Stärkstes Urlaubsreisewochenende fordert Tote und Verletzte (x)
Datum: 15.07.2006 18:34:34
Thema: Einsätze Rettungsdienst


Foto: LEBIG


Das bisher stärkste Urlaubsreisewochenende auf Niederösterreichs Strassen forderte bis Samstag mittag bereits zwei Tote und 29 Verletzte Personen. Wie die Autofahrerclubs berichten seit den Morgenstunden über Megastaus und Unfälle bedingt durch Überlastung, Hitze und Übermüdung. Die Hilfsorganisationen stehen nahezu im Dauereinsatz.

Ein Schwerverletzter in Purgstall
Der erste schwere Unfall ereignete sich bereits am Freitag, am späten Nachmittag. Auf der B25 in Purgstall (Bezirk Scheibbs) kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein 42-jähriger Mann schwer verletzt wurde. Aus unbekannter Ursache war er in einer langgezogenen Rechtskurve frontal mit einem Kleinbus zusammengestossen, er wurde schwer verletzt im Fahrzeug eingeklemmt. Zwei Polizeibeamte befreiten ihn aus dem Fahrzeug und leisteten sofort Erste Hilfe.

Von der Rettungsleitstelle LEBIG wurden der Notarztwagen und der Rettungstransportwagen des Roten Kreuzes Scheibbs zum Unfallort entsandt. Der Patient musste noch vor Ort intubiert und künstlich beatmet werden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen und um einen raschen Transport auf eine Unfallabteilung zu gewährleisten, wurde der Notarzthubschrauber Christophorus 15 nachgefordert, der den 42-jährigen in das UKH Linz flog.

PKW gegen PKW
In der Nacht zum Samstag, gegen 03.00 Uhr war ein 36-jähriger niederländischer Staatsbürger aus Amsterdam in einem, wie die Sicherheitsdirektion berichtet, durch Alkohol beeinträchtigten Zustand, auf der B 303 (Waldviertlerstraße), in Richtung Hollabrunn. Im Gemeindegebiet von Göllersdorf stieß er aus bisher unbekannter Ursache mit der Frontseite des Fahrzeuges gegen die rechte Breitseite des aus Hollabrunn kommenden PKW eines 56-jährigen aus dem Bezirk Tulln.

Die LEBIG musste zu diesem Unfall Rettungswagen der Rotkreuz-Stellen Groß-Weikersdorf und Hollabrunn, sowie den Notarztwagen Hollabrunn alarmieren. Der 56-jährige Tullner wurde im Fahrzeug eingeklemmt und verstarb noch an der Unfallsstelle. Der Niederländer wurde bei dem Unfall leicht verletzt und ins Krankenhaus Hollabrunn eingeliefert.

Westautobahn - ein Toter, drei Verletzte
Zu einem weiteren folgenschweren Verkehrsunfall kam es dann am Samstag gegen 9.30 Uhr auf der Westautobahn A1 - Fahrtrichtung Wien kurz nach der Auffahrt Haag. Ein vollbesetzter Pkw aus Deutschland kam aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und stürzte ca. 100m über die Autobahnböschung, schlitterte die Böschung entlang, hob auf dieser ab, landete wieder auf den Rädern, riss einen Baum und einen Wildzaun auf einer Länge von rund 50 Metern um und donnerte schlussendlich gegen einen ca. 50 cm starken Baum.

Beim Abheben auf der Böschung wurde eine Insassin aus dem Fahrzeug geschleudert, beim Anprall am Baum dürfte sich der im Fond sitzende Mitfahrer tödliche Kopfverletzungen zugezogen haben. Mehrere Augenzeugen beobachteten den Unfallhergang und alarmierten die Einsatzkräfte. Von der Bereichsalarmzentrale der Feuerwehr wurden kurz darauf die Feuerwehren Haag und Amstetten zur Menschenrettung alarmiert, von der Lebig Rettungsleitstelle wurden sofort der Notarzthubschrauber Christophorus 10 aus Linz, das Notarzteinsatzfahrzeug Linz-Süd, der Rotkreuz-Notarztwagen Amstetten, sowie 4 Rotkreuz-Teams aus Haag, St.Valentin und Steyr zum Notfallort entsendet.

Die Zugang zur Unfallstelle war nur sehr schwer möglich, die Verletzten konnten schnell aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Die Erstversorgung durch die Notärzte nahm längere Zeit in Anspruch, da die Personen sehr schwer verletzt waren. Nach der Erstversorgung wurde die Beifahrerin in das AKH Linz geflogen, ein weiterer mit Notarzt Begleitung in das UKH Linz transportiert, das dritte Unfallopfer wurde durch das Notarzt-Team Amstetten in das Landesklinikum Amstetten transportiert. Für einen ca. 50 jährigen Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle.

Traurige Bilanz
Insgesamt musste die LEBIG seit Freitag nachmittag innerhalb von 24 Stunden Rettungs- und Notarztteams zu 27 Verkehrsunfällen mit Personenschäden alarmieren. "Der heutige Reisesamstag ist sicherlich der bisher verkehrsstärkste in diesem Sommer. Man merkt wirklich, dass die Fußballweltmeisterschaft am kommenden Wochenende zu Ende gegangen ist. Allerdings stehen diesen Sommer noch einige ähnliche und noch verkehrstärkere Wochenenden ins Haus", zieht ein Autofahrerclub-Sprecher kurze Bilanz.

Mehr Infos und Fotos auf www.rettungseinsatz.at
Quelle: LEBIG - Leitstellen – Entwicklungs-, Betriebs- und Integrationsgesellschaft m.b.H.





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