Tierrettung nach Deckeneinsturz
Datum: 04.09.2003 15:53:00
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: FF Nestelbach bei GrazAm Mittwoch, den 3. September 2003 kurz nach Mittag, der Altbauer hatte noch vorher die Mittagsfütterung der 25 im Stall befindlichen Kühe durchgeführt, gab es auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Gruber in Nestelbach bei Graz ein dumpfes lautes Rumpeln.
Die im Wohnhaus befindliche Familie hörte dies, hielt Nachschau und musste feststellen, dass die Gewölbedecke des fast 100 Jahre alten Stallgebäudes durchgebrochen ist. Sofort wurde über Notruf 122 die Freiw. Feuerwehr Nestelbach verständigt, welche mit KRFS und RLF zum Schadensort ausrückte.


Die Gewölbedecke brach zwischen Stützmauer und erster Schlisse samt dem oberhalb lagernden Heu durch und begrub zwei Kühe. Eine zur gänze mit Ziegelschutt, Heu und Holzteile und die Zweite größtenteils mit Heu. Die betroffenen Rinder, eine Rasse Namens Schwarzpunkt, nahmen an gewissen Prämierungen teil, wobei jene Kuh die zur gänze verschüttet wurde kürzlich Bundessiegerin unter den Milchkühen wurde. So auch der Wert dieses Vieh für den Bauern enorm hoch und ein nicht wegzudenkender Bestand seiner bäuerlichen Produktion ist.

Die eingetroffene Feuerwehr Nestelbach begann sofort mit den Sicherungsmaßnahmen in Form von unterstellen der Decke einerseits mit Metalldeckensteher (vom RLF) und andererseits Steher aus Holz (vom Bauernhof). Gleichzeitig wurde vom Einsatzleiter HBI Adolf Gratzer die FF Laßnitzhöhe zur Unterstützung nachalarmiert. Nach den Stützmaßnahmen begann man mit den freilegen der beiden Kühe, wobei hier die genauen Liegeangaben von seiten der Familienangehörigen eingebracht wurde. Die Feuerwehrmänner aus Nestelbach und Laßnitzhöhe legten, oft nur mit bloßen Händen, unter Verwendung von Gabeln, Schaufeln und Krampen die Tiere frei. Das Heu und die Schuttmassen wurden getrennt im Hofbereich abgelagert.

Freude und Erfolgsgefühl kam unter den Einsatzkräften auf, als während der Befreiungsaktion, die doch sehr geschockten Tiere, Bewegungen von sich gaben. Nach einer guten halben Stunde war die erste Kuh, die zur gänze verschüttete "Bundessiegerin" befreit und stand nach unterstützenden Aufrichtaktionen durch kräftige Feuerwehrmänner glücklich nur mit einigen Abschürfungen bei einem Kübel Wasser im Hof. Die zweite war nach einer Stunde wieder auf den Beinen und stellte sich gleich neben ihren Artgenossinnen in den Stall. Die Feuerwehr leistete ihre Tierrettungsaktion unter Aufsicht des zuständigen Tierarztes und im beisein des Besitzer. Die Feuerwehr Laßnitzhöhe rückte nach den Rettungsaktionen wieder ein und die Feuerwehr Nestelbach unterstützte den Landwirt beim ausräumen des restlichen Gutes. Alle notwendigen Daten für weitere Erhebungen wurde von der Gendarmerie Laßnitzhöhe ermittelte .

Text: ABI d.F. Peter Kirchengast

Fotos: FF Nestelbach bei Graz und ABI d.F. Peter Kirchengast






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