Teilweiser Einsturz eines Gebäudes in Wien-Penzing
Datum: 02.08.2010 12:20:04
Thema: Einsätze Allgemein


Keine Verletzten - Gestern, Samstag gegen 15.40, stürzte die Trennmauer zwischen den Gebäuden in Wien 14, Kendlerstraße 27 und 29 in eine für einen Neubau ausgehobene Baugrube. Auf dem Grundstück Kendlerstraße 27 und 29 stand ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus aus der Jahrhundertwende. Der Teil Kendlerstraße 29 wurde abgerissen und eine Baugrube für den Neubau ausgehoben.

Der Teil Kendlerstraße 27 blieb bestehen. Die Baugrube war bereits durch eine Betonwange gesichert, hielt aber offensichtlich der Belastung nicht stand. Da sich laut Zeugen eine ältere Dame im Gebäude befand, wurde von der Feuerwehr das beschädigte Gebäude auf eventuell vorhandene Personen untersucht, dies konnte aber nach Befragungen und der Kontrolle ausgeschlossen werden. Auch meldete sich die Enkelin der Wohnungsbesitzerin bei der Feuerwehr und gab an, dass die Wohnungsinhaberin sich derzeit im Krankenhaus befindet. Von der Wiener Feuerwehr wurde als weitere Sofortmassnahme die Stromversorgung unterbrochen, der Gassektionshahn geschlossen sowie die Störtruppen von WienEngergie Gasnetz, Stromnetz sowie der Wasserwerke angefordert. Von diesen wurden die Energiezuführungen zum Gebäude getrennt. Da die Baufirma, deren Vertreter an der Einsatzstelle eintrafen, am Wochenende kein Personal zur Verfügung hat, wurde die Wiener Feuerwehr (MA 68) mit den weiteren Sicherungsmaßnahmen beauftragt. Um die gegenüberliegenden Gebäude zugänglich zu halten und eine Gefährdung von Fußgängern auszuschließen, wurde eine provisorische Schutzwand errichtet. Von der MA 48 wurde die Straße in beiden Fahrtrichtungen sowie der Gehsteig auf Seite des Hauses Nr. 27 gesperrt.

Während dieser Arbeiten stürzte ein ca. 2 x 5 Meter großer Teil der einsturzgefährdeten Seitenwand ab und landete in der Baugrube. Da auch Bewohner des gegenüberliegenden Gebäudes angaben, dass in ihrem Stiegenhaus Gebäudeteile abgestürzt waren, wurde von der Feuerwehr nochmals der zuständige Permanenzingenieur angefordert. In dem Gebäude ist eine freitragendeHufeisenstiege aus Sandstein eingebaut, die laut Mietern bereits Vorschäden aufwies. Vermutlich löste nun die Erschütterung das Herauslösen mehrerer Stufen zwischen dem 1. und 2. Obergeschoss aus. Die Stiege wurde vom Keller beginnend gepölzt. Auch wurden von der Feuerwehr weitere Gebäude in der Kendlerstraße auf mögliche Schäden kontrolliert. Von den Wiener Linien trafen Vertreter an der Einsatzstelle an und gaben an, dass ca. drei Meter unter der Baugrube die Tunnelröhre der U 3 verläuft. Der U-Bahn-Betrieb wurde eingestellt und Techniker, Vertreter der Wiener Linien und U-Bahn kontrollierten in einer Begehung den Tunnel. Im Bereich des Gebäudes wurden neue Risse festgestellt. Dieser Bereich wird - laut Aussage der Betriebsinspektoren - bis zur Klärung mit geringerer Geschwindigkeit weiter befahren.

U3-Strecke überprüft und freigegeben
In der heutigen Aussendung der Wiener Linien (siehe APA-OTS 015 von 10.50 Uhr) geben die Wiener Linien einen Bericht über den Betrieb der U 3 im Bereich Kendlerstraße.

Quelle: Rathauskorrespondenz Wien

Bilder unter firefighter.at



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