Großangelegte Einsatzübung des MHD
Datum: 27.05.2002 19:45:35
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


© FF St.Veit an der GlanEinsatzübung - Autobusunfall mit eingeklemmten Personen...
so die erste Einsatzmeldung der
LAWZ Kärnten
an die Feuerwehren Liebenfels, Zweikirchen, Hörzendorf-Projern und St. Veit/Glan.

Vergangenen Samstag, 25.5.2002, probte der Malteser Hospitaldienst in Kärnten den Ernstfall....


Etwa 60 Sanitäter mit 20 Einsatzfahrzeugen kamen aus ganz Österreich um die jährliche Bundeskatastrophenübung im Bereich Karlsberg zwischen St. Veit/Glan und Liebenfels durchzuführen (für Interessierte die genauen Koordinaten aus der Austria Map entnommen: 14°18’23“ Ost, 46°43’53“ Nord).

Es galt an der Einsatzstelle etwa 40 Verletzte und an die 10 Todesopfer aus den Unfallfahrzeugen zu bergen und an die, durch den MHD aufgebaute Sanitätshilfsstelle zu verbringen, von wo weiteren Maßnahmen eingeleitet wurden (Triage, Versorgung, Abtransport, Betreuung durch Psychologenteams).

Wie aus den Bildern ersichtlich, stürzte ein vollbesetzter Reisebus nach der Kollision mit einem Holztransporter über einen Abhang und blieb seitlich liegen. Ein nachfolgender Bus führ auf die Unfallfahrzeuge auf. In der Erstphase galt es, die unverletzten Schüler des zweiten Reisebussen zu beruhigen und der Betreuung zuzuführen, damit diese den weiteren Verlauf der Rettungs- und Bergemaßnahmen nicht behinderten. Gemäß den Richtlinien für den Großunfall bzw. einen Massenanfall an Verletzten erfolgte direkt am Ort des Geschehens eine Einteilung nach Transport- bzw. Bergeprioritäten durch das Team der Bergetriage. Die Verletzten wurden mittels hydraulischen Bergegeräten durch die Feuerwehr aus ihrer misslichen Lage befreit und von Sanitätern bzw. unterstützend durch Feuerwehrangehörige an die SanHiSt verbracht. Dabei kam ein Problem auf: Es mussten in der Bergephase die Verletzten bzw. Toten der Reihe nach aus den Unfallfahrzeugen geborgen werden, da für eine Selektierung nach Bergepriorität der Platz im umgestürzten Bus nicht ausreichend war.
© FF St.Veit an der Glan
Die enorme Hitze machte den Einsatzkräften der Feuerwehr zu schaffen, die in kompletter Schutzausrüstung am Übungsort ihr bestes gaben. Um Kreislaufproblemen vorzubeugen, wurde schon in der Anfangsphase Eigenverpflegung in Form von Mineralwasser für die Feuerwehrkräfte angefordert, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Die in der Erst-phase zur Sichtung bzw. Unterstützung des MHD eingesetzten Feuerwehrsanitäter widme-ten sich nach Eintreffen der Hilfskräfte der Malteser den eigenen Kräften um deren Vitalfunktionen zu kontrollieren und für regelmäßige Ruhepausen zu sorgen.
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Die Einsatzleitung funktionierte einwandfrei, die Einsatzleiter der beteiligten Organisationen führten in regelmäßigen Abständen Lagebesprechungen durch, und auch von den geladenen Übungsbeobachtern wurde den Einsatzkräften großes Lob ausgesprochen. Aufgrund der großen Anzahl an Einsatzkräften konnten erschöpfte Kameraden nach einigen anstren-genden Bergungen eine kurze Ruhepause in Anspruch nehmen um sich gesundheitlich wieder zu fangen um einige Zeit später etwas erholter wieder in den Einsatz gehen zu können..
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Bei der anschließenden Übungsbesprechung auf Schloss Karlsberg konnten zwischen den beteiligten Organisationen freundschaftliche Kontakte geknüpft und einige Erfahrungen aus-getauscht werden. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass solch ein Szenario keinen der Kameraden im Ernstfall erwartet, und wenn doch, dass dann der Ablauf des Einsatzes so gut klappt, wie bei der Übung am Samstag.



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Text und Bilder © FF St.Veit an der Glan






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