Rotes Kreuz NÖ: Neues Katastrophenhilfezentrum in Tulln eröffnet (xxxxxxx)
Datum: 15.01.2018 14:47:27
Thema: News von den Rettungsorganisationen


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Das Rote Kreuz Niederösterreich setzt zu Jahresbeginn einen wichtigen Schritt im Bereich der Katastrophenhilfe: mit der Eröffnung des Logistikzentrums für Großunfäl-le und Katastrophenhilfe Niederösterreich Mitte in Tulln steht das erste von zwei neuen Katastrophenhilfezentren zur Verfügung.

Noch im Jänner erfolgt auch der Spatenstich für das zweite Zentrum in Münchendorf.

„Die Investitionen in das neue Logistikzentrum sind eine Investition in die Arbeit des Roten Kreuzes, in die Sicherheit unserer Landsleute und in das Miteinander bei uns in Niederöster-reich. Wir unterstützen das gerne, weil gerade beim Roten Kreuz freiwillige Menschen im Ein-satz stehen, die mehr tun als ihre Pflicht. Die nicht fragen, was krieg ich. Sondern die fragen, was kann ich geben. Dieser Einsatz und dieses Engagement verdient unsere größte Wert-schätzung“, erklärt Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner.

Jahrhunderthochwasser, Albtraum Zugsunglück, Busunfall auf der Autobahn mit dutzenden Verletzten – solche Katastrophen und Großunfälle sind auch in Österreich nicht unbekannt. Zuletzt waren die Rotkreuz-Kräfte erst in den vergangenen Wochen durch Einsätze wie das Zugsunglück in Kritzendorf oder die Gasexplosion in Baumgarten gefordert. „Die Sanitä-ter/innen und Katastrophenhelfer/innen des Roten Kreuzes wissen, wie eine große Anzahl von Verletzten und Betroffenen zu betreuen ist. Sie sind speziell für die Rettung, die Erstversor-gung und den Abtransport von Verletzten in die Spitäler ausgebildet und wissen, was im Großeinsatz zu tun ist. Aber auch die Betreuung, Unterbringung und Versorgung von nicht verletzten Personen zählt zu unserem Einsatzbereich“, erklärt Josef Schmoll, Präsident Rotes Kreuz Niederösterreich. „Mit der Eröffnung des Zentrums in Tulln schaffen wir neue, moder-ne Strukturen, um in Großeinsätzen und bei Katastrophen schnell und gezielt Sondereinheiten und Material zum Einsatzort bringen zu können.“

Bisher gab es ein Katastrophenhilfezentrum in Mödling, das mit den beiden neuen Zentren in Tulln und Münchendorf abgelöst wird. Mit der Aufteilung auf zwei unterschiedlichen Regionen soll die Logistik und Verfügbarkeit weiter verbessert werden. Die Errichtung des Logistikzent-rums für Großunfälle und Katastrophenhilfe Niederösterreich Mitte in Tulln kostet rund 2,6 Millionen Euro, das Zentrum befindet sich auf 6.000 m2 im ehemaligen Gebäude des Auto-haus Birngruber, das im August 2017 durch das Rote Kreuz gekauft und dann entsprechend adaptiert wurde. Im Gebäude befindet sich zusätzlich zum Logistikzentrum auch der Rot-kreuzshop, in dem unter anderem auch Erste-Hilfe-Materialien und ähnliches eingekauft wer-den können.

„Derzeit sind wir noch am Übersiedeln der Sondereinheiten, fertiggestellt wird das Zentrum im März 2017“, erläutert Landesrettungskommandant Werner Kraut, Rotes Kreuz Niederöster-reich. „Wir werden neben allgemeinen Waren für den Sondereinsatz wie Feldbetten oder De-cken auch die Materialien für unsere Sondereinheiten der Trinkwasseraufbereitung, Unter-kunft sowie der Sonderinfektions- und Unterstützungseinheit untergebracht. Außerdem wird Tulln damit auch die Heimat für unsere Rotkreuz-Suchhundestaffeln und die Psychosoziale Betreuung.“

Neben den Lagerflächen stehen den Mitarbeiter/innen des Roten Kreuzes künftig auch Schu-lungs-, Besprechungs- und ein eigener Stabsraum sowie entsprechende Schlaf- und Dusch-gelegenheiten zur Verfügung. Neben Mannschaftsfahrzeugen werden auch LKWs hier statio-niert.

Zusätzlich ist direkt am Standort auch der Rotkreuzshop sowie die Abteilung Beschaffung für den gesamten Landesverband Niederösterreich stationiert. Von hier aus läuft der interne Ver-kauf von Uniformen, Abholung aller Materialien sowie die Auslieferung der Neufahrzeuge und die Betreuung der Notarzteinsatzfahrzeuge aber auch der Verkauf von Erste-Hilfe-Materialien nach extern.

Großunfälle und Katastrophen
Wo viele Helfer/innen gleichzeitig im Einsatz sind, ist perfekte Organisation gefragt. Gerade bei Katastrophenhilfeeinsätzen ist das Zusammenspiel der verschiedenen Hilfsorganisationen sowie der Fachkräfte aus den verschiedenen Landesorganisationen für den Erfolg entschei-dend.

In operativer Hinsicht arbeiten die freiwilligen Einsatzorganisationen – teils im behördlichen Auftrag und teils aus eigenem Ermessen – an der Bewältigung der Katastrophenhilfe mit. Das Rote Kreuz ist dabei primär für die Rettung, Versorgung und Betreuung betroffener Men-schen zuständig. Hierbei ist es gerade die Aufwuchsfähigkeit der Freiwilligenorganisation, die sicherstellt, dass in kürzester Zeit zahlreiche gut ausgebildete Helfer/innen – Sanitäter/innen, Krisenintervention, Katastrophen-Helfer/innen, etc. – zur Verfügung stehen.

Um auch Freiwillige aus der Zivilbevölkerung einbinden zu können, wurde 2007 das Team Österreich auf Initiative des Roten Kreuzes und Ö3 gegründet, dessen Mitglieder u.a. beim Hochwassereinsatz 2013 oder beim Einsatz für Menschen auf der Flucht 2015 eine wesentli-che Unterstützung bildeten.

Dazu kommt noch der wichtige Teil der Sachspendenlogistik, die durch Mitarbeiter/innen des Roten Kreuzes in Niederösterreich als wichtige Aufgabe organisiert und durchgeführt wird.

Rotkreuz-Sondereinheiten
Parallel dazu verfügt das Rote Kreuz über Sondereinheiten, die im Ernstfall ebenfalls einge-setzt werden. Das Ziel der Katastrophenhilfe ist es, das Leben der Opfer zu retten und ihnen das Überleben zu sichern – ob durch Rotkreuz-Suchhundeeinsätze, schnelle Lieferung von dringend benötigten Hilfsmaterialien (Zelte, Feldbetten, Decken, Medikamente ...), Versor-gung der Menschen mit Lebensmitteln, Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen in Quartieren, den Austausch von Familiennachrichten oder die Hilfe beim Wiederaufbau. Das umfangreiche Know-how der tausenden freiwilligen Helfer/innen ist bei Großunfällen gleich-ermaßen gefragt wie bei Katastrophen im In- oder Ausland – in Form von Trinkwasseraufbe-reitung, Technik und Stromversorgung, Telekommunikation oder Patient/innen-Versorgung. Außerdem kümmern sich die Rotkreuz-Profis um Hilfstransporte, stellen mobile Verpfle-gungseinheiten zur Verfügung oder leisten psychosoziale Erste Hilfe für Betroffene und Ein-satzkräfte.
Die Rotkreuz-Sondereinheiten in Niederösterreich sind:
• Suchhunde
• Feldküche
• Verletztendekontamination
• Water & Sanitation (Trinkwasseraufbereitung)
• Mobile Beleuchtung
• Technik & Stromversorgung
• Unterkunft & Camp
• Logistik & Transport
• Kommunikation
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Quelle und Bilder: Rotes Kreuz NÖ






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