Rotes Kreuz bietet Vereinten Nationen Zusammenarbeit im Kampf gegen Aids an
Datum: 18.03.2004 07:26:49
Thema: News von den Rettungsorganisationen


"Die Ausbreitung von HIV/Aids ist eine Katastrophe. Die Auswirkungen der Pandemie koennen sich durchaus mit denen von verheerenden Naturkatastrophen messen", warnt Wolfgang Kopetzky. Der Rotkreuz-Generalsekretaer vertritt heute die Internationale Foederation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften vor der UNO Drogenkommission in Wien.

"Regierungen alleine koennen den Kampf nicht gewinnen. Sie brauchen einen Partner wie das Rote Kreuz, der die Hilfsprogramme zu den Menschen bringt, operativ plant und durchfuehrt", ist Kopetzky ueberzeugt.

Fuer das Rote Kreuz arbeiten weltweit etwa 100 Millionen Freiwillige. In 181 Laendern der Erde hat das Rote Kreuz auf Gemeindeebene Zugang zu den Menschen. In Regionen wie Suedostasien und dem suedlichen Afrika, die seit Jahrzehnten gegen das toedliche Virus kaempfen, hat das Rote Kreuz wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Erschuetternde Daten aus nahezu allen Teilen der Welt belegen die Dringlichkeit einer gemeinsamen Aktion. In Osteuropa waechst die Zahl der HIV-Positiven derzeit am schnellsten. In der Ukraine leben bereits 400.000 Menschen (etwa 1 Prozent der Bevoelkerung) mit dem toedlichen Virus. Insgesamt tragen nach Schaetzungen der UNO 1,8 Millionen Menschen in den postsowjetischen Laendern den HIV-Virus.

Weltweit wird die Zahl derjenigen, die Drogen spritzen auf 12,6 Millionen Menschen geschaetzt. Davon sind insgesamt zehn Prozent mit HIV/Aids infiziert. In Estland ist das Problem besonders akut, dort haengen 75 Prozent der knapp 3.000 gemeldeten HIV-Infizierten auch an der Nadel.

"Wir Westeuropaeer schieben das Problem gerne den aermeren Laendern zu und fuehlen uns wenig betroffen. Aber HIV/Aids hat noch vor keiner Grenze halt gemacht", warnt Kopetzky. Dass die pandemische Ausbreitung der toedlichen Krankheit kein regionales Problem ist, zeigen auch wirtschaftliche Indikatoren.

Durch die Nadel der Drogenabhaengigen stecken sich meist junge Menschen an. In Osteuropa zum Beispiel ist die groeßte Gruppe der HIV-Positiven maennlich und zwischen 15 und 40 Jahre alt: Eine Generation von Arbeitskraeften, die krank ist und damit die wirtschaftliche Entwicklung der Region schwaecht. Aids reduziert nach Schaetzungen das BIP dieser Laender um 1 Prozent. Auf der anderen Seite steigen die Ausgaben fuer Gesundheitsprogramme auf bis zu drei Prozent des BIP.

Der Umgang mit HIV-positiven Menschen offenbart auch eine Krise der Menschenrechte. In vielen Laendern werden HIV-Infizierte sozial stigmatisiert. Am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft kaempfen sie nicht nur gegen eine toedliche Krankheit, sondern auch gegen isolierende Diskriminierung. "Jeder Mensch muss das Recht auf Gesundheit und auf Zugang zu Medikamenten haben", fordert Kopetzky im Namen der Rotkreuz-Bewegung.






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