Endbericht: Dreitägiger Waldbrandeinsatz in Münster (T)
Datum: 17.03.2012 19:39:36
Thema: Brandeinsätze


Nach dem strengen Winter und zahlreichen Einsätzen wegen umgestürzter Bäume, steigt nun, aufgrund der sommerlichen Temperaturen und längerer Trockenheit, die Waldbrandgefahr. In Münster (T) wurde diese Gefahr schon zum Ernstfall. Seit nunmehr zwei Tagen hält ein ca. ein Hektar großer Waldbrand die Einsatzkräfte der Region auf Trapp.

1.Tag – Donnerstag, 15.03.2012
Am Donnerstag den 15.03.2012 wurde die Freiwillige Feuerwehr Münster um 16:35 Uhr mit der Pagermeldung „Dichter Rauch im Freien“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt erkannte Einsatzleiter OBI Mark Schrettl – Kdt. Stv. FF Münster, dass im Bereich „Gamswand“ ein noch relativ kleiner Waldbrand entstand und ließ daraufhin Sirenenalarm für die FF Münster auslösen. Da die Flammen im steilen und unzugänglichen Gelände immer weiter ausbreiten zu drohten und vom Boden aus ein Löschangriff unmöglich war, beschloss man umgehend, nach Rücksprache mit Bürgermeister Werner Entner, den Hubschrauber des BMI anzufordern. Gleichzeit machten sich auch die Flughelfer der Feuerwehr Kufstein mit den dementsprechenden Gerätschaften und die Bergrettung auf den Weg nach Münster. Mit Hilfe eines Bambi Puckets warf das Fluggerät Löschwasser auf den Brandherd ab, bis der Einbruch der Dunkelheit die Einsatzkräfte zum Beenden des Löschangriffes zwang.

2. Tag – Freitag, 16.03.2012
Um 07:00 Uhr morgens wurde der Einsatz von der Feuerwehr Münster, und um 08:30 Uhr vom Hubschrauber des BMI fortgesetzt. Da sich das Feuer in der Nacht weiter ausbreitete und sich bereits einzelne Brände am Fuße des Berges bildeten, wurden weiter Kräfte nachalarmiert:

• 07:27 Uhr – FF Kufstein mit Flughelfern
• 09:16 Uhr – FF Schwaz und FF Vomp mit AB Fliege und weiteren Gerätschaften für den Flug- und Waldbrandeinsatz
• 10:48 Uhr – FF Kramsach
• 11:03 Uhr – FF Wiesing

Auch die Bergrettung unterstütze die Löschkräfte wieder und sicherte diese im steilen Gelände.

Die Mannschaften dieser Wehren legten Versorgungsleitungen und bekämpften die Glutnester am Fuße des Berges. Da aufgrund des leichten Windes keine Löscherfolge vermerkt werden konnten, forderte man zur Unterstützung zwei weiter Hubschrauber an. Um 12:26 Uhr und 12:28 Uhr trafen eine Alouette 3 des Bundesheeres und eine Augusta Bell 212 der Fa. Knaus ein.
Nach der ersten Lagebesprechung um 12:45 Uhr, bei der sich Einsatzleitung der Feuerwehr und Bergrettung, die fliegerische Einsatzleitung, sowie das Bezirkskommando Kufstein miteinander absprachen, entschloss sich die Führungsebene das Hauptaugenmerk auf den Flugeinsatz zu legen, und die Bodenmannschaften so weit wie möglich zurückzuziehen. Nichtsdestotrotz hatten die Männer der Feuerwehr und Bergrettung alle Hände voll zu tun das Feuer in Schach zu halten. Um die Mannschaften an vorderster „Front“ zu entlasten, wurde um 15:43 Uhr die Feuerwehr Brixlegg nachalarmiert.
Nachdem unter dem Einsatz der drei Hubschrauber und der zahlreichen Einsatzkräfte am Boden im laufe des Nachmittags gute Löscherfolge erzielt werden konnten, beschloss man nach der zweiten Lagebesprechung um 16:00 Uhr den Einsatz um 18:00 Uhr zu beenden und diesen am Samstag, den 17.03.2012 fortzusetzen. Ein Plan für den nächsten Tag wurde bereits ausgearbeitet und die Feuerwehren schon verständigt. Somit konnte der zweite Einsatztag um 18:00 Uhr beendet werden.

Natürlich soll auch die gute Organisation bezüglich der Verpflegung der Mannschaft erwähnt werden! Für Getränke und etwas zu Essen sorgte die Feuerwehr Münster und wurde dabei vom Roten Kreuz bestens unterstützt!

Erwähnt werden sollte auch, dass trotz des steilen Geländes jeder Mann den Einsatz heute und am Donnerstag ohne Verletzungen beenden konnte!

Einige Daten zum zweiten Einsatztag:
• 7 Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen und 90 Mann
• Bergrettung Kramsach und Alpbach mit 2 Fahrzeugen und 15 Mann
• Rotes Kreuz mit 3 Fahrzeugen und 15 Mann
• 3 Hubschrauber flogen 178000 Liter Wasser auf den Berg
• 22 Transport und Materialflüge


Chronologischer Ablauf am 16.02.2012:
• 08:53 Uhr Erkundungsflug
• 09:00 Uhr Personentransport
• 09:00 Uhr Beginn der Löscharbeiten
• 09:12 Uhr Anforderung von zwei weiteren Hubschraubern
• 09:16 Uhr Alarmierung FLIEGE Tirol
• 10:00 Uhr Erste Lagebesprechung
• 10:48 Uhr Alarmierung FF Kramsach
• 11:03 Uhr Alarmierung FF Wiesing
• 12:17 Uhr Nur noch Wasserflüge
• 12:26 Uhr Alouette 3 des Bundesheeres landet
• 12:28 Uhr Augusta Bell 212 der Fa. Knaus landet
• 14:30 Uhr Rotes Kreuz übernimmt Verpflegung
• 15:43 Uhr Alarmierung FF Bixlegg
• 16:00 Uhr Zweite Lagebesprechung
• 16:29 Uhr Letzter Erkundungsflug der Einsatzleitung am 16.03.2012


UPDATE

3.Tag – Samstag,17.03.2012

Am dritten Tag des Waldbrandes in Münster übernahm HBI Armin Lechner, Kdt. FF Münster, die Einsatzleitung. Nach einem Erkundungsflug am Vormittag, standen 50 Mann im steilen Gelände im Löscheinsatz. Weiters transportierten wieder drei Hubschrauber das Löschwasser auf den Berg und warfen es über dem Brandherd ab.
Nach einem weiteren kräfteraubenden Einsatztag ging um 17:00 Uhr endlich die lang ersehnte Meldung „Brand aus“ an die Einsatzkräfte. Die Löschleitungen und Gerätschaften bleiben zur Vorsicht noch bis Montag im Gelände liegen, und werden dann im Laufe des Nachmittags von einem Hubschrauber wieder ins Tal gebracht.
Somit kann der dreitägige Waldbrandeinsatz in der „Gamswand“ in Münster beendet werden.

Einige Daten zum dritten Einsatztag:
• 21 Feuerwehren standen mit 205 Mann im Einsatz
• 25 Mann der Bergrettung unterstützten die Feuerwehrmänner
• 12 Mann des Roten Kreuz
• 67000 Liter Wasser wurden auf den Berg geflogen

Im Einsatz standen:
• Flughelfer Kufstein
• Flughelfer Innsbruck Land
• Flughelfer Kitzbühel

Ab 07:00 Uhr:
• FF Münster mit MTF, LAST, KLF und TLFA
• FF Alpbach mit KLF und 6 Mann
• FF Aschau mit MTF und 6 Mann
• FF Brandenberg mit KLF und 6 Mann
• FF Brixlegg mit LFA und 6 Mann
• FF Reith i.A. mit Mann

Ab 09:00 Uhr:
• Abschnbitt Niederndorf mit 3 KLF und je 6 Mann
• Abschnitt Kufstein mit 2 KLF und je 6 Mann
• Abschnitt Kirchbichl mit 4 KLF und Je 6 Mann
• Abschnitt Langkampfen mit 2 KLF und je 6 Mann

Insgesamt wurden an den drei Tagen von den Hubschraubern 151 Rotationen geflogen und 1100 Einsatzstunden von der Mannschaft der Feuerwehr geleistet.

Quelle: FF Wiesing
Quelle: FF Münster
Quelle: Dominik Böck, BFV Schwaz, Abschnitt Jenbach





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