Heißer Konflikt um FF-Ehrungen
Datum: 24.11.2005 06:30:24
Thema: Berichte in den Medien


KONFLIKT / Neue Modalitäten bei der Übergabe von Feuerwehr- Auszeichnungen treiben Keil zwischen FF-Chef Huber und BH Hallbauer.

PITTEN / Zwischen Bezirkshauptmann Dr. Karl Hallbauer und Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber hängt der Haussegen schief: Grund dafür ist eine geplante Neuregelung bei der Vergabe von Auszeichnungsspangen durch das Land bei der Freiwilligen Feuerwehr. War es bislang so, dass die Auszeichnungsspangen von lokalen Politikern bei diversen Feierlichkeiten der Wehren übergeben wurden, so werden nun einheitliche Richtlinien für das kommende Jahr festgelegt. Und diese besagen, dass diese Ehrenzeichen nur mehr im Rahmen des Bezirksfeuerwehr- oder Abschnittsfeuerwehrtages vergeben werden sollen. Das bestätigte Bezirkshauptmann Dr. Karl Hallbauer gegenüber der NÖN: „Das wurde bei der Bezirkshauptleutekonferenz beschlossen.“


„Ist Sache der Feuerwehr und nicht der Politik!“
Für Huber ein Ding der Unmöglichkeit: „Dort werden wir sicher nichts verteilen“, hat er bereits seinen Weg festgelegt. Für ihn ist dies „keine Sache der Politik, sondern der Feuerwehr, wann diese Auszeichnungen verliehen werden.“ Wie überhaupt die Politik in der Feuerwehr nichts verloren hätte. „Zudem ist es auch ein logistisches Problem. Da braucht man einen riesigen Saal, um so vielen Menschen Platz bieten zu können. Außerdem würden die Verleihungen den Rahmen einer solchen Veranstaltung wie des Bezirksfeuerwehr- oder Abschnittsfeuerwehrtages sprengen. Im Vorjahr haben wir alleine 180 Ehrungen gehabt“, stellt Huber klar.

Kompromisslösung wird angestrebt
Er möchte einen Kompromiss finden. „Ich stelle mir eine ganz andere Lösung vor: Wir veranstalten zwei Mal im Jahr eine feierliche Stunde, wo wir alle in Frage kommenden Personen einladen und die Auszeichnungen übergeben. Das ist ein gangbarer Weg.“

Eine Möglichkeit, zu der Bezirkshauptmann Dr. Karl Hallbauer aber noch nicht sein Einverständnis gegeben hat: „Ich gehe einmal davon aus, dass wir uns auch im Bezirk Neunkirchen an die neue Vorgangsweise halten werden. Denn sonst ist der Landeshauptmann fuchsteufelswild, wenn ein Bezirk bei der neuen Lösung auslässt.“ Allerdings gesteht Hallbauer auch ein, dass sie gewisse Probleme mit sich bringt: „Was machen wir mit jenen Personen, die dann nicht zur Ehrung erscheinen? Außerdem hat sich die alte Regel immerhin jahrzehntelang bewährt.“

Eine vorzeitige Absage möchte er den Plänen Hubers aber nicht erteilen: „Wir werden uns Ende November noch einmal zusammensetzen und uns darüber unterhalten.“ Huber ist jedenfalls zuversichtlich, dass sein gewählter Weg eingeschlagen wird: „In anderen Bezirken läuft es ja auch ganz normal weiter, warum soll das nicht in Neunkirchen möglich sein?“ Und auch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hat bereits ein Machtwort gesprochen: „Diese Auszeichnungen können von mir oder einem meiner Vertreter weiterhin zu jeder Zeit und an jedem Ort verliehen werden“, ließ er unbürokratisch via Büro der NÖN Neunkirchen ausrichten.

Quelle:
21.11.2005 Print-Ausgabe NÖN Neunkirchen
Text: CHRISTIAN FEIGL






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