Unwettereinsätze in Bad Ischl beendet (xxxx)
Datum: 13.07.2016 08:18:32
Thema: Einsätze Allgemein


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Ein heftiges Gewitter zog heute wiedereinmal über das Ischler Tal.

Heftige Windböen rissen Bäume um. Der genauso so heftige Regenfall lies Straßen und kleine Bäche zu reißenden Flüsse werden.

Um 18:36 Uhr erfolgte die erste Einsatzmeldung. Binnen kurzer Zeit waren rund 50 Meldungen eingetroffen. Es wurde daraufhin Alarmstufe 2 sprich Pflichtbereichsalarm (alle 5 Feuerwachen und alle 5 freiwilligen Feuerwehren) ausgelöst.


In der Einsatzleitzentrale „Florian Bad Ischl“ wurden die Einsätze von der OÖ Landeswarnzentrale entgegengenommen, nach Priorität gereiht und in weiterer Folge die zu Verfügung stehenden Einheiten zu den Einsätzen beordert.

Die Anfahrt zu den Zeugstätten für die Kameraden der alarmierten Wehren war teilweise sehr gefährlich. Sie mussten sich durch die Straßen regelrecht durchkämpfen. Für einige war ein anrücken in der Erstphase des Unwetters gar nicht möglich, da die Straßen versperrt waren, ihre eigenen Nachbarn oder gar sie selbst vom Unwetter betroffen waren. Teilweise war die Zufahrt zu den Zeugstätten nicht möglich, es mussten daher die Fahrzeuge oft weit weg von der Zeugstätte abgestellt werden.

Die Kameraden der Feuerwache Perneck mussten, bevor sie ausrücken konnten, ihr eigenes Depot von den Wassermassen, welche entlang der Perneckerstraße flossen, schützen. Erst dann konnten sie selbst in Not geratene Personen helfen.

In der Erstphase des Katastropheneinsatzes konzentrierte man sich darauf, die Hauptverkehrswege freizumachen, damit die Einsatzadressen überhaupt erreicht werden konnten.

„Brand elektrische Anlage, Hinterstein“, diese prekäre Einsatzmeldung langte schließlich um 18:55 Uhr ein. Der Brand löschte sich von selbst ab, während sich die Einsatzkräfte sich den Weg zum Einsatzort frei bahnten. Somit war nur mehr eine Kontrolle des Brandbereiches notwendig.

Immer wieder trafen auch Meldungen von Familienangehörigen der im einsatzstehenden Feuerwehrkameraden ein, dass ihre eigenen Objekte betroffen sind! Entsprechend angespannt waren hier alle im Einsatz stehenden Kameraden.

Viele Ortschaften waren ohne Strom, da Stromleitungen von Bäumen abgerissen wurden oder ganze Strommasten umgerissen wurden. Die Bevölkerung wurde via Rundfunk in Kenntnis gesetzt, sich von freiliegenden Stromleitungen fern zu halten.
Dramatisch war auch ein Zwischenfall in der Ortschaft Mitterweißenbach, durch den Stromausfall funktionierte das Beatmungsgerät einer Person nicht mehr, die Feuerwehr kam hier zu Hilfe. Zahlreiche Autos wurden unter den Bäumen regelrecht begraben, wie durch ein Wunder gab es keine Personenschäden.

Die freiwillige Feuerwehr Bad Goisern wurde alarmiert, um mit ihrem Hubsteiger die Aufräumungsarbeiten in Bad Ischl zu unterstützen.

Die Stadtgemeinde Bad Ischl stand im Einsatz und unterstützte die Aufräumungsarbeiten, mit entsprechendem Personal und Gerätschaften. Zahlreiche Straßenzüge mussten gesperrt werden.

Im Traunreiterweg wurden zwei Wohnhäuser evakuiert. In einem Hang wurden durch den heftigen Wind Bäume entwurzelt. Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr stellten hier auf Grund der vorherrschenden Bodenbeschaffenheit erhebliches Gefahrenpotential für die Objekte fest. Die Wildbach und Lawinenverbauung wurde daraufhin zum Einsatzort beordert.

Die Bergrettung Bad Ischl sicherte die Feuerwehrkameraden, welche auf den abgedeckten Dächern im Einsatz stehen.

Gegen Mitternacht wurden die Einsätze, in Summe 115, abgearbeitet. Die Aufräumungsarbeiten werden wohl noch einige Tage dauern.

Insgesamt wurden 115 Einsätze abgearbeitet.


Im Feuerwehrpflichtbereich Bad Ischl standen freiwillig im Einsatz:
FF Bad Ischl 47 Mann mit EL-F, KDO-F, TLF-A4000, RLF-A2000, DL-K, LF-A, SRF und MTF,
FF Pfandl 45 Mann mit TLF-A2000, LFB-A1 und KDO-F
FF Jainzen 12 Mann mit KLF-A und LAST
FF Mitterweißenbach 30 Mann mit KLF-A
FF Lauffen 19 Mann mit KRF und KLF
FW Ahorn-Kaltenbach 20 Mann mit KSF und KLF
FW Perneck 15 Mann mit 2 KLF
FW Sulzbach 12 Mann mit KLF
FW Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein 10 Mann mit KLF und MTF
FW Reiterndorf 17 Mann mit KLF und VLF-A
FF Bad Goisern 7 Mann mit TLK 23-12, LAST und ELF


Nachsatz zum Einsatz:
Der heutige Katastropheneinsatz hat wieder gezeigt, wie wichtig das dezentrale Feuerwehrwesen für die Stadt Bad Ischl ist. Die einzelnen Feuerwehreinheiten konnten in ihren Ortschaften trotz der widrigen Umstände rasch Hilfe leisten. Da einige Ortschaften von Bäumen und Wassermassen von der Außenwelt abgeschlossen waren, hätte ein zentrales Feuerwehrwesen (eine Feuerwehr für die Stadt Bad Ischl) hier nicht annähernd eine solche Wirkung gezeigt!




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Quelle und Bilder: Michael Zeppezauer






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