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 NÖ: Rotkreuz-Stellen vor Schließung!

News von den RettungsorganisationenRotkreuz-Stellen vor Schließung!
SPARPROGRAMM / Gutachten schlägt Reduktion der Dienststellen in NÖ vor. Mödlings Kommandant bestätigt konkrete Gespräche im Bezirk.



MÖDLING / Grund für die Aufregung im NÖ Rettungswesen ist eine Studie der Universität München. Unter dem Titel „Fiktive Rettungslandschaft“ wird festgestellt, dass es im Land zu viele Dienststellen gibt. 54 Standorte würden reichen, so die Experten. Derzeit sind es 161 (!), 107 müssten demnach zugesperrt werden.

Im Bezirk Mödling gibt es zwei Bezirksstellen (Mödling, Brunn), eine Ortsstelle (Perchtoldsdorf) und sechs Rettungsdienststellen (Guntramsdorf, Wiener Neudorf, Biedermannsdorf, Kaltenleutgeben, Vösendorf und Breitenfurt). Zu viele, wie die Studie meint. Denn laut ihr ist die einzige zu erhaltende Dienststelle im Bezirk jene in der Stadt Mödling.

Rotkreuz-Bezirkskommandant Harald Lowatschek kommentiert die Studie mit gemischten Gefühlen: „Es ist eine Ausnahme, dass wir zwei Bezirksstellen haben. Schließt man eine, würde man sich aber keinen Groschen bei den Transporten ersparen, denn wir sind ein urbaner Raum mit hoher Bevölkerungsdichte. Da fallen eben viele Einsätze an. Wir in Mödling hätten alleine gar nicht den Platz, alle Rettungsautos an einem Standort unterzubringen.“ Die zweite Bezirksstelle steht für Lowatschek also außer Frage, er betont auch die gute Zusammenarbeit mit Brunn.

Drei Dienststellen zu einer im IZ Süd konzentrieren?

Dass es im Mödlinger Bereich aber eventuell zu viele Rettungsstellen gibt, räumt sogar der Rotkreuz-Chef ein: „Perchtoldsdorf steht außer Frage. Aber was man mit den anderen drei Stellen macht, muss man sich überlegen. Wir könnten sie konzentrieren und eine Dienststelle im Industriezentrum Wiener Neudorf aufmachen.“ Lowatschek weiß weiter: „Mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden haben wir bereits geredet. Nun hängt vieles von einer Finanzierung für die Dienststelle im Industriegebiet ab.“

Helmut Zeglovits, Leiter der Bezirksstelle Brunn, hat weder von der Studie noch von den geplanten Schließungen gehört: „Wer glaubt, dass hauptberufliches Personal billiger ist als Freiwillige, kann wohl nicht rechnen. Das Ganze ist eine Entlastungsinitiative der Krankenkasse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Niederlassung geschlossen wird, aber es wäre endlich an der Zeit, Land, Gemeinden, Krankenkasse und Rettung an einen Tisch zu bekommen, denn wir wollen nicht Spielball sein.“

„Keine Einschränkung bei Versorgung der Bürger“

In der Gemeinde Guntramsdorf bestätigt Amtsleiter Walter Heinisch: „Wir wurden vom Roten Kreuz informiert, dass man überlegt, den Standort zu verlegen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Wichtig ist die Versorgung unserer Bürger-Innen. So lange die keine Einschränkung erfährt, sind die Pläne des Roten Kreuzes ok.“

„Die betroffenen Ortschefs haben Bereitschaft signalisiert, darüber Gespräche zu führen“, bestätigt der Biedermannsdorfer Bürgermeister Johannes Unterhalser die inoffizielle Idee, die drei Rettungsstellen im Industriezentrum zu konzentrieren. Das Vorhaben würde eine große Kostenersparnis mit sich bringen. „Ich bin für alles was Biedermannsdorf verbessert und gegen alles, was die Situation verschlechtert“, bezieht Unterhalser klar Position.

www.noen.at - ONLINEAUSGABE 19.10 2005


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