 NÖ: Die finanzielle Situation des Roten Kreuzes NÖ
 Tulln (Rotes Kreuz) – Bezugnehmend auf die im KURIER vom 19.9 kolportierten Zahlen, möchte das Rote Kreuz NÖ wie folgt Stellung nehmen. Richtig ist, dass es am Freitag den 15. September 2006 ein Gespräch mit dem Verfasser des Artikels gab. Im Zuge dieses Gespräches erwähnte er auch, dass ihm Zahlenmaterial aus der Focus-Studie zu gespielt worden sei. Da er dieses jedoch nicht belegen konnte und dessen Glaubwürdigkeit daher mehr als fraglich war, hat das Rote Kreuz diesbezüglich keine Stellungnahme abgegeben.
„Wir erachten es als absolut kontraproduktiv, wenn einzelne Themenbereiche unrichtig, zusammenhangslos und unkommentiert aus einer, noch dazu nicht fertig gestellten Studie, an Dritte weitergegeben werden. So kommt es nur zu einer unnötigen Verunsicherung der Bevölkerung und unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Verwundert hat uns diese Tatsache vor allem auch deswegen, da bezüglich der Studieninhalte zwischen dem Roten Kreuz, dem Land NÖ sowie den Gemeinden ein Stillhalteabkommen getroffen wurde, an das wir uns auch zu jeder Zeit gehalten haben“, so Landesgeschäftsführer Carl-Heinz Langer.
Das so genannte „Vermögen“ des Roten Kreuzes NÖ besteht zum überwiegenden Teil aus betriebsnotwendigem Vermögen, wie etwa Einsatzfahrzeuge, Gebäude, Grundstücke, Ausbildungszentren, Ausrüstung für den Katastrophenhilfsdienst etc..
Nur dadurch ist sichergestellt, dass das Rote Kreuz seine Dienstleistungen für die niederösterreichische Bevölkerung und für nationale Katastrophenhilfseinsätze rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr erbringen kann. Wie rasch, vielfältig, effizient und vor allem regional übergreifend das Rote Kreuz helfen kann, hat erst jüngst das tragische Busunglück von Schrems aufgezeigt.
Soweit es sich dabei um Finanzvermögen – also Barmittel – handelt, ist dieses in der Regel zweckgebunden für Hilfsleistungen im In- und Ausland, Mittel zur Bedeckung langfristiger Verpflichtungen und insbesondere für gesetzliche Rückstellungen.
Ohne seine finanziellen Rücklagen könnte das Rote Kreuz auch seinen Grundsätzen der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit („Hilfe ausschließlich nach dem Maß der Not“) nicht gerecht werden und die von ihm insbesondere in Notsituationen erforderlichen Hilfsleistungen nicht rasch und effizient erbringen.
Das gilt auch für jene humanitären Leistungen, die das Rote Kreuz im öffentlichen Auftrag übernimmt. Die öffentliche Hand als Auftraggeber braucht einen starken Partner, der nicht schon, wie uns gerade die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, bei den ersten Schwierigkeiten seine Tätigkeit einschränken oder einstellen muss. Umgekehrt ist für das Rote Kreuz eine solide finanzielle Situation nötig, damit es – siehe oben – Dienstleistungen nicht sofort einstellen oder einschränken muss, wenn die öffentliche Hand Entgelte im Rahmen von leider oft nur sehr kurzfristigen Verträgen kürzt oder streicht.
Darüber hinaus unterzieht sich das Rote Kreuz NÖ seit Jahren einer Jahresabschlussprüfung durch beeidete Wirtschafsprüfer, die nach strengen aktienrechtlichen Grundlagen geregelt ist und weit über den vom Vereinsrecht geforderten Prüfungsumfang hinausgeht.
Quelle:Ralph Schüller
n.roteskreuz.at | |
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