittels Wärmebild, innen und außen. Angemerkt sei noch, dass das Gebäude zum jetzigen Zeitpunkt renoviert wird und daher die Jalousien fehlen, wodurch viele Mieter ihre Fenster mit Decken und Leintüchern gegen unerwünschte Blicke der Nachbarn schützten.

    An sämtlichen Wohnungen wird von den Einsatzkräften geläutet und geklopft, doch keiner der Anwohner öffnet die Tür. Eine zweiteilige Schiebeleiter wird an der Rückwand des Gebäudes in Stellung gebracht und ein Trupp steigt über den Balkon in die Brandwohnung im 1.OG ein. Die Wohnung ist ein wenig mit Rauch gefüllt, stark verrußt, jedoch „kalt“ - der Trupp lüftet, öffnet die Wohnungstür von innen, durchsucht alle Räume und findet im Schlafzimmer eine reglose Person vor.

    Sofort werden Rettungsdienst und Notarzt nachalarmiert, Feuerwehrsanitäter beginnen bereits im rauchfreien Stiegenhaus mit der Reanimation. Während der Rettungsdienst und die Feuerwehrsanitäter im Stiegenhaus reanimieren wird die Wohnung genauer inspiziert. Eigenartiger weise ist die Brandwohnung nicht heiß, alle Fenster sind verschlossen, selbst eine Suche nach Glutnestern mit der WBK blieb ergebnislos. Vermutlich war der Brand schon um Mitternacht ausgebrochen und ist infolge Sauerstoffmangel von selbst erstickt.

    Die Reanimationsversuche mussten trotz intensiver Arbeit vom Notarzt eingestellt werden. Nach Eintreffen der Hausverwaltung wurden nochmals alle Nachbarwohnungen und der Dachboden auf etwaige Brandschäden erkundet.

    Den Einsatz konnte die FF Gratkorn-Markt um 08:03 beendet. Eingesetzte Kräfte: Feuerwehr Gratkorn-Markt: RLF-A2000, KLFA, KRFS Tunnel mit 16 Mann ÖRK Gratkorn: 2 NKTW mit 5 Mann ÖRK Graz: 1 NEF 3 Mann Bundesgendarmerie: 1 Fahrzeug mit 2 Mann


    Der Einsatz kritisch betrachtet:
  • Vermutlich ist zwischen Mittenacht und 03.00 in der Früh der Brand in der Wohnung im 1.OG ausgebrochen. Dieses Feuer tötete eine Person in der Wohnung. Die Hitze ließ die Fensterrahmen teilweise schmelzen, jedoch erstickte der Brand von selbst, ehe noch Fensterscheiben zerbrechen konnten, somit blieb eine Durchzündung aus. Der Druck im Brandraum konnte aber nicht durch Türen und Fenster entweichen - die schwächste Stelle in diesem noch geschlossenen System stellte der Deckel am Dunstabzug in der darunter liegenden Wohnung dar.

  • Dieser Deckel wurde um ca. 03:30 durch den Ãœberdruck aus der Verankerung gerissen - die Bewohnerin der EG-Wohnung wurde dadurch geweckt. Sie bemerkt Brandgeruch, weckt in ihrer Ratlosigkeit ihre Nachbarin. Gemeinsam fragen sie beim Portier der Firma Sappi-Gratkorn an, welcher auch Ansprechpartner für den Objektbesitzer, die „Leykam-Siedlungsgenossenschaft“ ist. Die Situation stellte sich harmlos dar und somit wurde versucht, einen Vertreter der Objektsverwaltung zu erreichen.

  • Als dieser nicht erreicht werden konnte, wurde nach längerer Zeit bei der Bezirksalarmzentrale „Florian Graz-Umgebung“ um Rat gefragt - diese alarmierte sofort die FF Gratkorn-Markt, ausgehend von einer Verpuffung im Heizsystem.

  • Die Erkundung deutete anfangs auf einen Bagatelle-Einsatz hin, niemand war verletzt oder in Gefahr, kein Feuerschein war sichtbar. Das verrußte Dunstabzugsrohr gab aber Anlass zur erneuten Erkundung.

  • Trotz modernster Feuerwehrtechnik in Form einer Wärmebildkamera konnten keine Anzeichen auf die Tragödie entdeckt werden.

  • Weitere Erkenntnis: es reagierten nahezu keine Hausbewohner auf das Klingeln und Klopfen der Feuerwehr, an den jeweiligen Wohnungstüren, was sich im nachhinein damit erklären lässt, dass vorrangig ältere Personen, teilweise mit Hörgeräten in diesem Haus wohnen. Somit mussten versperrte Türen aufgebrochen werden, bzw. über Leiterwege nachgeschaut werden.

  • Da sich zur Zeit am Brandobjekt keine Jalousien befunden haben, haben die Mieter ihre Fenster mit Decken usw. abgedunkelt, was eine Erkundung weiters erschwerte.

  • Das Mitführen einer umfassenden Sanitätsausrüstung (Sauerstoff, usw.) und die gute Ausbildung der Feuerwehrsanitäter haben das freie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gut Ãœberbrückt. Trotzdem hätte die Alarmierung des Rettungsdienstes im Vorfeld schon stattfinden können. (Bagatelle-Einsatz?)

  • Vorbeugender Brandschutz?

  • Ein Heimrauchmelder hätte hier vermutlich Leben retten können, bzw. den Brand früher bemerkt!

  • Beim Eindringen in den Brandraum vom Balkon aus war die Wohnung „kalt“ - selbst mittels Wärmebildkamera konnte keine Hitze mehr festgestellt werden. Die Feuerwehr musste keine Nachlöscharbeiten durchführen!

    Einsatzleiter Feuerwehr Gratkorn-Markt: LM d.S. Gernot Zierler

    Bericht und Foto: Feuerwehr Gratkorn-Markt


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