Bagger in Grube gestürzt, Baggerfahrer eingeklemmt (x)
Datum: 07.11.2006 07:10:33
Thema: Einsätze Allgemein
Die FF Schärding wurde am 6. November um 09:56 von der Landeswarnzentrale zur Bergung einer eingeklemmten Person in einem abgestürzten Bagger zur Baustelle bei der sogenannten „Ponyweide“ in Schärding alarmiert. Unverzüglich rückte die FF Schärding mit dem schweren Rüstfahrzeug, dem Tanklöschfahrzeug und einem Mannschaftstransporter mit Anhänger und Pölzmaterial zum Einsatzort aus. Von weiteren Bauarbeitern wurden die Kräfte am Einsatzort eingewiesen.
Die Lageerkundung durch Einsatzleiter ABI Michael Hutterer ergab, das der Bagger seitwärts durch eine Betondecke in eine darrunterliegende Grube gestürzt ist und genau auf der Baggerführerkanzel zu liegend gekommen ist. Der 31 jährige Baggerfahrer war in der Kabine eingeklemmt, aber ansprechbar. Da der Bagger in einer unstabilen Lage war, ein weiteres Abrutschen des 21 Tonnen schweren Baggers für den Fahrer absolut tödlich sein konnte (zwischen Erdkante, Kopf und Bagger waren nur wenige Zentimeter frei!), wurde vom Einsatzleiter eine Sicherung des Baggers gegen weiteres Abrutschen mittels Unterlegshölzern und Hebekissen einerseits und der Seilwinde des Rüstfahrzeuges andererseits angeordnet. Weiters wurde der Baggerfahrer mittels Feuerwehrhelm und Schutzdecke gegen einbrechende Glasscheiben, Erdmassen, Steine, usw. geschützt und mit einer Elektrosäge eine 15 cm dicke Wurzel, welche durch ein Seitenfenster in die Kabine eingedrungen war und dem Fahrer gegen den Bauchbereich drückte, entfernt. Diese hochsensible Arbeit in dieser engen und gefährlichen Situation wurde Hand in Hand von einem erfahrenen Feuerwehrmann in ständiger Absprache mit dem eingeklemmten und einem Rot-Kreuz-Mitarbeiter durchgeführt.
Nachdem die Lage stabilisiert und der Körper in der Kanzel befreit war, verschafften wir uns mit dem hydraulischen Bergegerät von der Rückseite der Kabine Zugang, trennten die Kopfstütze und die Rückenlehne des Fahrersitzes vorsichtig und in penibler Feinstarbeit vom Körper des Eingeklemmten. Dadurch konnten wir eine ca. 30cm im Durchmesser große Öffnung schaffen, durch die wir nach gesamt 21 Minuten den Eingeklemmten und mit seiner eigenen Mithilfe erfolgreich bergen und fast unverletzt dem Roten Kreuz übergeben konnten!
Das Leben des Baggerfahrers hing im wahrsten Sinne „am seidenen Faden“, wie schon so oft hat das Zusammenspiel der Einsatzkräfte (im speziellen hier von Feuerwehr und Rotem Kreuz) in Verbindung mit einer zeitgemäßen und schlagkräftigen Ausrüstung ein Menschenleben retten können!
Die Feuerwehr Schärding rückte um 11:15 wieder ins Feuerwehrhaus ein, wo wir von der Landeswarnzentrale in Bereitschaft für einen Brand eines landwirtschaftlichen Anwesen in Schardenberg gesetzt wurden.
www.ff-schaerding.at
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