Großbrand zerstört Wohnhaus in Tux im Zillertal
Datum: 27.03.2004 18:22:04
Thema: Brandeinsätze




Völlig zerstört wurde ein Wohnhaus in der Gemeinde Tux in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 26. März 2004. Die Feuerwehren Tux, Finkenberg und Mayrhofen standen im Großeinsatz.

Gegen drei Uhr morgens wurde die Feuerwehr Tux mittels Sirene und Stillem Alarm verständigt. Bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort ließ Kommandant und Einsatzleiter HBI Franz Josef Haag wegen der exponierten Lage des Objektes die Feuerwehren Finkenberg und in weiterer Folge Mayrhofen nachalarmieren.

Beim Eintreffen war im Bereich des Dachstuhl eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Alle Bewohner hatten das Haus zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen.

Sofort drangen zwei Atemschutztrupps mit jeweils einem Hochdruckrohr über das Stiegenhaus und über Leitern bis in den Bereich des Dachbodens vor. Was niemand ahnen konnte: zu diesem Zeitpunkt standen die Feuerwehrmänner schon auf verlorenem Posten. Das Feuer hat sich bereits durch die zu 6 mal verschalten Zwischenwände des über 140 Jahre alten Bauernhauses bis in die unteren Stockwerke gefressen.

Als plötzlich im Erdgeschoss aus den Wänden die Flammen schlugen, wurden von der Einsatzleitung die Atemschutztrupps sofort aus dem Haus beordert. Es konnten die Löscharbeiten vorerst nur mehr von außen durchgeführt werden. In weiterer Folge stürzten Teile des Dachs bzw. zwei Zwischendecken ein.

Die Löschwasserversorgung wurde über zwei parallele Schlauchleitungen mittels 4 Pumpen über eine Länge von jeweils 1200 Metern sichergestellt.

Im Laufe der Löscharbeiten wurden 24 Atemschutztrupps eingesetzt. Für den entsprechenden Nachschub an Atemluftflaschen sorgte die Feuerwehr Schwaz mit dem Atemschutzfahrzeug.

Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich durch das teilweise eingestürzte Gebäude sehr aufwändig und schwierig, da sich im gesamten Gebäude in allen Zwischendecken und Wänden Glutnester befanden, die erst nach Öffnung von Zwischenschalungen gelöscht werden konnten. Die ebenfalls eingesetzte Wärmebildkamera war für die Erkennung dergleichen eine wertvolle Hilfe für die Einsatzkräfte.

Gegen 13 Uhr konnten auch die letzten Nachlöscharbeiten beendet werden. Eine Brandsicherheitswache wurde bis zum 27. März um 08.00 Uhr durchgeführt.

?Holz ist eben Holz, und die Bauweise des Objekts, das über Jahrzehnte mehrmals verändert wurde, verdeckte eine lange Zeit das wahre Ausmaß des Brandes?, so Einsatzleiter HBI Franz-Josef Haag.

Im Einsatz standen über 120 Mann der Feuerwehren Tux, Finkenberg, Mayrhofen und Schwaz mit 15 Fahrzeugen.

Bericht: Günther Stock und Franz-Josef Haag, Feuerwehr Tux sowie Bernhard Brandl, Feuerwehr Schwaz.
Bilder: FF Tux und FF Schwaz





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