Chemie-Alarm am Umweltgleis des Cargo-Centers-Graz in Werndorf (x)
Datum: 28.07.2004 17:45:36
Thema: Atemschutz und Schadstoff


FOTO: BtF Cargo-Center-Graz
Zu einem Chemie-Einsatz mit der UN-Stoffnummer 2348 (Butylacrylate, Kemmlernummer 39) wurde die Freiw. Betriebsfeuerwehr Cargo-Center-Graz in Werndorf am Dienstag, dem 27. Juli 2004 um 12.14 Uhr alarmiert. Der technische Dienst der ÖBB stellte fest, dass bei einem Tankcontainer im Gelände des Cargo-Centers eine Flüssigkeit austritt und diese in der Umgebung eine starke Geruchsbelästigung verursachte. Die Männer des technischen Dienstes verständigten daraufhin den Verkehrsdienst der Steirischen Landesbahnen (StLB) und gaben dabei die Stoffnummer der ausgetretenen Flüssigkeit bekannt.

Daraufhin wurde umgehend die Betriebfeuerwehr Cargo-Center-Graz alarmiert, die mit ihrem HLF zum sogenannten Umweltgleis, wo der Waggon bei solchen Situationen hingeschleppt wird, ausrückte. Der Feuerwehr wurde bereits während der Anfahrt der Stoff bekanntgegeben, so dass der Bereich von der BtF Cargo-Center-Graz abgesperrt und ein dreifacher Brandschutz (Wasser, Pulver, Schaum) aufgebaut werden konnte, bevor der Tankcontainer auf einem Transportwaggon am Umweltgleis abgestellt wurde. Noch 100 Meter im Umkreis vom abgestellten Waggon entfernt wurde ein starker Geruch wahrgenommen. Das Umweltgleis im Bereich des Zollamtsplatzes, für sollche Schadensfälle angelegt, umfast ein 90.000 Liter fassendes betoniertes Auffangbecken um bei etwaigigen Lekagen Umweltschäden abzuwehren.

Um 12.28 Uhr wurde der Öl- und Chemiealarmdienst der Steir. Landesregierung und um 12.34 Uhr die Freiw. Feuerwehr Werndorf mit dem Ölschadensfahrzeug und schwerer Atemschutz angefordert. Nach dem Eintreffen der Feuerwehr Werndorf, erkundeten der Einsatzleiter HBI Bernd Macher von der Feuerwehr Cargo-Center-Graz und der Gruppenkommandant HBM Roman Blattl vom Öl-Werndorf unter schwerem Atemschutz die Lage. Festgestellt wurde eine tropfende Stelle am Container und weitere Restmengen von einem zweiten Stoff mit der UN-Nummer 1917 (Ethylacrylat, Kemmlernummer 339) im Tank-Container.

Zuerst wurde mittels Teststreifen eine Probe der ausgetretenen Flüssigkeit durchgeführt, welche jedoch nicht eruiert werden konnte. Daraufhin wurde vom Atemschutztrupp der FF Werndorf das ausgetretene Gefahrgut abgesaugt und in einem Sicherheits-Auffangfass zwischengelagert. Kurze Zeit darauf traf auch der Öl-und Chemiealarmdienst der Steir. Landesregierung am Einsatzort ein, der zusammen mit der Einsatzleitung "Feuerwehr" und "ÖBB" die weiteren Sicherheitsmaßnahmen veranlasste. Wobei hier Abwehrmaßnahmen gegenüber der Betreibsobjekte mit vorbereiten von Drucklüftern gesetzt wurden. Es wurde auch noch der Gefahrgutbeauftragte der ÖBB hinzugezogen, welcher um 16.10 Uhr auf Grund keiner mehr feststellbaren Geruchsbelästigung "Entwarnung" gab. Durch den raschen Einsatz der beiden Feuerwehren konnte eine weitere Umweltbelastung abgewehrt werden. Die aus der Isolierung ausgetretene Flüssigkeit erwies sich als verunreinigtes Regenwasser, worauf die Entscheidung einer Weiterfahrt des Tankcontainers zu seinem Zielort getroffen wurde.

Um 16.15 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr Werndorf und Cargo-Center-Graz beendet.

Eingesetz waren:
BtF Cargo-Center-Graz mit HLF
FF Werndorf mit TLF, ÖF und MTF
Öl- und Chemiealarmdienst

Einsatzleitung der ÖBB

Text: ABI d.F. Peter Kirchengast (Öffentlichkeitsarbeit & Einsatzdokumentation)

Foto: BtF Cargo-Center-Graz





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