 OÖ: Leistungsbilanz der Freiwilligen Feuerwehr Ried im Innkreis für das Jahr 2004 (xx)
 
Bei der am 11. Februar 2005 abgehaltenen 139. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Ried im Innkreis wurde von Kommandant ABI Anton Stangel und seiner Mannschaft ein ahnsehnlicher Leistungsbericht über das vergangene Jahr 2004 abgelegt.
Nach den Rekordjahren 2002 und 2003 ging die Gesamtzahl der Einsätze im Jahr 2004 zurück. Dies erklärt sich dadurch, dass Ried im Jahr 2004 von größeren Unwettern verschont geblieben ist, der nicht so heiße Sommer keine derart starke Wespenplage wie 2003 entstehen ließ und natürlich der Wegfall der besonders einsatzstarken Herbstmesse.
Die Brandeinsätze stiegen von 88 auf 90 Einsätze an. Insgesamt mussten von den freiwilligen Helfern 558 Einsätze bewältigt werden (2003 – 751). Dies entspricht mehr als 1,5 Einsätze pro Tag.
Mit den Einsatzfahrzeugen wurden fast 45.000 Km zurückgelegt, was mehr als einer Erdumrundung gleich kommt.
Zu den 4.680 geleisteten Einsatzstunden kommen noch 23.860 Stunden, die für Übungen, Schulungen, Jugendarbeit, die Besetzung der Bezirkswarnstelle, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten und noch vieles andere aufgewendet werden mussten. Diese 28.540 Stunden ergeben umgerechnet die Arbeitszeit für 17 vollbeschäftigte Arbeitnehmer. Diese Leistung wird von den freiwilligen Helfern unentgeltlich erbracht. Lediglich der Gerätewart und drei Zivildiener stehen tagsüber zum Großteil für die Feuerwehr zur Verfügung. Ohne dieses Personal wäre der Betrieb nicht mehr aufrecht zu erhalten. In Zukunft steht aber bereits die Feuerbeschau heran, die vom Zeugwart für die Gemeinde durchgeführt werden soll. Dies bedeutet wieder eine gewisse Problematik in den Personalressourcen.
Zum Einsatzgeschehen:
Brände:
Die FF Ried wurde zu 90 Brandeinsätzen alarmiert. Davon handelte es sich bei 48 Alarmierungen um blinden Alarm, mehrheitlich hervorgerufen durch Fehlauslösungen von Brandmeldeanlagen. Haupteinsatzgebiet waren Brände in Wohngebäuden und öffentlichen Gebäuden. Als größten Brandeinsatz kann man den Brand in der Holzpelletsfabrik Enzlmüller in Peterskirchen ansehen.
Aber auch in Ried gab es eine erhebliche Anzahl gefährlicher Zimmerbrände, wie am Schlossberg, wo nur durch das wendige Kleinschlauchfahrzeug rasch zum Brandobjekt zugefahren werden konnte. Bedingt durch die kurze Alarmierungszeit der FF Ried konnten die meisten Brände noch im Entstehungsgeschehen erfolgreich bekämpft werden.
Technische Einsätze:
Schwerpunkte bildeten vergangenes Jahr der Straßenverkehr mit ca. 95 Einsätzen bei Verkehrsunfällen, Auslaufen von Mineralöl und Fahrzeugbergungen. Die Dienste der Feuerwehr in der Insektenbekämpfung (großteils Wespennester) wurde 32 mal in Anspruch genommen (2003 – 86 mal). Wasserschäden und Pumparbeiten erforderten 32 Feuerwehreinsätze (2003 –95). Insgesamt wurden 468 Technische Einsätze geleistet (2003 –663).
Zusammengefasst wurden bei allen Einsätzen 11 Menschen und 10 Tiere gerettet.
Die größte Sorge der Feuerwehr Ried betrifft aber die angespannte Finanzlage der Gemeinde. Durch die hohe Zahl der Einsätze steigen natürlich auch die Aufwendungen für die Verbrauchs- und Betriebsmittel. Dadurch bleibt natürlich weniger Geld für die Erneuerung der Einsatzgeräte übrig. Es versteht sich aber von selbst, dass die gesteigerten Einsatzahlen auch eine erhebliche Abnützung der Einsatzfahrzeuge und Geräte bedeuten. So würde das hydraulische Bergegerät dringend erneuert gehören. Auch Tauchpumpen und Wassersauger haben durch die vielen Einsätze der letzten Jahre erheblichen Verschleiß erlitten. Zudem kommt noch die Umstellung auf das neue Warn- und Alarmsystem, das auch eine Umstellung der Pageralarmierung in der FF Ried erfordert. Alle diese dringenden Vorhaben scheinen dem Sparzwang der Gemeinden zum Opfer zu fallen. Seit dem Wegfall der Getränkesteuer wurde fast das gesamte Investitionsbudget für den Geräteankauf gestrichen. Auch im bevorstehenden Gemeindebudget wird sich die Lage für die Feuerwehr nicht bessern.
Als dringendste Investition ist aber der Austausch des bereits völlig desolaten Einsatzleitstellenfahrzeuges anzusehen. Dieser Ankauf wird wahrscheinlich nur zur Gänze aus den eigenen Mitteln der Feuerwehr erfolgen können, wie dies auch, Dank der Spenden aus der Bevölkerung, bereits beim Mannschaftstransportfahrzeug im Jahre 2004 der Fall war.
Die Feuerwehr kann nur hoffen, dass die Geräte bei jedem Einsatz einwandfrei funktionieren, damit effizient geholfen werden kann. Heutzutage erwartet ja jeder auch von einer Freiwilligen Feuerwehr professionelle Hilfe. Sollte aber etwas nicht so klappen, wie gewünscht, wird sofort mit Schadenersatzklagen gedroht.
Um aber diese dringenden Gerätebeschaffungen finanzieren zu können, wird von der Freiwilligen Feuerwehr Ried i.I. demnächst ein Spendenaufruf an die Rieder Bevölkerung ergehen, in der um eine finanzielle Unterstützung ersucht werden wird.
Das größte Anliegen der FF Ried ging im Jahr 2004 mit dem Ankauf des neuen Universallöschfahrzeuges in Erfüllung . Nach 4 Jahren Fehlstand konnte dieses wichtige und universell einsetzbare Fahrzeug das 42 Jahre alte Tanklöschfahrzeug ersetzen. Dafür gebührt der Stadtgemeinde großer Dank.
Weitere herausragende Ereignisse im Jahr 2004 waren der Tag der offenen Tür der FF Ried mit einem überwältigenden Besuch, die Indienststellung der Wärmebildkamera, die große Anzahl von Absolventen bei Bewerben und Leistungs-prüfungen, sowie natürlich die kameradschaftliche Komponente in der Mannschaft.
Ehrungen:
40 Jahre Feuerwehrmitglied: Josef Mayerböck
25 Jahre Feuerwehrmitglied: Dr. Karl Gruber, Klaus Radlinger, Christian Marsch
Bezirksverdienstmedaille in Gold: Josef Mayerböck
Bezirksverdienstmedaille in Bronze: Jürgen Hell
Beförderungen:
zum Hauptlöschmeister Penco Walter
zum Hauptfeuerwehrmann Leherbauer Josef
zur Oberfeuerwehrfrau Kettl Angela und Reichenwallner Elisabeth
zum Oberfeuerwehrmann Ertl Siegfried und Gruber Mathias
Von der FF Ried wurde ein detaillierter Jahresbericht erstellt. Dieser kann im Internet auf der Homepage der FF Ried: www.ff-ried.at.tf abgerufen werden. | |
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