ÖRK Projekt "Landesleitstelle Kärnten"
Datum: 30.01.2003 07:39:16
Thema: News aus anderen Organisationen


Das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Kärnten, präsentierte dieser Tage den aktuellen Stand des Projektes der "Landesleitstelle Kärnten". Von Referenten des Landesverbandes wurde über den derzeitigen Stand der Dinge informiert sowie der vorgesehene Ablauf des Dienstbetriebes nähergebracht.

Die neue Leitstelle soll am Areal des Landesverbandes Kärnten in Klagenfurt entstehen. Zielsetzungen des Projektes sind neben einer, auf dem neuesten Stand der Technik arbeitenden Leitstelle für Kärnten eine EDV-unterstützte Einsatzdisposition, Datenfunk mit Statusmeldesystem, Nutzung von GPS zur Standortbestimmung, hohe Ausfallssicherheit sowie ein standardisiertes Vorgehen bei einer strukturierten Notrufabfrage.

Ein Ablaufschema eines Anrufes könnte wie folgt aussehen: Eine Person kontaktiert die Landesleitstelle über Notruf 144, den Ärztefunk 141, eine Amtsleitung für den Krankentransport oder eine Leitung einer Krankenanstalt. Die relevanten Einsatzdaten können vom Mitarbeiter via EDV erfasst werden und das zuständige Einsatzmittel über Textpager und Datenfunk alarmiert werden. Das alarmierte Team besetzt das zugewiesene Fahrzeug und nimmt den Einsatzauftrag via Datenterminal an. Von nun an wird der Einsatzfortschritt mittels Statusmeldung per Datenfunkterminal an die Landesleitstelle weitergegeben (Einsatzbeginn, Eintreffen am Notfallort, Abfahrt vom Notfallort, Eintreffen im Krankenhaus, Beendigung des Auftrages).

Der Leitstellenmitarbeiter erfasst alle Daten im Einsatzleitsystem und erhält auf der Basis von GPS und Datenfunk eine Auswahl der nächstgelegenen Einsatzmittel. Diese werden je nach Indikation und Verfügbarkeit alarmiert und zum Einsatzort entsandt. Das System soll eine Qualitätssteigerung durch einheitliche Vorgehensweise aller Mitarbeiter und Vermeidung stimmungsabhängiger Entscheidungen bewirken.

An Kartenmaterial stehen digitale Karten (ÖK 50, ÖK 200) sowie Farborthofotos des gesamten Bundeslandes zur Verfügung. Weiters werden "Hausnummerndaten" aller Objekte sowie "Teleatlas Straßendaten" vorgehalten. Das Einsatzleitsystem soll im Endausbau Einsatzort inklusive Anfahrtsbeschreibung anzeigen können. Die Aufgaben der Bezirksleitstellen beschränken sich zukünftig auf die Bearbeitung von Großschadensereignissen bzw. die Meldung an die Landesleitstelle über den eingesetzten Fuhrpark bzw. die Zuordnung von Teams zu bestimmten Fahrzeugen (Besetzung des Dienstplanes sowie interne Angelegenheiten bleiben der Dienstführung an der Bezirksstelle erhalten).

Welches Funknetz verwendet werden soll, ist noch nicht entschieden - in der näheren Auswahl sind das Behördennetz ADONIS sowie ein analoges Funknetz mit Datenfunk und eigener Alarmierung (eigenes Netz des ÖRK LV Kärnten). Die Realisierung der Landesleitstelle begann mit der Auftragserteilung für den Vollausbau im Oktober 2002 und wird durch folgende Fachfirmen durchgeführt: Center Funk (als Generalunternehmen), Intergraph (Einsatzleitsystem) sowie Frequentis (Vermittlungssystem). Nach der Fertigstellung soll der Dienstbetrieb von 6 Leitstellenmitarbeitern aufrechterhalten werden, wobei eine Trennung zwischen Anrufaufnahme und Disposition der Einsatzmittel erfolgen soll (Calltaker-Dispatcher-Prinzip). Geplante Schritte sind die Ausschreibung und Auswahl der Leitstellendisponenten im Februar sowie März dieses Jahres und die Inbetriebnahme unter Einbindung der Bezirksstelle Klagenfurt und einer weiteren Bezirksstelle (abhängig vom gewählten Funksystem) im Juni 2003.





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