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 Steiermark: Sattelschlepper kippte mit Chemikalie über Straßenböschung (x)

Atemschutz und SchadstoffFOTO: Siegfried ULLRICH (Foto-Studio-Drogerie

Mittwochvormittag, dem 17. August 2005 kam es auf der Rechbergstraße LB64 im Gemeindegebiet von Schrems bei Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung) zu einem folgenschweren LKW-Unfall. Ein mit Aluminiumsulfat beladener ungarischer Sattelschlepper stürzte in der letzten Kurve des Rechberges auf dem Weg von Weiz nach Frohnleiten um.

Das Schwerfahrzeug flog auf der Tahlfahrt ungebremst aus der Kurve, durchstieß die Leitschiene, überschlug sich und rutsche in eine angrenzende Baumgruppe der über 200 m abfallenden Böschung. Die Ladung des mit den Rädern nach oben abgestürzten Sattelzuges, Aluminiumsulfat granuliert in Papiersäcken trat zu Teil aus und kontaminierte das Erdreich. Der 37-jährige LKW-Lenker wurde bei diesem Unfall unbestimmten Grades verletzt.

Die Freiw. Feuerwehr Frohnleiten wurde um 8.20 Uhr von der Bezirksalarmzentrale Florian Graz-Umgebung mittels Sirene alarmiert. Gleichzeitig wurden auch das Rote Kreuz und die Polizei Frohnleiten, sowie die Straßenmeisterei von diesem Unfall verständigt. Weiters alarmierte man zur weiteren Unterstützung die Feuerwehren Tulwitz und Semriach.

Beim Eintreffen konnte folgende Lage festgestellt werden:

  • Sattelzug in einer Kurve über die Böschung gestürzt
  • Das Schwerfahrzeug liegt mit den Rädern nach oben
  • Baumgruppe verhinderte das Abrutschen des LKW`s
  • Das Sattelkraftfahrzeug war mit 20 Tonnen Aluminiumsulfat beladen
  • Ein Teil des Ladeguts trat aus der Verpackung und drang ins Erdreich ein
  • Der LKW-Lenker wurde unbestimmten Grades verletzt
  • Der verunfallte LKW verlor div. Betriebsmittel
  • Die Rechbergstraße LB64 war im Unfallsbereich nur einspurig befahrbar
  • Die Witterung ist zum Unfallszeitpunkt trocken aber unbeständig

    Sofort nach dem Eintreffen der Hilfsorganisationen wurde die Rettung des Fahrzeuglenkers eingeleitet. RK-Mitarbeiter, unterstützt von Ersthelfer, holten den Lenker aus dem Führerhaus und brachten ihn in Bauchlage mittels Schaufeltrage zum SAN-Fahrzeug. Hier konnte man den Verletzten auf eine Vakuummatratze wenden und anschließend für den Hubschraubertransport vorbereiten. Der alarmierte Christopherus 12 brachte den ungarischen LKW-Lenker ins LKH Graz.

    Die eingesetzten Feuerwehrkräfte bauten einen einfachen Brandschutz mit Pulverlöschern auf. Sie sorgten auch für eine Regelung des nachfolgenden Verkehrs, da die Rechbergstraße im Unfallsbereich nur einspurig befahrbar war. Die notwendigen Absperrzonen mussten ebenfalls von der Feuerwehr festgelegt und dementsprechend markiert werden.

    Wasser ist für diesen Bereich nicht ideal, da es mit Aluminiumsulfat reagiert. Auf Grund des unbeständigen Wetters (Regenwolken zogen auf) wurden Planen zum Abdecken des Ladegutes vorbereitet. Weiters hatte man das Vieh, welches auf der Weide unter der Unfallstelle graste, mit Absprache des zuständigen Bauern entfernt. Ein weiteres Augenmerk legte man auf den 200 Meter unter der Unfallstelle vorbei fließenden Schremsbach. Hier wären die Fische bei einem etwaigen eindringen des leicht löslichen Aluminiumsulfat in Gefahr.

    Das freigewordene Ladegut war in seiner Verpackungseinheit lt. Chemikaliengesetzt mit einem X auf einem orangenen Quadrat gekennzeichnet. Somit schnell unter dem Begriff „Mindergiftig“ bzw. „Reizend“ erkennbar. Die Verpackung war nach int. Vorschriften in zwei Sprachen (Herkunftsland/Zustellland – ungarisch/deutsch) mit den Sicherheitsbestimmungen den sogenannten R- und S-Sätze (Risiko- und Sicherheitssätze) versehen.

  • Hautkontakt: S28 / R38 (S 28 Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel... * / R 38 Reizt die Haut)
  • Augenkontakt: S26 / R41 (S 26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren / R 41 Gefahr ernster Augenschäden)
  • Schlucken (Ingestieren): S 45-62 / R22 (S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen) + S 62 Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen / R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken )
  • Einatmen (Inhalieren): S22-44 / R37 (S 22 Staub nicht einatmen + S 44 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen) / R 37 Reizt die Atmungsorgane)

    So konnte die Einsatzleitung an Hand dieser Informationen handeln. Laut Chemiealarmdienst der Landesregierung ist die Substanz nicht giftig, allerdings in Verbindung mit Wasser reizend. Es findet eine sogenannte Übersäuerung statt und würde für Fische bzw. das grasende Weidenvieh problematisch werden.

    Das Schwerfahrzeug musste mit einem Schwerlastkran geborgen und mit einem Tieflader abtransportiert werden. Hier unterstützte die Feuerwehr die Bergearbeiten einerseits mit der Seilwinde um ein Auspendeln der Last zu verhindern und andererseits durch das Auffangen der Betriebsflüssigkeiten, sowie das Binden und Entsorgen der Betriebsmittel. Weiters wurde das mit Aluminiumsulfat kontaminierte Erdreich abgehoben und umweltgerecht entsorgt.

    Eingesetzt waren: FF Frohnleiten – KDO, TLF, KLF, ÖL und VF mit 25 Mann
    FF Semriach – 4 Fahrzeuge mit 14 Mann
    FF Tulwitz – 2 Fahrzeuge mit 4 Mann
    Einsatzleiter BM Heinz Köberl – FF Frohnleiten
    Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Erwin Fuchsbichler
    Polizei Frohnleiten> ÖAMTC Rettungshubschrauber C12
    Öl- und Chemiealarmdienst der Landesregierung (Hr. Stessel)
    BH Graz-Umgebung Dr. Krenn – Wasserrecht
    Privatunternehmungen (Kran, Bagger, LKW, Tieflader)



  • Mal was anderes beim FEUERWEHRAUSFLUG?


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