Ferngesteuerte Ratten helfen bei Suche nach Verschütteten
Datum: 03.05.2002 06:13:06
Thema: Zivilschutz





Foto: pte.at

Amerikanische Forscher haben mit großem Erfolg Ratten mit Fernsteuerung durch Räume gesteuert. Mit der neuartigen Methode könnten die Nager, die von den Wissenschaftlern "Ratbots" genannt wurden, in Zukunft nach Erdbeben verschüttete Menschen retten oder nach Landminen suchen, berichtet die Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazin Nature


"In die Gehirne der kleinen Nager wurden Elektroden implantiert, die einerseits mit den Regionen verbunden wurden, die für die Steuerung verantwortlich sind, und die andererseits die Signale von den Barthaaren verarbeiten", berichtet der Studienleiter Sanjiv Talwar von der New York State University. Die Befehle wurden von einem Laptop aus gegeben, der mit Funk die Signale an die Tiere schickte, die an ihrem Rücken einen kleinen Empfänger tragen. Den Forschern gelang es, die Ratten zum Laufen zu bringen. Außerdem konnten sie die Nager mit der Remote-Control zum Klettern und Hüpfen bringen. Bis zu einer Entfernung von 500 Metern konnten mit dem System die Ratten ferngesteuert werden.



In weiteren Versuchen wurden die Ratten auf verschiedene schwierigere Kurse geschickt: sie mussten schräge Hindernisse hinaufklettern, an schmalen Vorsprüngen entlang laufen, sich durch enge Spalten durchzwängen und steile Rampen überwinden. "Unsere Versuchstiere mussten auch Aufgaben bewältigen, die Ratten üblicherweise nie machen würden, wie das Laufen über freie offene Flächen", so Talwar. "Die Tiere waren wesentlich besser als alle bisher erfundenen Maschinen".



Ratten haben eine über 200 Mio. Jahre lange Evolution hinter sich und verfügen über eine hohe natürliche Intelligenz. "Es ist ein schwieriges Unterfangen, einen Roboter exakt zu steuern, um einen Verschütteten zu entdecken. Im Vergleich dazu ist es einfach, eine Ratte an den Geruch eines Menschen zu gewöhnen und sie zum Suchen zu animieren", meint der Forscher, der auch betonte, dass bei den Versuchen das Leben der Tiere verschont werde. "Unsere Versuchstiere sind glückliche Ratten, die gut behandelt werden und denen sicher keine Grausamkeiten angetan werden", so der Forscher.


Quelle: pte.at





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