NÖ: Neulengbach als Orkan-Spitzenreiter - sieben Einsätze für die Feuerwehr (xxxxxxx)
 Gleich sieben Einsätze hatte die Feuerwehr Neulengbach-Stadt am Sonntag, den 16.03 2014 zu bewältigen. Die ganze Nacht über hatte der Sturm bereits bedrohlich an den Häusern gerüttelt, doch es dauerte bis 08:00 Uhr Morgens, ehe der erste Alarm die Kameraden aus der morgendlichen Ruhe riss. „Baum über Straße am Autobahnzubringer St. Christophen“.
Der Einsatz selbst war eigentlich gar keiner, denn irgend jemand hatte offenbar die ASFINAG bereits vor der Feuerwehr alarmiert. Jedenfalls waren die Mitarbeiter der ASFINAG beim Eintreffen der Feuerwehr gerade mit der Arbeit fertig. Währenddessen hatten die im Feuerwehrhaus verbliebenen Feuerwehrmitglieder jedoch eine bedrohliche Situation entdeckt. Von einem Hausdach gegenüber stürzten Eternitplatten auf die zu dieser frühen Stunden überraschen stark befahrene LB 44 herunter. Zugleich mit der Verständigung der Hauseigentümerin wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, die lockeren Eternitplatten abgeräumt und die restlichen Platten so niedergenagelt, dass keine weitere Gefahr mehr bestand. Dasselbe wurde dann auch noch auf der anderen Seite des Daches wiederholt, wobei die - natürlich mit Seilen gesichert - auf dem Dach arbeitenden Kameraden oft zu kämpfen hatten, nicht weggeweht zu werden. Auch das Navigieren der Drehleiter stellte eine Herausforderung dar, denn der Leiterpark wurde von den Orkanböen ordentlich durchgeschüttelt. Nach anderthalb Stunden konnte dieser nicht ungefährliche Einsatz erfolgreich beendet werden.
Nach einer kurzen Pause gab es bereits den nächsten Alarm, für die eingesetzten Kräfte ein Deja-vu-Erlebnis, denn wieder mussten lockere Eternitplatten auf einem Dach befestigt werden. Parallel dazu rückte das schwere Rüstfahrzeug (SRF) zu einem Einsatz in die Klosterbergstraße nahe der Straßenmeisterei aus, wo eine vom Sturm ramponierte Plakatwand gesichert werden musste. Danach ging es gleich weiter zum Floriani-Kreisverkehr in Seebach, wo eine Orkanbö eine Werbetafel auf die Fahrbahn geweht hatte.
Der nächste Einsatz führte das SRF in die Maderspergergasse, wo ein Feuerwehrmitglied - oder besser gesagt eine der Fichten in seinem Garten - ein Opfer des Sturms geworden war. Der entwurzelte Baum wurde binnen kürzester Zeit fachgerecht entastet und zersägt. Danach ging es nicht etwa zurück ins Feuerwehrhaus, denn in der Weinbergstraße hatte der Wind einen Altglas-Container in den Anzbach geweht. Mit dem Kran des SRF und zwei Rundschlingen wurde der gottlob fast leere Behälter wieder auf die Straße gehoben und an seinem angestammten Standort aufgestellt. Erst nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich bewältigt werden konnte, konnten die Feuerwehrleute wieder einrücken.
Insgesamt standen bei den Einsätzen 24 Feuerwehrmitglieder mit vier Fahrzeugen im Einsatz. Es wurden dabei in Summe 43 Einsatzstunden geleistet. Dass die gewaltige Kraft des Orkans keine Täuschung war, stellte sich bei der abendlichen Fernsehsendung Zeit im Bild heraus, war doch Neulengbach mit Orkanböen bis 135 km/h die Ortschaft mit der österreichweit höchsten gemessenen Windgeschwindigkeit an diesem Tag.
Quelle und Bilder: Feuerwehr Neulengbach-Stadt , Markus Peter
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