Acrylsäure-Austritt als Übungsannahme
Datum: 01.06.2003 14:29:30
Thema: Atemschutz und Schadstoff


FOTO: FF Gänserndorf Austritt von Acrylsäure, einer ätzenden, brennbaren und sehr reaktionsfreudigen Flüssigkeit nach Verkehrsunfall, eine Person muss aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.


Bei dieser Übung sollte die Zusammenarbeit der Feuerwehr Gänserndorf mit dem Schadstoffhalbzug Auersthal, bestehend aus den Feuerwehren Auersthal, Gänserndorf und Gr. Schweinbarth perfektioniert werden.



Übungsannahme:


Ein mit Acrylsäure beladener Tankwagenzug ist im Baustellenbereich einer Freilandstraße mit einem zweiten LKW, welcher Baumstämme geladen hat, seitlich touchiert. Daraufhin wurde der Anhänger des Tankwagenzuges an 2 Stellen ca. 15-30 cm aufgerissen. Aus den Lecks tritt der Schadstoff auf die Straße aus. Die Freilandstraße ist mit einem Regenwassersammelsystem ausgestattet und beinhaltet auch das Kanaltransportsystem der Gemeinde.

Der Lenker hat das Zugfahrzeug abgehängt und in sicherer Entfernung abgestellt. Nachdem er versuchte den ausgeflossenen Schadstoff von einen Kanaleinlass umzuleiten brach er zusammen und liegt im Gefahrenbereich.


Übungsdurchfürhung:

Die Feuerwehr Gänserndorf unter Einsatzleiter OBM Taibl setzte die Erstmaßnahmen:

· Absicherung der Unfallstelle
· Stoffidentifikation mittels Gefahrengutdatenbank
· Durchführung der Menschenrettung
· Das Eindringen des Schadstoffes in die Kanalisation wurde verhindert.
· Alarmierung von Spezialkräften, anderen Hilfsorganisationen und Behörden
· Errichtung der Einsatzleitung und eines Atemschutzsammelplatzes



Die Führung des Schadstoffhalbzuges oblag HBI Würrer von der Feuerwehr Auersthal. Dieser erhielt von Einsatzleiter OBM Taibl den Einsatzbefehl:

· Wirkzone des Schadstoffes festlegen
· Abdichten des Lecks
· Inhalt des LKWS umpumpen
· Dekoplatz errichten


Die Feuerwehr Auersthal verwendete diese Übung als praktische Möglichkeit zu ihrer von FF-B Ing. Reithofer ausgearbeiteten Einsatzleiterschulung, welche in sechs Modulen durchgeführt wird.

Diese Einsatzübung stellte für die übenden Einheiten einen wertvollen Ausbildungsschritt dar. Das Schadensszenario wurde von V Kubick und FM Ebner M. hervorragend vorbereitet und ausgearbeitet.

Die bei Schadstoffeinsätzen großen Absperrbereiche verursachten auch bei dieser Übung Probleme bei der Kommunikation.
In der anschließenden Übungsbesprechung wurde die anspruchsvolle Übungsausarbeitung und -darstellung, sowie das richtige und sichere Erreichen des Übungszieles hervorgehoben.

www.feuerwehr-gaenserndorf.at





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