Aktualisierung zu "Graz: Katastrophe ausgerufen"
Datum: 18.07.2009 14:26:37
Thema: Unwetter und Katastrophen


Um 15.12 Uhr hat der Einsatzdirektor der städtischen Berufsfeuerwehr, Oberbrandrat Ing. Heimo Krajnz, einen aktuellen Bericht zur Hochwasser-Lage in Graz gegeben. In der Einsatzzentrale der Abteilung Katastrophenschutz und Feuerwehr am Lendplatz sind inzwischen Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg in Vertretung des Bürgermeisters, Magistratsdirektor Mag. Martin Haidvogl und Wirtschaftsbetriebe-Chef DI Dr. Gerhard Egger vor Ort.

Folgende Infos gab Oberbrandrat Krajnz:

Seit ca. 10 Uhr gingen über Graz massive Regenfälle nieder, die Erde konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. 176 Alarme wurden seither aufgenommen, rund 100 konnten bereits abgearbeitet werden. In St. Peter ist nicht nur der Petersbach über die Ufer getreten, aufgrund der Regenfälle besteht auf einem Grundstück am Moserwaldweg die Gefahr einer Hangrutschung. Ein Geologe und die Feuerwehr sind vor Ort, um über die notwendigen Maßnahmen – evtl. eine Evakuierung – zu entscheiden.

Der über die Ufer getretene Schöckelbach brachte – nach einer Welle im Einzugsgebiet Weinitzen und Niederschöckel – den Sandsackamm bei den Peneff-Gründen zum Einsturz. Die Peneff-Gründe wurden überschwemmt, derzeit sichert die Feuerwehr gerade eine Tiefgarage und arbeitet an der Wiederherstellung des Dammes.

Am Gabriachbach sind die beiden Retentionsbecken bis zum Rand gefüllt und drohen überzugehen. Der Thalersee ist stark angeschwollen; Wasser wurde automatisch in den Mühlgang abgelassen. In der Feuerwache Süd liegt der Schwerpunkt der Arbeiten derzeit auf dem Sandsack-Management.

Oberbrandrat Krajnz rechnet damit, dass bis in die späten Abendstunden alle überfluteten Keller ausgepumpt sind und Entwarnung gegeben werden kann. „Wir haben mit unseren Einsatzkräften – 100 Mann der Feuerwehr, 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Mitarbeiter des Kanalbauamtes und der Wirtschaftsbetriebe – die Situation im Griff.“

Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg hat einige der neuralgischen Punkte besichtigt und gab einen kurzen Überblick: „Die Gefahr einer Hangrutschung in St. Peter ist nicht zu unterschätzen, einige hohe Bäume sind schon umgestürzt. Der Schöckelbach drückte massiv Wasser gegen die Peneff-Siedlung; die Feuerwehr baut gerade einen vierreihigen Damm auf. Danke für den vorbildlichen Einsatz!“

Ing. Alfred Pölzl, stv. Abteilungsleiter der Katastrophenschutz und Feuerwehr, berichtete, dass gestern, Freitag, in St. Peter eine Aktion gestartet wurde: Die Feuerwehr hat 800 Sandsäcke zur Verfügung gestellt, die gefüllt – und heute schon benötigt wurden. „Ein Beweis, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bezirken fruchtet!“

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