ÖBB-Schulung für das BFKDO Tulln (x)
Datum: 10.05.2009 08:15:33
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


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Einsätze, bei denen Personen- oder Schadstofftransportzüge am Gelände der ÖBB verunglücken, stellen die Einsatzkräfte der Feuerwehr immer wieder vor schwierige Aufgaben. Eingefleischte Vorgehensweisen die - von den "üblichen" Unfällen, zu denen die Feuerwehr gerufen wird - bekannt sind, können bei der Menschenrettung aus Personenzügen nur im eingeschränkten Umfang angewendet werden. Dies nahm das BFKDO Tulln unter BSB Björn Pichlmayer (beruflich bei ÖBB-Technische Services angestellt) zum Anlass eine umfangreiche praxisorientierte Schulung im Stationsbetrieb speziell für die Feuerwehren entlang der Franz-Josefs-Bahn und der künftigen Westbahntrasse am Bahnhof Tulln zu organisieren.

In gewohnt zuverlässiger und hilfsbereiter Weise konnte hierzu auf die Fachkenntnis und das Organisationstalent von Johann Zaussinger von der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG zurückgegriffen werden, welcher den Übungskesselwaggon, mehrere Personenwaggons sowie einen sicheren Übungsort organisierte.

Im Stationsbetrieb wurden dabei verschiedene Abläufe beübt:

- Güterwaggon entgleist
Bei dieser Station wurde von der Mannschaft des ÖBB-Hilfszuges (LKW mit Kastenaufbau und "schwerem Gerät" für Bahnunfälle) demonstriert, wie ein entgleister Waggon wieder sicher "auf Schiene" gebracht wird.

- Menschenrettung aus Personenwaggon
Mithilfe einer Rettungsplattform, Steckleitern, einer Schaufeltrage und einer Korbschleiftrage mussten die Teilnehmer bei dieser Station eine Möglichkeit finden verletzte Personen aus einem Waggon zu retten. Auch wurde hier speziell auf die elektrische und pneumatische Technik und deren Gefahren in den Waggons eingegangen und die Erkenntnisse einer ähnlichen Übung der BF Wien demonstriert (http://www.firefighter.at/fire/material/taktik/2002_2_schienenbereich.htm)

- Erstmaßnahmen nach Chemikalenaustitt bei einem Kesselwaggon
Schadstoffexperten von der Feuerwehr St.Pölten-Wagram erklärten anhand des ÖBB-Übungskesselwaggons welche Erstmaßnahmen die Feuerwehr im Falle eines Schadstoffaustritts setzen kann.

- Verhalten der Eisnatzkräfte im Gleisbereich:
Die Gefährlichkeit des Bahnbetriebs darf selbst bei einem Feuerwehreinsatz nicht unterschätzt werden. Deshalb ging es bei dieser Station primär um die Gefahren, die von der 15.000V-Oberleitung und dem Bahnbetrieb an sich (Züge am Nachbargleis) ausgehen. Außerdem wurde praktisch demonstriert wie eine Erdungsstange einzusetzen ist und welche Möglichkeiten die Feuerwehr hat den Bahnbetrieb zu beeinflussen.

- Einsatz hydr. Rettungsgeräte bei Personenwaggons:
Herkömmliche hydr. Rettungsgeräte der Feuerwehr stoßen bei der massiven Bauweise der ÖBB-Waggons schnell an ihre Grenzen - ein Aufschneiden der Außenhaut zum Beispiel kann in diesem Zusammenhang als unmöglich betrachtet werden. Dementsprechend lag das Hauptaugenmerk bei dieser Station auf die Entfernung der inneren Einbauten in den Waggons.

Zum Abschluss nutzte BSB Pichlmayer die Gelegenheit den Ausbildern, welche Großteils von verschiedenen Gesellschaften der ÖBB stammten und gleichzeitig aktive Feuerwehrmitglieder sind, zu danken und die Teilnehmer nochmals auf die Wichtigkeit des Erlernten und die Gefahren bei Einsätzen am Gelände der ÖBB hinzuweisen.

http://www.bfkdo-tulln.at





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