Waldbrand St. Aegyd/Nw: Pressebericht BFKDO
Datum: 26.08.2003 06:37:23
Thema: Brandeinsätze


FOTO: ST N&PDen Einsatz von neun Feuerwehren mit über 20 Einsatzfahrzeugen und mehr als 200 Mitgliedern erforderte ein Waldbrand im St. Aegyder Wällischgraben am Sonntag, den 24.09. und Montag, den 25.09.


Die Brandstelle im Ausmaß von ca. 9 Hektar war in einem fast unzugänglichen der Marktgemeinde gelegen. Die Feuerwehrmitglieder mussten alle Löschleitung händisch verlegen und das Gerät mehr als 150 Höhenmeter durch steilsten Wald zur Brandstelle befördern. Vor Ort gab es darüber hinaus auch kein Löschwasser. Dieses musste mit großen Tanklöschfahrzeugen mit 4.000 Liter Wasserinhalt zugebracht und über eine 400 m lange Zubringleitung zu den Strahlrohren gefördert werden. Auch eine ca. 200 kg schwere Tragkraftspritze musste händisch in den Steilhang getragen werden um das Wasser hinaufpumpen zu können. Dieser Einsatz verlangte den Einsatzkräften alles ab. Der Wind fachte darüber hinaus das Feuer immer wieder an, sodass oft gegen 2 m hohe Flammen vorgegangen werden musste.

Neben den Feuerwehren aus St. Aegyd, Kernhof, Hohenberg, Türnitz, Lehenrotte, Freiland, Lilienfeld und Traisen und der Betriebsfeuerwehr Roth-Technik wurden auch ein Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres für Erkundungsflüge sowie ein Hubschrauber des Bundesheeres zum Löschwassertransport eingesetzt, auch die Bezirksalarmzentrale Lilienfeld wurde besetzt. Mit Unterstützung des Flugdienstes des NÖ Landesfeuerwehrverbandes konnte der Bundesheer-Hubschrauber vom Typ AB 212 in 17 Flügen 13.000 Liter Wasser über der Brandstelle abwerfen und den am Boden vorgehenden Kräften der Feuerwehr somit überaus wichtige Unterstützung leisten. Ohne den Einsatz des Hubschraubers wäre die Brandbekämpfung nicht so schnell vorangegangen und der Brand hätte noch weitere Teile des Waldes vernichtet.

  • Hubschraubereinsatz zuerst ungewiss
    Nach ersten Anfragen durch den Bezirksfeuerwehrkommandanten von Lilienfeld hieß es, dass alle verfügbaren Hubschrauber beim Waldbrand im Oberösterreichischen Sensengebirge im Einsatz waren. Über massive Intervention gelang es dann aber doch einen Hubschrauber nach St. Aegyd abzukommandieren. Lilienfelds Bezirksfeuerwehrkommandant Oberbrandrat Helmut Warta übt daher massive Kritik an den zuständigen Stellen: "Das Bundesheer verfügt über neue Transporthubschrauber vom Typ "Black Hawk", die aber von Seiten des Bundesheeres noch nicht zum Aussenlastentransport eingesetzt werden können. Sie könnten aber statt der 1.000 Liter Wasser pro Flug, die die AB 212 im Stande ist zu transportieren, 3.000 Liter mitnehmen. Darüber hinaus ist es von den verantwortlichen Stellen einfach unverantwortbar alle Hubschrauber an einem Einsatzort zu konzentrieren und keine Einsatzbereitschaft für andere Bundesgebiete vorzuhalten."

  • Einsatz dauerte auch in den Nachtstunden und am Montag noch an
    Durch den Hubschraubereinsatz konnten gegen 20.00 Uhr die ersten Feuerwehren wieder in ihre Feuerwehrhäuser einrücken. Die Nacht über blieben noch ca. 20 Einsatzkräfte vor Ort. Auch die Löschleitungen blieben errichtet, da am Montag morgen die Nachlöscharbeiten fortgesetzt werden mussten. In dem weichen Waldboden, der stellenweise bis zu 50 cm dick ist, sind noch etliche Glutnester versteckt, die jetzt noch in mühevoller Kleinarbeit ausgegraben und abgelöscht werden mussten.

  • Kleines Detail am Rande, das einem auch zu denken geben sollte:
    Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden von der Gendarmerie im Ortsbereich von St. Aegyd wegen eines Festaktes angehalten, mussten das Folgetonhorn abdrehen und hätten hinter marschierenden Musikkapellen nachfahren müssen um die Veranstaltung durch den Einsatz nicht zu stören!





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