NÖ: FF-Vordenker „Hasi“ Brandstetter feierte 70. Geburtstag (x)
Hans Brandstetter, 70 Jahre alt, zählt zweifelsohne zu jenen Männern im Feuerwehrwesen der
Landeshauptstadt, die mit ihrem Blick in die Zukunft die Weichen in die richtige Richtung
gestellt haben. Mit seiner ganz persönlichen Mischung aus Kameradschaft, Fachkompetenz
und Feuereifer stand er 10 Jahre lang an der Spitze der zweitgrößten Feuerwehr St. Pöltens.
Am Samstag, 22. Oktober 2005, stieg nun ein großes Geburtstagsfest im Wagramer
Feuerwehrhaus. Der Spaß und „Hasi“-Gschichtln kamen dabei freilich nicht zu kurz.
Denn wie in Wagram üblich, hatten sich die Florianis einige Aufgaben für den Jubilar einfallen lassen. So musste sich der Ehrenkommandant diesen Titel im Nachhinein „verdienen“: Vier (freilich nicht ganz ernst zu nehmende) Prüfungen standen auf dem Programm. Die Jury um Landesfeuerwehrkommandant Wilfried Weissgärber, Abschnitts-FFChef Dietmar Fahrafellner sowie Stadtrat i.R. Hans Schlossnagel befand den „Hasi“ schließlich – wie nicht anders zu erwarten war - als würdig zum Tragen des Ehrentitels.
Der pensionierte Bäckermeister hatte die Geschicke der FF St. Pölten-Wagram in einer Zeit
des Umbruchs geleitet. In den 80er-Jahren wurden Verkehrsunfälle immer mehr zum täglichen Brot der Feuerwehren, also reagierte er gemeinsam mit seinem Vorgänger Alois Weichhart sen. und kämpfte für eine Fahrzeugkombination sowohl für Brand-, als auch für Technische Einsätze.
Herausgekommen ist dabei ein Rüstlöschfahrzeug, das von St. Pölten aus einen Siegeszug in ganz Österreich angetreten hat. Heute ist dieser Allrounder ein Standardfahrzeug vieler Feuerwehren.
Etwas ganz spezielles hat der Jubilar auch mit dem „Tank 2“ durchgesetzt: Ein vollwertiges
Tanklöschfahrzeug mit integriertem 18-Meter-Steiger. Auf einer internationalen Feuerwehrmesse in Hannover tauchte dieses Konzept vor einigen Wochen – in etwas abgeänderter Form – übrigens wieder auf. 10 Jahre nachdem das Fahrzeug in Wagram in
Dienst gestellt wurde.
Und genau dieses Fahrzeug hatten einige Kameraden als Miniaturausgabe gebaut, der Jubilar
musste damit ein brennendes Haus – ebenfalls in Miniaturgröße – löschen. Die Augen des Vollblut-Feuerwehrmanns glüten: „Do müss ma scho näher hin zum Feuer“, wies er seine Maschinisten ein.
Immer an vorderster Front zu sein, musste Hans Brandstetter im Jahr 1978 am eigenen Körper
verspüren. Bei der Gasexplosion in der Eybnerstraße, dem wohl schwärzesten Jahr für die FF St. Pölten-Wagram, erlitt er schwere Verbrennungen. Nach dem Tod von Kommandant
Gschwendtenwein und Verwalter Hayden wurde er Kommandant-Stellvertreters.
Jahrzehnte lang war er auch ein fixer Teil des Katastrophenhilfsdienstes im Bezirk St. Pölten,:
Als S4 – zuständig für Versorgung und Verpflegung – kümmerte er sich um den Nachschub mit Betriebsmitteln und auch mit Speis und Trank. Denn vor allem bei längeren Einsätzen
geht die Motivation durch den Magen.
Heute kann der passionierte Schifahrer und Motorradfan – und mittlerweile Feuerwehrpensionist – lange gehegte Träume in die Tat umsetzen. Erst vor wenigen Monaten
tourte der „Hasi“ etwa mit dem Motorrad durch die Vereinigten Staaten...
Feuerwehr-Lebenslauf
Geboren am 18. Juni 1935
Beitritt zur FF St. Pölten-Wagram am 17. März 1956
Kommandant-Stellvertreter: 1978 – 1986
Kommandant: 1986 – 1996
S4 in der 17. KHD-Bereitschaft über 30 Jahre
Quelle: FF St. Pölten-Wagram |
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