Feuerwehrjugend: Teamgeist und Verantwortung übernehmen (x)
Datum: 20.11.2005 15:19:42
Thema: Jugendarbeit


FOTO: BFK St. Pölten

1966 hat es in St. Pölten die ersten – damals noch inoffiziellen - Aktivitäten in Richtung Jugendarbeit bei den Feuerwehren gegeben. 1972 wurde dann die Feuerwehrjugend aus der Taufe gehoben und startete einen unvergleichlichen Siegeszug durch ganz Österreich.
Mehr als 30 Jahre später hat der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband schließlich die Jubiläums-Schallmauer durchbrochen: Die FF St. Pölten- Ratzersdorf gründete die 500. Feuerwehrjugendgruppe Niederösterreichs.

Am Samstag, 19. November 2005, fand deshalb eine hochkarätige Podiumsdiskussion im Zuhause der Jubiläumsgruppe statt. „Was ist das Geheimnis des stets steigenden Zuwachses bei der Niederösterreichischen Feuerwehrjugend“, stellte Moderator Georg Schröder die Frage nach dem Erfolgsrezept der Feuerwehrjugend in Niederösterreich.
Die Diskutanten, angefangen von Landesrat Josef Plank über Landeskommandant Wilfried Weissgärber bis hin zu Nadine Stamberg, ihres Zeichens Feuerwehrjugendmitglied in St. Pölten-Ratzersdorf, waren sich einig: Gesunder Teamgeist und die Möglichkeit, schon in jungen Jahren Verantwortung zu übernehmen hebt die Feuerwehrjugend von anderen Jugendaktivitäten hervor. Plank: „Die Freiwillige Feuerwehr hat einen immens hohen Stellenwert in der Bevölkerung und damit auch in jeder einzelnen Familie. Jeder weiß: Feuerwehrmitglieder sind Menschen, die sich engagieren.“ Diese positive Stimmung ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum 10 bis 15-Jährige das oft anstrengende Brot der Feuerwehrjugend unter der Flut an Freizeitaktivitäten auswählen... Warum es überhaupt zur Etablierung der Feuerwehrjugend gekommen sei beantwortete Wilfried Weissgärber mit einem knappen, dafür aber umso wichtigeren Wort: „Selbsterhaltungstrieb“.
Denn nur wer frühzeitig darauf schaut, auch in der Zukunft über genügend Kräfte zu verfügen, wird auch dann helfen können. Weissgärber selbst war es übrigens, der bei der St. Pöltner Stadtfeuerwehr die erste Feuerwehrjugendgruppe forciert hat. Und auch heute weiß er genau: „Wenn wir die Sprache der Jugendlichen verstehen und benutzen, bin ich überzeugt, dass wir auch in Zukunft junge Mitglieder für uns gewinnen können.“ St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler dazu: „Die Feuerwehr geht offensiv auf die Bevölkerung zu und hat damit auch bei der Jugend Erfolg!“ Man habe frühzeitig erkannt, die Jugendarbeit zu forcieren. Andere Institutionen hätten dies verabsäumt. Er stellte sich auch gleich mit einem spontanen „Taufgeschenk“ für die Feuerwehrjugend St. Pölten-Ratzersdorf ein: Über einen Wutzeltisch, wie ihn sich Nadine Stamberg für sich und ihre Kameraden gewünscht hatte, könne man reden. Feuerwehrjugend bietet eben neben der fachlichen Ausbildung auch „a muats Gaudi“...

Ein wenig Statistik:
Im größten Bundesland Österreichs gab es per 31. Dezember 2005 rund 6.000 Feuerwehrmitglieder zwischen zehn und 15 Jahren, 475 davon allein im Bezirk St. Pölten.
Viele der heutigen Führungskräfte im Feuerwehrsystem haben ihre ersten Löschversuche in der Feuerwehrjugend absolviert. Bernhard Grössenbrunner, Kommandant-Stellvertreter in St. Pölten-Ratzersdorf über den Grund, eine Jungmannschaft aufzubauen: "Auf Grund der ständigen Steigerung im Anforderungsprofil unserer Feuerwehr und um der Entwicklung der Altersstruktur entgegen zu wirken, haben wir uns entschlossen, eine Feuerwehrjugendgruppe zu gründen."

FOTO: BFK St. Pölten

Quelle: BFKDO St. Pölten - Presseteam

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