Salzburg: Strahlenschutzübung in der Gemeinde Annaberg-Lungötz (x)
Den Ernstfall, einen Unfall mit Austritt von radioaktivem Material, probten am Samstag den 24.09. die Feuerwehren des Lammertales in Annaberg.
Übungsannahme: Verkehrsunfall im Ortsgebiet von Annaberg, ein Pkw prallt frontal gegen einen Klein-Lkw. Die Fahrzeuge werden schwer beschädigt, der Lenker des Pkw in seinem Fahrzeug eingeklemmt, der Lkw verliert seine Sammelladung und der Pkw beginnt aufgrund eines Kurzschlusses zu brennen. Gefahrengut- bzw. Strahlenschutzalarm!
Nach Alarmierung der BAWZ Tennengau verlassen um 14 Uhr die Fahrzeuge der FF Annaberg unter Einsatzleiter BR Josef Wintersteller die Feuerwache. Nach Eintreffen der ersten Kräfte wird der Fahrzeugbrand gelöscht, die Person mittels Spreitzer und Schere aus dem Wagen befreit und die weitere Lage durch den Einsatzleiter erkundet. Nach dem Feststellen, daß die Ladung des Lkw mit Gefahrenzeichen versehen ist, ordnet Einsatzleiter Wintersteller sofort den Rückzug der Kräfte an. Diese sammeln sich in einem gesonderten Bereich, um eine Kontamination der weiteren Kräfte zu vermeiden.
Es erfolgt die Nachalarmierung der Feuerwehren Lungötz und Abtenau sowie des Gefahrengutzuges der FF Hallein. Mittlerweile sind auch BFK OBR Anton Schinnerl und KAT-Referent Maximilian Maurer an der Unfallstelle eingetroffen und unterstützen die Einsatzleitung.
Die FF Lungötz übernahm die weiträumige Absperrung des Gefahrenbereiches und die Suche nach dem zweiten Lenker, der im Schock in den angrenzenden Wald gelaufen ist. Nach Eintreffen des Strahlenschutztrupps Abtenau werden unter Atemschutz und mit Schutzanzügen erste Messungen nach Radioaktivität durchgeführt. In weiterer Folge unterstützt ein Trupp der FF Hallein die Kollegen bei der Suche nach den verstrahlten Kartons. Nach Abgrenzen des unmittelbaren Gefahrenbereiches für die Einsatzkräfte konnten die geschlossenen Gamma-Strahler ausfindig gemacht werden. Der behördliche Einsatzleiter, Maximilian Maurer traf im Hintergrund die weiteren Maßnahmen, wie die Kontaktaufnahme mit Seibersdorf, den Spezialkräften des österreichischen Bundesheeres und Anforderung von weiteren Kräften.
Nach rund 2 Stunden konnte die Übung erfolgreich beendet und wertvolle Erkenntnisse für den Ernstfall gewonnen werden:
Für den Fall eines reellen Einsatzes in dieser Größenordnung findet man mit den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehr das Auslangen. Im Tennengau gibt es für das Lammertal eine Strahlenschutzgruppe in Abtenau sowie zusätzlich die Kräfte aus Hallein. Binnen weniger Minuten kann so in jeder Tennengauer Gemeinde der Ersteinsatz bewältigt werden. Auch die in Echtzeit verständigten und nicht in die Übung eingeweihten Stellen der Behörden und des Bundesheeres konnten am Samstag Nachmittag entsprechend alarmiert und damit weitere Schritte gesetzt werden.
Eingesetzte Kräfte und Daten:
50 Mann von 4 Feuerwehren
10 Fahrzeuge Feuerwehr
GGT Zug Tennengau, Hallein
BFK, AFK 2 Tennengau, S5
2 Mann Rotes Kreuz
Bezirkshauptmannschaft Hallein, KAT-Referent Maximilian Maurer
Ãœbungsdauer: 2 Stunden
Quelle: BFKDO Tennengau |
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