Rotkreuz-Suchhundeteams unter neuer Leitung: Hugo Karner zum Landeskommandanten ernannt (x)
Datum: 09.12.2016 12:27:48
Thema: News von den Rettungsorganisationen


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Sie sind da, wenn Menschen vermisst werden: die Suchhunde-Teams des Roten Kreuzes Niederösterreich. Mit Dezember 2016 übernimmt Hugo Karner die Aufgabe des Landeskommandanten der Rotkreuz-Suchhundestaffeln.

„Wir freuen uns, mit Hugo Karner eine sehr erfahrene Persönlichkeit für diese Position gefunden zu haben“, erklärt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Unser Dank gilt aber auch Klaus Markulak, der in den vergangenen Jahren diese Aufgabe sehr kompetent erfüllt hat.“ Der 53jährige Karner ist bereits seit 1997 als Freiwilliger in der Rotkreuz-Suchhundestaffel Wr. Neustadt tätig. Aktuell bildet er selbst gerade seinen einjährigen Rüden Flinn, ein Malinois, zum Suchhund aus – hat aber bereits mit seinen bisherigen Hunden viel Erfahrung im Einsatz gesammelt.

„Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, im Einsatzfall gut ausgebildete und einsatzbereite Teams auf die Suche schicken zu können – wir haben sehr viele engagierte Kolleginnen und Kollegen die hier wirklich ausgezeichnete Arbeit leisten und die ich entsprechend unterstützen möchte.“

Hugo Karner war bereits 2011 mit seinem Suchhund Flash (ein Malinois) internationaler Staatsmeister der Rettungshunde, ist ausgebildeter ÖKV-Trainer und stellvertretender Bundeskommandant der Suchhundestaffeln des Österreichischen Roten Kreuzes. „Mir ist vor allem wichtig, dass ich die Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung gut unterstützte und dass wir gemeinsam jenen Menschen helfen, die sich entweder verirrt haben oder die verschüttet wurden, wie es schon bei einfachen Hauseinstürzen passieren kann – vielmehr aber noch beispielsweise nach Erdbeben.“

Die Suchhundestaffeln des Roten Kreuzes werden gerufen, wenn ein Mensch vermisst wird und eine erste Suche erfolglos blieb. Sie sind 365 Tage im Jahr, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag einsatzbereit und können jederzeit über 144 Notruf Niederösterreich alarmiert werden. Die Mitglieder der Rotkreuz-Suchhundestaffel sind ehrenamtlich im Einsatz, der Einsatz selbst ist mit keinerlei Kosten verbunden.

Die auch unter erschwerten Bedingungen hohe Erfolgsrate führen die Rotkreuz-Suchhundeführer/innen u.a. auf ihre gut ausgebildeten Suchhunde zurück – denn dank dem ausgeprägten Geruchssinn der vierbeinigen Kollegen konnte schon vielen Menschen rechtzeitig geholfen werden. Aktuell stehen in Niederösterreich 32 einsatzbereite Suchhundeteams sowie 80 ausgebildete Einsatzhilfskräfte an acht Standorten (Wr. Neustadt, Neunkirchen, Tulln, Haag, Poysdorf, Purkersdorf, St. Aegyd/Neuwalde und Weitra) und damit flächendeckens für ganz Niederösterreich zur Verfügung, die im Jahr 2016 in Niederösterreich insgesamt 13 Mal zu Hilfe gerufen wurden.

Bis ein Suchhund einsatzbereit ist, braucht es ca. 2-3 Jahre an Ausbildungszeit, wobei zweimal pro Woche vier bis fünf Stunden lang trainiert wird. Nach dieser Ausbildung absolvieren die Teams die Prüfung zur Flächensuche, der sich über zwei Tage erstreckt und erfolgreich bestanden werden muss. Erst dann dürfen die Hundeführer mit ihren Vierbeinern bei Einsätzen tätig werden. Nach rund einem Jahr weiterer Ausbildung können die Teams nach einer Überprüfung (Mission Readiness Test) auch bei Trümmersucheinsätzen wie Erdbeben und Gasexplosionen national und international entsendet werden.

National werden die Suchhunde am häufigsten für die Flächensuche eingesetzt. Dabei werden meist Menschen gesucht, die aufgrund von Krankheiten oder Unfällen nicht nach Hause gekommen sind – oder auch ältere Personen, die nicht mehr zurückfinden. Aber auch für die Trümmersuche wird trainiert, beispielsweise zur Suche nach vermissten Personen nach Gebäudeeinstürzen, Gasexplosionen oder international nach Erdbeben. So waren die niederösterreichischen Suchhundeteams beispielsweise nach den Erdbeben in der Türkei, in Algerien oder im Iran im Einsatz.

Weitere Informationen über die Suchhundestaffel des Roten Kreuzes Niederösterreich unter suchhunde.n.roteskreuz.at


Quelle und Bilder: Sonja Kellner http://www.roteskreuz.at/noe






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