NÖ: 1 Crash pro Stunde am Wochenende
 Der September begann mit Toten und Schwerverletzten auf Niederösterreichs Strassen. Es war das unfallreichste Wochenende dieses Sommers.
Die Serie begann bereits Freitag zu Mittag. Bis Sonntag abend musste die LEBIG Rettungsleitstelle die Sanitäter und Notärzte zu 64 Verkehrsunfälle schicken. Das bedeutet, dass es im Durchschnitt stündlich mindestens einmal krachte. Leider waren an diesem Wochenende die meisten Verkehrstoten in Niederösterreich zu beklagen. Acht Menschen verloren ihr Leben im Strassenverkehr, 74 erlitten Verletzungen - 23 davon schwer - und mussten in ein Krankenhaus gebracht werden.
Tödlicher Motorradunfall - Mit PKW Freund überrollt
Bereits am Freitag nachmittag stürzten zwei entgegenkommende Motorradfahrer im Bezirk Lilienfeld. Sie verstarben noch an der Unfallstelle. In der Nacht zum Samstag starb im Bezirk Gänserndorf ein 31-jähriger, der - wie sein Beifahrer - bei einem Unfall nach mehrmaligen Überschlagens aus dem Fahrzeug geschleudert wurde. Ein Freund der hinterherfuhr konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und überfuhr den 31-jährigen.
Linke Seite des Fahrzeug komplett abgerissen
Gegen 2:30 Uhr kam ein ein 29-Jähriger Lenker aus Judenau auf der B 19 von Neulengbach Richtung Tulln. In Asperhofen geriet er, nach den Angaben der Sicherheitsdirektion vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug rutsche über das Bankett und prallte danach gegen 2 Bäume. Dabei wurde die gesamte linke Seite des Pkw aufgerissen. Das Dach und der Motorblock wurden durch die Wucht des Anpralles ebenfalls völlig abgerissen. Der Lenker wurde auf die Fahrbahn geschleudert.
Die Rotkreuz-Sanitäter des Rettungswagens aus Neulengbach begannen sofort mit Wiederbelebungsversuchen des Verunfallten. Kurz danach traf der Notarztwagen aus Tulln ein. Das Notarztteam versuchte die Reanimation fortzusetzen. Aufgrund der zahlreichen schweren Verletzungen konnte der Notarzt nur mehr den Tod des 29-Jährigen feststellen.
Frontal gegen Baum
Am Samstagmorgen prallte in Öhling (Bezirk Amstetten) ein 20-jähriger mit seiner 25-jährigen Beifahrerin frontal gegen einen Baum. Grund war abermals überhöhte Geschwindigkeit, teilte die Polizei mit. Mit hydraulischen Rettungsgeräten wurden die beiden Jugendlichen von der Feuerwehr aus dem Unfallwrack geschnitten.
Während den Rettungsarbeiten begann das Fahrzeug plötzlich zu brennen, mit Feuerlöschern wurden sofort die Flammen niedergeschlagen. Die Autobatterie konnte erst nach dem die Beifahrerin befreit war, abgeklemmt werden. Die Batterie befand sich unter dem Beifahrersitz.
Der Lenker wurde mit schweren Kopfverletzungen vom Notarzthubschrauber Christophorus 15 in das AKH Linz geflogen und erlag am Sonntag seinen Verletzungen. Die Beifahrerin wurde mit dem Rotkreuz-Notarztwagen Amstetten in das Landesklinikum Amstetten transportiert.
Motorrad gegen Leitschiene
Zu einem weiteren schweren Motorradunfall kam es am Samstag Nachmittag. Ein 21-jähriger Motorradlenker kam in der "Franzosenkurve" am Grubberg (Bezirk Scheibbs) nach Angaben der Sicherheitsdirektion offensichtlich mit weit überhöhter Geschwindigkeit zu Sturz. Er prallte gegen die Leitschiene und erlitt dabei schwere Brustkorbverletzungen.
Noch vor Ort musste eine Narkose eingeleitet und der Patient künstlich beatmet werden. Nach der weiteren Versorgung durch die Teams des Roten Kreuzes Gaming, des Rotkreuz-Notarztwangens Scheibbs und des Notarzthubschraubers Christophorus 15 wurde der Motorradlenker auf die Notaufnahme des KH St. Pölten geflogen.
PKW total zerstört
In der Nacht zum Sonntag krachte ein 18-jähriger PKW Lenker auf der B48 zwischen Bullendorf und Ebersdorf/Zaya (Bez. Mistelbach) frontal gegen einen Baum. Nach der Rettung durch die Feuerwehren Wilfersdorf, Hobersdorf und Ebersdorf aus dem Wrack wurde der junge Mann mit Schädel-, Bauch-, Becken- und Oberschenkelverletzungen künstlich beatmet durch den Notarztwagen Mistelbach ins Weinviertelklinkum eingeliefert.
Frontalcrash - beide tot
Ein 60-jähriger Wiener Neustädter war am Sonntag vormittag mit seinem PKW aus Richtung Hainfeld kommend in Richtung Traisen. Er geriet aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal gegen den entgegenkommenden PKW einer 74-jährigen Pensionistin. Die Lenkerin wurde dabei sofort getötet. Der Lenker verstarb ebenfalls an der Unfallsstelle, obwohl Notarzt- und Rettungsteams sofort versuchten den Pensionisten wiederzubeleben.
Sieben Verletzte
Am Sonntag nachmittag krachten bei Herzogenburg in Richtung Traismauer auf Höhe Reichersdorf zwei PKW zusammen. Sieben Insassen wurden dabei zum Teil schwer verletzt. Rettungsteams vom Samariterbund Traismauer und dem Roten Kreuz Herzogenburg sowie das Notarztteam des Christophorus 2 versorgten die Verletzten und transportierten sie in das Zentralklinikum St. Pölten und in das Landesklinikum Krems.
Dauerstreß für Retter
Dieses Wochenende, zu Ende der Sommerferien, war mit Abstand das Blutigste in diesem Sommer. 24 Mal war ein Motorradunfall der Grund für Verletzte, 35 PKW Unfälle waren verzeichnet. Die restlichen fünf Unfälle waren Moped- oder Fahrradlenker und ein Fußgänger die mit einem PKW kollidierten, oder selbst zu Sturz kamen. Die Niederösterreichischen Retter waren im Dauerstreß.
Neben diesen Verkehrsunfällen liefen bei der LEBIG noch über 900 weitere Notfallmeldungen in den letzten beiden Tagen ein. Das heißt alle drei Sekunden mußte ein Rettungs- und/oder Notarztwagen in Niederösterreich zu einem Einsatz alarmiert werden - rund um die Uhr - 24 Stunden am Tag!
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