NÖ: Feuerwehren im Bezirk St. Pölten leisteten im Vorjahr 9.071 Einsätze (x)
 
2005 war ein Jahr ohne Katastrophe im Bezirk St. Pölten, seine 6.800 Freiwilligen Feuerwehrleute mussten dennoch zu 9.071 Einsätzen ausrücken. Statistisch betrachtet wurden die 120 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks im Vorjahr zu 25 Einsätzen pro Tag gerufen. 25 mal täglich sind Männer und Frauen von ihrer Arbeit weggelaufen, haben sie ihren wohlverdienten Schlaf geopfert oder haben ihre Familien stehen gelassen...
„Wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen“, betonte Bezirksfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner anlässlich des Bezirksfeuerwehrtages am Mittwochabend in Kirchberg/Pielach die notwendige Gemeinsamkeit aller Helfer. Denn nur gemeinsam könnten die „Hausaufgaben“ erledigt werden. Der Druck auf die Feuerwehrmitglieder von Seiten ihrer Arbeitgeber wird etwa immer stärker, folglich ist bei Einsätzen unter Tags mit weniger Personal zu rechnen. Armin Blutsch, stellvertretender Landesfeuerwehrkommandant, stieß derweil ins selbe Horn: „Wir müssen unser Personal sichern. Es ist unser Kapital!“ Der Amstettner unterstrich auch die Notwendigkeit zur Selbstkritik, denn nur wer sich und seine Abläufe von Zeit zu Zeit prüft, werde sich langfristig durchsetzen. Was für die Wirtschaft gilt, sei auch auf die Freiwilligen Feuerwehren übertragbar, so Blutsch.
„Freiwilligkeit hat kein Mascherl, Freiwilligkeit sitzt im Kopf“, lobte Landtagsabgeordneter Franz Grandl die Bereitschaft jedes einzelnen Feuerwehrmitglieds immer dann zu helfen, wenn andere in Not geraten sind. Gerade der Zentralraum Niederösterreichs sei eines der am dichtest besiedelten Gebiete und der Bezirk St. Pölten sei wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Ostösterreich, so Grandl weiter. Damit verbunden ergeben sich freilich die unterschiedlichsten Anforderungen an die Helfer. Das Spektrum für die einzelnen Feuerwehren reicht vom Brand bis hin zu Einsätzen bei denen sie es mit verstrahlten Stoffen zu tun bekommen.
Neben dem Rückblick auf das abgelaufene sowie die Ausgabe von Zielen für die kommenden Jahre wurden auch verdiente Feuerwehrmitglieder ausgezeichnet. Allen voran Johann Bauer, der bis vor wenigen Wochen noch das Amt des St. Pöltner Bezirksfeuerwehrkommandanten bekleidet hatte. Ihm wurde der Ehrendienstgrad „Ehren-Brandrat“ verliehen, da er seit 1981 als Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter maßgeblich an der Entwicklung der Hilfsorganisation mitgewirkt hat.
Seinen ersten St. Pöltner Bezirksfeuerwehrtag im FF-Ruhestand erlebte übrigens Wilfried Weissgärber, der - gemeinsam mit Bauer – viele Jahre an der Spitze eines der größten Bezirke des Landes gestanden war. „Wir danken dir für die ständige Unterstützung, die du deinem Bezirk in der Vergangenheit zukommen hast lassen“, richtete Fahrafellner seine direkten Dankesworte an den nunmehrigen Landesfeuerwehrkommandanten in Ruhe.
Verleihung von Ehren-Dienstgraden:
Johann Bauer (FF Langmannersdorf) Ehren-Brandrat
Leopold Pils (FF Hafnerbach) Ehren-Hauptbrandinspektor
Franz Ertel (FF Neidling) Ehren-Hauptbrandinspektor
Alfred Beilschmidt (FF Wilhelmsburg) Ehren-Hauptbrandinspektor
Statistik:
Einsätze (in Klammer die Vorjahreszahlen)
Brandeinsätze: 908 (666)
Fehlausrückungen: 741 (753)
Brandsicherheitswachen: 2.705 (3.197)
Technische Einsätze: 4.717 (5.030)
Gesamtsumme: 9.071 (9.646)
Mannschaftsstärke: 31.032 (32.625)
Einsatzstunden: 71.202 (77.983)
Mannschaft (in Klammer die Vorjahreszahlen)
Aktive Feuerwehrmitglieder: 5.404 (5.485) - davon 5.254 (5.334) Männer und 150 (151) Frauen
Feuerwehrjugendmitglieder: 505 (475) - davon 432 (393) Burschen und 73 (64) Mädchen
Reservisten: 931 (886)
Gesamtsumme: 6.840 (6.824) - davon 6.617 (6.613) Männer und 223 (215) Frauen
Jahresbericht BFKDO St. Pölten
Quelle: Jahresbericht BFKDO St. Pölten |
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