Schadstoffalarmübung - Personenzug kollidiert mit Styren beladenem Kesselwagon(X)
Datum: 19.08.2004 14:27:12
Thema: Atemschutz und Schadstoff


* Kesselwagon kollidiert am Bahnhof Hohenau mit Personenzug
* Austritt von Styren
* Unterabschnitt und Schadstoffzug im Großeinsatz

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Die ÖBB lud die FF Hohenau/M. zu einer Schadstoff-Alarmübung am Bahnhof Hohenau/March ein. Ziel war die Überprüfung der Zusammenarbeit von ÖBB Personal mit den vorgesehenen Einsatzkräften. Laut Alarmplan der FF Hohenau/March war für ein solches Ereignis die Schadstoffeinsatz-Alarmstufe 3 (FF Hohenau/M., BTF Agrana Hohenau/M., FF Ringelsdorf, FF Niederabsdorf, FF Dobermannsdorf) und der Schadstoffzug des Bezirkes Gänserndorf (FF Auersthal, FF Marchegg, FF Gänserndorf, FF Schönfeld) auszulösen. Zur Unterstützung der Schadstoffeinheiten wurde die Schadstoffgruppe des Bezirk Mistelbach und eine SAN-Gruppe des Bezirkes Gänserndorf alarmiert.
Die medizinische Betreuung wurde durch Einheiten des Roten Kreuzes sichergestellt.

Übungsannahme:
Ein Reisezug kollidierte im Bahnhof Hohenau/March mit einem Kesselwaggon der mit Styren beladen war.
Bei der Kollision wurden 5 Personen verletzt und aus dem leckgeschlagenen Kesselwaggon trat der Schadstoff aus.

STYREN (UN Nummer: 2055, Gefahrennummer: 39) ist ein entzündbarer flüssiger Stoff, ist gesundheitsgefährlich, reizt die Augen, Atemwege und die Haut. Der Stoff ist schwerer als Luft und kann bei erhöhten Umgebungstemperaturen mit Luft explosive Gemische bilden.Zündgefahr besteht auch durch Entladung von statischer Elektrizität.
(weitere Informationen zum Stoff)

Übungsdurchführung:
Die Einsatzleitung der Feuerwehren oblag dem Kommandanten der FF Hohenau/M. OBI Grössl. Die Schadstoffeinheiten wurden durch den Schadstoffzugskommandanten OBM Taibl Raimund von der FF Gänserndorf geführt.

Um 20:45 Uhr wurde der Alarm durch den Bahnhofsvorstand ausgelöst.
Die FF Hohenau/M führte die Erkundung durch, barg die Beförderungspapiere,
traf Absperrmaßnahmen, installierte den Lotsendienst und rettete die verletzten Personen und übergaben diese dem Roten Kreuz.
Die alarmierten Nachbarfeuerwehren setzten Brandschutzmaßnahmen, verhinderten die Ausbreitung von entzündbaren Gasschwaden, unterstützten die Ortsfeuerwehr bei der Menschenrettung und leuchteten den Übungsort aus.

Um 21:30 trafen die Schadstoffeinheiten am Bahnhof Hohenau/M. ein.
Diese legten die Wirkzone und den inneren Absperrbereich fest und kennzeichneten diese Bereiche.
Mit der Wärmebildkamera des Abschnittes Gänserndorf wurde der noch vorhandene Flüssigkeitsstand im Kesselwaggon festgestellt.
Weiters wurde das Leck provisorisch abgedichtet, der ausgetretene Schadstoff mit einer Plane aufgefangen und aus dieser mit einer Fasspumpe wieder in den Kesselwaggon gepumpt, bis zur Installierung von leistungsfähigen Umfüllbehältern.
Die Tätigkeiten in der Wirkzone wurden mit Schutzstufe II und bei Kontaktgefahr mit der Flüssigkeit unter Schutzstufe III durchgeführt.
Die Dekontamination wurde mit Wasser und einem fettlöslichem Reinigungsmittel durchgeführt.

Aus der Sicht des Schadstoffzugs zeigte die Übung vorallem, dass Beengtheit am Bahnhofsgelände zu großen Zeitverlusten führt.



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Offizieller Bericht des Schadstoffzugs des Bezirks Gänserndorf von Schadstoff-Zugskommandant Raimund Taibl (in Kooperation mit Mario Krammel - FF Gänserndorf & Wolfgang Matzner - FF Auersthal). Der Schadstoffzug Bezirk Gänserndorf besteht aus den Schadstofffahrzeugstützpunkten Auersthal und Marchegg, den Deko-Einheiten Groß-Schweinbarth und Schönfeld sowie den Ablöse- und Unterstützungsgruppen Gänserndorf und Hohenau.

mehr Informationen und weitere Berichte des Schadstoffzugs Bezirk Gänserndorf finden Sie auf unseren Webseiten:
* Feuerwehr Auersthal (www.feuerwehr-auersthal.at)
* Feuerwehr Gänserndorf (www.feuerwehr-gaenserndorf.at)






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