Glimmbrand auf Baustelle der Rainersiedlung in Wagram: Wärmebildkamera bestand Feuertaufe nach erst 18 Stunden (x)
Datum: 19.12.2004 21:17:08
Thema: Brandeinsätze


FOTO: FF St. Pölten-Wagram

Von Sonntagsruhe war bei der FF St. Pölten-Wagram kurz vor 15 Uhr – wieder einmal - nichts zu merken. Passanten hatten zwischen zwei in Bau befindlichen Reihenhäusern in der Rainersiedlung an der Traisen Rauch aufsteigen sehen und die Helfer alarmiert. Die Arbeiten vor Ort gestalteten sich äußerst schwierig, da sich der Glimmbrand im Breich einer Dehnfuge „versteckt“ hatte.

Erst der Einsatz einer vom Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband in Wagram stationierten Wärmebildkamera brachte Aufschluss über die genaue Brandstelle. Mit Hilfe des erst 18 Stunden zuvor übergebenen Geräts konnten sich die Silberhelme auch leisten, auf einen Vertreter der Baufirma zu warten und mit ihm die weitere Vorgangsweise abzusprechen. Bis zu dessen Eintreffen wurde die Wand laufend auf Temperaturveränderungen kontrolliert.

Der Versuch, den Brand mit Hochdruckrohren von außen abzulöschen schlug fehl, der Glimmbrand loderte zu weit im Inneren des dünnen Spalts. Der Wasserstrahl erreichte die Stelle nicht. Also griffen die Wagramer zu Industrie-Schlagbohrmaschinen und trieben Löcher in die Wand. Erst so konnte das „versteckte“ Feuer erreicht werden. Dann ging alles freilich blitzschnell. Wasser wurde in die Löcher gespitzt und dem Feuer damit der Garaus gemacht.

Ohne den Einsatz einer Wärmebildkamera hätte der Brand nicht zentimetergenau lokalisiert werden können, der Schaden am Gebäude wäre durch mehr Löcher weitaus höher gewesen. Die Kamera wurde aber nicht hauptsächlich für lokale Brandeinsätze in Wagram stationiert, sondern ist die Ausrüstung für das Schadstoffberatungsteam rund um Abschnittskommandant Dietmar Fahrafellner. Der Stadtfeuerwehrkommandant ist Vorsitzender des Fachausschusses Atemschutz und Schadstoffe in Niederösterreich und hat ständig abrufbare Beratungsteams in ganz Niederösterreich initiiert. Diese Teams sollen bei Großereignissen als Berater im ganzen Bundesland eingesetzt werden. Und einer dieser Schadstoffexperten ist Ing. Martin Schifko von der FF St. Pölten-Wagram.

Eckdaten zum Einsatz
  • Eingesetzte Kräfte
    10 Mitglieder der FF St. Pölten-Wagram (mit TLF, RLF, KDO)
    1 Beamter der BPD St. Pölten
  • Einsatzdauer: Alarmierung um 14:56 Uhr, 5 Stunden

    Text und Foto: FF St. Pölten-Wagram





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