  | Eine kleine Unachtsamkeit wurde am Samstagabend, dem 13. September 2003, einen jungen Fahrzeuglenker zum Verhängnis. Er kam auf der Regennassenfahrbahn von der Landesstraße 362 im Ortsgebiet von Enzelsdorf, Gemeinde Mellach, ab und rutsche über das Straßenbankett und den Straßengraben auf einen Damm des dortigen Mühlgangkanals. |
Das Fahrzeug kann am Dammkamm aus dem Gleichgewicht und schlitterte auf Grund des feuchten Untergrundes in den ca. 1 Meter tiefen Wasserkanal. Die Insassen konnten sich über die geöffneten Seitenfenster selbst in Sicherheit bringen. Das Fahrzeug wurde bis zum Untergang ca. 300 Meter Kanalabwärts mitgerissen.
Die alarmierte Feuerwehr Mellach rückte mit ihrem TLF 3000 mit Seilwinde und MTF zur Einsatzstelle aus. Nach der Erkundung der Situation ließ Einsatzleiter HBI Johann Masser, alle notwendigen Absperr- und Sicherungsmaßnahmen durchführen. Eine Umweltgefahr durch austretende Betriebsmittel war nicht erkennbar, so stand einer Bergeaktion nichts mehr im Wege. Da die Kanalböschung sehr steil und für eine Seilwindenbergung ungeeignet war, wurde das SRF der Freiw. Feuerwehr Gössendorf nachalarmiert. Um die notwendigen Befestigungsteile (Seile, Rundschlingen) anbringen zu können, entschied sich HBI Masser noch das feuerwehreigene Boot und von der Nachbarfeuerwehr Fernitz einen Taucher anzufordern. Mittlerweile wurde die Uferböschung vom Unterholz wie Sträuchern und kleineren Bäumen mittels Motorsäge freigelegt. Eine ausreichende Beleuchtung der Einsatzstelle eingerichtet und die Landesstraße für die Bergeaktion gesperrt, wobei für den PKW-Verkehr eine örtliche Umleitung eingerichtet wurde.
Nach dem Eintreffen des Wasserfahrzeuges und des Tauchers, konnte einerseits der PKW mit der Seilwinde rückgesichert und andererseits der Wagen bis zur Bodenplatte mit dem Kran aus dem Wasser gehoben werden. Die jeweiligen Anschlagmitteln wurden vom Taucher bzw. von der Bootsmannschaft am Fahrzeug befestigt. Da der Innenraum des PKW`s mit Wasser gefüllt war, wurde vor dem entgültigen herausheben das Wasser unter Einsatz einer E-Tauchpumpe aus dem Fahrzeug gepumpt. Nach dieser Arbeit setzte man gleichzeitig die Seilwinde des TLF Mellach und den Kran des SRF Gössendorf ein um das Fahrzeug aus dem Mühlgangkanal herauszubringen.
Eingesetzt waren die drei Feuerwehren mit 35 Mann und fünf Fahrzeugen zwei Stunden, wobei die Gendarmerie die Verkehrsumleitung organisierte. Die Feuerwehr Mellach führte vor dem einrücken in ihr Feuerwehrhaus noch eine Reinigung des Unfallfahrzeuges und der Straße durch.
Text: ABI d.F. Peter Kirchengast
Fotos: FF Gössendorf
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