Drei Millionen Liter Trinkwasser für Bam - Zum Tag des Wassers
Datum: 22.03.2004 07:46:02
Thema: Unwetter und Katastrophen


"Die Stadt liegt immer noch in Trümmern, Bam ist zu einer riesigen Zeltstadt geworden", schildert Andreas Hattinger. Der Oberösterreicher leitet das dritte Wasserteam, das das Österreichische Rote Kreuz seit dem verheerenden Erdbeben im vergangenen Dezember nach Bam entsendet hat.

"Das Beben hat die Einwohner von Bam traumatisiert, sie wirken wie gelähmt. Zwischen den Schutthaufen kehrt stellenweise ein Hauch von Normalität zurück. Geschäftsinhaber bauen zum Beispiel vor ihren eingestürzten Läden Theken auf. Es gibt wieder Kleinigkeiten zu kaufen." Gemeinsam mit seinen Kollegen Andreas Cermak aus Niederösterreich und Alexander Hebein aus Vorarlberg wird er bis Ende März im Iran bleiben. Dann wird das vierte Team aus Österreich in der zerstörten Stadt erwartet. "Jetzt kommen die "120 Tage der Stürme". Die Zelte sollen durch Fertigteilhäuser ersetzt werden, etwa 1.500 davon werden gerade gebaut. Wir installieren Duschen und sanitäre Einrichtungen in den Häusern."

Die österreichischen Wassermacher versorgen die Einwohner der Stadt Bam über ein Netz von 27 Trinkwasserstellen. "Das Erdbeben hat die Wasserversorgung zu rund 60 Prozent zerstört. Bei Tagestemperaturen von über 40 Grad ist ausreichendes Trinkwasser überlebenswichtig", sagt Hattinger.

Haupstächlich produziert die Anlage hochreines Wasser für das Feldspital des Roten Kreuzes. Das Spital braucht zurzeit etwa 60.000 Liter Wasser täglich. Die 27 Wassertanks in der Stadt fassen je zwischen 10.500 und 95.000 Liter Wasser. Täglich produziert die Wasseraufbereitungsanlage, die das ÖRK seit Anfang Jänner in Bam betreibt, etwa 100.000 Liter Trinkwasser. Auf rund drei Millionen Liter wird der Wasserzähler bis zum 22. März geklettert sein.

Den Weltwassertag werden die drei Österreicher feierlich begießen - mit einer ausgiebigen Dusche und einem Glas reinsten Wassers, denn Alkohol ist im Iran strengstens verboten.






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