ADONIS bei den NÖ Feuerwehren
Datum: 20.05.2003 10:52:03
Thema: Funk & Co


In seiner jüngsten Presseaussendung (vom heutigen Tag) nimmt der NÖ Landesfeuerwehrverband zur Einführung des neuen Funksystemes ADONIS Stellung:

KOMMUNIKATION DER NÖ FEUERWEHREN

Das kommende Funksystem Adonis wird als Haupteinsatzgebiet die Kommunikation der Führungsebene bei Großeinsätzen und innerhalb des Leitstellenverbundes haben. Es stellt eine Kommunikationsplattform für alle Einsatzorganisationen dar.

Adonis ist für das Feuerwehrwesen aber nur bedingt geeignet:

Die organisationsübergreifende Kommunikation bedeutet einen massiven Eingriff in die jeweiligen Führungsstrukturen der Organisationen. Entscheidend ist die Kommunikation zwischen den Einsatzleitungen. Für diese Aufgaben sollen bei den NÖ Feuerwehren rund 200 Adonis-Funkgeräte eingesetzt werden. Eine umfangreichere Verwendung ist derzeit bei den NÖ Feuerwehren nicht vorgesehen.

Für die Arbeit an der Einsatzstelle bergen die im Adonis-Netz verwendete Systemtechnik sowie die nicht vorhandene flächendeckende Funkversorgung einen großen Nachteil: eine Funkversorgung speziell in Objekten ist nicht gewährleistet. An der Einsatzstelle müssen die Feuerwehrmitglieder den Funkkanal wechseln und die Kommunikation im sogenannten „Direct Mode“ durchführen. Dafür stehen im Netz jedoch nur sechs Kanäle zur Verfügung. Ein Problem, das vermutlich alle Organisationen betreffen wird. Eine Prioritätenregelung der Funkgespräche ist derzeit nicht erfolgt.

Weiters bietet Adonis derzeit keine Paging-Möglichkeit, das heißt für die flächendeckende Alarmierung über Funkmeldeempfänger oder Sirene bestehen momentan keine Einrichtungen.

Feuerwehrfunk in NÖ:

Die NÖ Feuerwehren besitzen seit 40 Jahren ein eigenständiges Funk- und Alarmierungssystem. Das Feuerwehrfunknetz ist ein vollständig autonomes System, das in Jahrzehnten aufgebaut wurde. Rund 9.000 Sprechfunkgeräte stehen den NÖ Feuerwehren zur Verfügung. Dazu kommen rund 20.000 Pager für die stille Alarmierung und 2.100 Funksirenensteuerungen. Für diese Geräte fallen keine Nutzungsgebühren an.

Neue Bereichszentralen gewährleisten optimale Alarmierung und Einsatzführung

Die Schaffung von Bereichszentralen (Zusammenfassung mehrerer Feuerwehrbezirke) konnte ohne wesentliche Erweiterungen der technischen Ausstattung umgesetzt werden:

  • Bereichszentrale Amstetten für die Bezirke Amstetten und Scheibbs sowie den Magistratsbereich Waidhofen an der Ybbs.

  • Bereichszentrale St.Pölten für die Bezirke St.Pölten und Lilienfeld und den Magistratsbereich St.Pölten.

  • Bereichszentrale Mistelbach für die Bezirke Mistelbach und Gänserndorf

  • In der Landeswarnzentrale Tulln stehen die Vorarbeiten für die Übernahme der Alarmierung in den Bezirken Gmünd, Zwettl, Waidhofen/Th., Horn, Hollabrunn und Bruck an der Leitha kurz vor dem Abschluss (derzeit erfolgt die Erstalarmierung durch die Gendarmerie).

    Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, sämtliche Sirenen in ganz Niederösterreich für die Alarmierung der Feuerwehren bzw. die Auslösung des Zivilschutzalarmes! Weiters besteht von der Landeswarnzentrale eine Funkverbindung zu allen Feuerwehren, was sich z.B. beim August-Hochwasser des vergangenen Jahres optimal bewährt hat.






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