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 NÖ: Schadstoffübung - Chlorgasaustritt (xx)

Atemschutz und SchadstoffFOTO: FF St. Pölten-Wagram

Bei der letzten Ãœbung der Schadstoffgruppe unserer Feuerwehr vor der Sommerpause befassten sich die Teilnehmer mit dem Thema "Chlorgas".

Übungsannahme: Beim Entladen eines Gasflaschen-Transporters kippt eine Chlorgasflasche (für die Übung wurde eine Gasflasche mit einem Gasgemisch zum Schweißen verwendet) vom LKW und schlägt am Asphalt auf. Da die Flasche widerrechtlich ohne Schutzkappe transportiert wurde, schlug das Ventil leck und ein leichter Austritt des Mediums war zu Verzeichnen.

Da der Lenker des Fahrzeuges noch mit Papierkram beschäftigt war, verließ er mit dem Fahrzeug, ohne den Zwischenfall zu bemerken, die Unglücksstelle und stand für weitere Informationen des Mediums nicht zur Verfügung.

Die Schadstoffgruppe rückte nach Verständigung durch Anrainer mit Tank 1, Tank 2 sowie dem Lastfahrzeug mit dem Schadstoffanhänger zur Unglücksstelle am alten Merkurparkplatz in der Wiener Straße aus.
Vor Ort führte Einsatzleiter ABI Ing. Martin Schifko die Erkundung durch, die zu folgendem Ergebnis kam:
Eine Gasflasche mit unbekanntem Inhalt lag auf der Straße, ein Austritt von Medium konnte aus der Entfernung nicht bestätigt werden. Für weitere Erkundungen wurde die Mannschaft des Tank 2 von Schadstoffwart OFM Markus Steininger mit Schutzanzügen der Schutzstufe 3 in den Einsatz geschickt.

Während sich der Trupp von Tank 2 mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten und den CSA 3 (Chemikalienschutzanzügen Schutzstufe 3) ausrüstete, wurde die Besatzung von Tank 1 und Last mit der Errichtung eines behelfsmäßigen Deko-Platzes (Auffangbecken aus 4 Steckleiterteilen und einer Plane; Deko-Mittel: Wasser; Schutzbekleidung: CSA 2) beauftragt.

Der CSA 3-Trupp ging kurze Zeit später mit einem HD-Rohr, um notfalls eine Gaswolke niederschlagen zu können, in den Einsatz und stellte fest, dass es sich bei dem Medium um Chlorgas handelte. Anschließend meldete der Trupp diese Erkenntnis an den Fahrzeugkommandanten, der gemeinsam mit dem Einsatzleiter den Entschluss fasste, das Chlorgasset einzusetzen.

FOTO: FF St. Pölten-Wagram Nachdem die Flasche mit dem Chlorgasset dicht gesetzt wurde, konnte der CSA 3-Trupp den Einsatz beenden und sich zum Deko-Platz begeben, der mittlerweile einsatzbereit war. Der Deko-Platz war mit einem Trupp unter CSA 2 besetzt: ein Mann übernahm die Reinigung mittels Gardena-Brause, ein Mann war "Ausziehhelfer unrein" (darf den Schutzanzug nur außen berühren) und der dritte Mann war "Ausziehhelfer rein" (darf den Schutzanzug nur innen berühren, um eine Verschleppung der Kontamination zu verhindern).

Nach erfolgter Dekontamination legten die eingesetzten Kameraden ihre Ausrüstung ab und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her.

In der Übungsbesprechung wurde noch erwähnt, dass natürlich das kontaminierte Wasser (oder ein anderes Deko-Mittel) und die abgedichtete Gasflasche einer fachgerechten Entsorgung durch eine Firma zugeführt werden müssen, was allerdings nicht mehr Aufgabe der Feuerwehr, sondern der zuständigen Behörde wäre. Ein Dankeschön wollen wir auch der FF St. Pölten-Stadt aussprechen, die uns immer wieder für Übungen Schutzanzüge der Schutzstufe 3, die wir selbst nicht besitzen, oder andere Ausrüstungsgegenstände (z. B. das Chlorgasset) borgt, damit wir in einem eventuellen gemeinsamen Schadstoffeinsatz auch mit diesen Geräten arbeiten können.

Infos zu Chlorgas:
Chlorgas (UN-Nummer 1017, Gefahrennummer 268 - unbrennbares, giftiges, ätzendes Gas) kann bei Kontakt mit Augen, Haut und Atemwegen Verätzungen hervorrufen und ist bei Einatmung bzw. Hautkontakt giftig. Eine Erwärmung des Druckbehälters (darf auf der Straße nur in Gasflaschen und nicht in Tankwagen transportiert werden, auf der Schiene in Tankwaggons hingegen schon) führt zu einem Druckanstieg und kann zu einer Zerberstung des Behälters und einer schlagartigen Ausbreitung einer giftigen und ätzenden Dampfwolke führen. Weiters kann Chlorgas mit Metallen reagieren und dabei Wasserstoffgas bilden, das mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bilden.

Statistik:
  • Mannschaft: 13 Mann
  • Fahrzeuge und Geräte:
    TLF 3000 (Tank 2), KLFW (Tank 1), VF (Last) mit Schadstoffanhänger
    je 3 Schutzanzüge der Schutzstufen 2 und 3
    Chlorgasset
    Deko-Material
  • Dauer: 2 Stunden

    Quelle: FF St. Pölten-Wagram


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