Arbeitsunfall bei der S31 -Bericht der SID
Datum: 23.10.2002 06:21:10
Thema: Einsätze Allgemein


Schwerer Arbeitsunfall in Neutal (Bezirk Oberpullendorf).

Am 22.10.2002, ab 06.00 Uhr, führte eine Baufirma aus der Steiermark Arbeiten an der Baustelle der Verlängerung der S 31 ? Teilstück Neutal bis Oberpullendorf -durch. Dabei wurde ein bereits bestehender Bauteil in einer Länge von ca. 30 Meter und einer Breite von ca. 15 Meter mittels Betonarbeiten verlängert.
Dieser Teil wurde vorerst unter Statikeraufsicht zwecks Durchführung der Betonarbeiten geschalt.

Die Schalungsgerüstungsarbeiten samt Schalung waren bereits von einer Rüstungsbaufirma zur Gänze fertiggestellt. Der Frischbeton wurde hierzu ständig über eine Transportleitung mittels Betonpumpe vom bestehenden festen Bauteil in die Schalung befördert. Die Beibringung erfolgt über Betonmischwägen, welche ebenfalls zwecks Abladens auf dem bestehenden Bauteil verblieben.
Während der Betonierarbeiten befanden sich 13 Arbeiter auf der Schalung, wobei diese die Transport-, Befüllungs-, Rüttel- und Abzieharbeiten durchführten.
Ein Arbeiter befand sich dabei seitlich unter der Schalungskonstruktion.
Gegen 10.15 Uhr, waren rund 2/3 des zu befüllenden Teils fertiggestellt, als die Schalungsgerüstung nach unten wegbrach. In Folge brach diese samt vorhandener Eisenbewehrung in sich zusammen. Die Eisenbewehrung blieb jedoch teilweise an den bestehenden festen Bauteilen hängen. Der bereits eingefüllte Frischbeton von rund 200 m³ stürzte mit der Schalung und den darauf befindlichen Arbeitern nach unten. Der Arbeiter, welcher sich seitlich der Schalungskonstruktion befand konnte beim Einsturz noch aus dem Gefahrenbereich laufen.
Bei dem Absturz wurden ein 42-jähriger österreichischer Arbeiter aus Neuhaus (Kärnten) und ein 57-jähriger slowenischer Staatsangehöriger getötet.
Weiters wurden 3 österreichische, 3 slowenische, 2 bosnische und je ein türkischer, jugoslawischer u. mazedonischer Staatsangehörige zum Teil schwerst verletzt.
Die verletzten Personen wurden in die Krankenhäuser Eisenstadt, Oberpullendorf, Neunkirchen, Oberwart und Wr. Neustadt verbracht und großteils stationär aufgenommen.
Bei den Bergungsarbeiten der Verletzten, sowie deren Verbringung in die Krankenhäuser, waren 2 Notarzthubschrauber, 1 Notarztwagen, 7 Rettungsfahrzeuge sowie ein Katastrophenmobil samt 6 Personen im Einsatz. Weiters wirkten die Feuerwehren Neutal und Oberpullendorf mit insgesamt 25 Mann bei den Bergungsarbeiten mit. Zwecks Betreuung der Verletzten wurde auch der Notfallpsychologische Dienst beigezogen.
Nach Erstermittlungen durch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen und der Tatortgruppe der Gendarmerie, sowie Abklärung über Verbleib der Verletzten wurden von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt die Abtragungsarbeiten der eingestürzten Schalung unter Aufsicht angeordnet.
Die Angehörigen eines Teils der Verletzten und Getöteten konnten noch nicht verständigt werden. Es wird deshalb von einer Bekanntgabe genauerer Daten Abstand genommen.

Quelle: SID





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