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 Kärnten: EURO 2008 – Einsatzübung der Feuerwehren des Bezirkes St. Veit/Glan (x)

Ãœbungsberichte und Ausbildung


Der Countdown für die Fußballeuropameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz läuft. In 238
Tagen wird das erste Mal auf dem grünem Spielfeld der Ankick erfolgen. Damit die Fans und die
Bevölkerung Emotionen erleben können, wie es sich die Organisatoren wünschen, müssen die
Rahmenbedingungen perfekt sein, und dazu gehört vor allem die Sicherheit.
Das Bezirksfeuerwehrkommando St. Veit/Glan ist sich dieser großen Verantwortung bewusst. Die
Feuerwehren des Bezirkes sind bereits bestens für jeden erdenklichen Ernst- und Katastrophenfall
vorbereitet und trotzdem macht Übung den Meister. Mit einer großangelegten
Katastrophenschutzübung am Samstag, den 13. Oktober 2007, am Werksgelände der Treibacher
Industrie AG in Althofen, wurde wieder einmal die effiziente und effektive Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk unter Beweis gestellt.

Lage:
Gegen 09:00 Uhr kam es im Bereich eines Tanklagers und der Materialaufgabe eines Teilbetriebes
der Treibacher Industrie AG durch Selbstentzündung zu einem Brand. Die zuständige
Betriebsfeuerwehr rückte unverzüglich aus. Nach einer ersten Lageerkundung wurde die Situation
sofort richtig beurteilt – große Mengen an Löschwasser, Löschschaum und Kühlwasser sind
erforderlich – weitere Kräfte sind nötig. Die Feuerwehren Althofen, Guttaring, Friesach,
Kappel/Krappfeld, Meiselding, Passering und Micheldorf wurden laut Alarmplan durch die
Bezirksalarm- und Warnzentrale (BAWZ) St. Veit/Glan alarmiert.
Durch die Betriebsfeuerwehr wurde auf Grund der Schadenslage der Notfallplan in Kraft gesetzt.

Dies bedeutet, dass neben dem internen Firmenkrisenstab auch der Bezirkseinsatzstab der Feuerwehr unter der Führung von Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Ing. Egon Kaiser, sowie der Bezirkskoordinationsausschuß mit Bezirkskatastrophenschutzreferent Horst Maier,
Bezirkspolizeikommandant CI Gerhard Hebenstreit und Bezirksrettungskommandant ORR Markus
Egger einberufen wurde. Unverzüglich wurde auch der Krisenstab der Stadtgemeinde Althofen unter
der Leitung von Bürgermeister Dir. Manfred Mitterdorfer informiert.

Um eine optimale Lageführung zu ermöglichen trat der Bezirkseinsatzstab der Feuerwehr und der
Bezirkskoordinationsausschuss in der BAWZ St. Veit/Glan zusammen. Der Firmen- und
Gemeindekrisenstab formierte sich in den Räumlichkeiten der Treibacher Industrie AG.
Um die Brandbekämpfung und Einsatztätigkeit vor Ort zu koordinieren, wurde eine Einsatzleitung
Brand installiert. Die Aufgabe der alarmierten Feuerwehren war es neben der Brandbekämpfung, den Eintritt von Gefahrgut in den durch das Werksgelände fließenden Gurkfluss zu verhindern, sowie Maßnahmen gegen eine Umweltbelastung zu setzen.

Durch mehrere Rückhaltebecken kann das durch die Löscharbeiten kontaminierte Wasser
aufgefangen und einer Entsorgung zugeführt werden. Die Rückhaltebecken haben ein
Fassungsvermögen von rund 2.500 m³. Um das Überlaufen eines Rückhaltebeckens zu verhindern
war daher das Umpumpen des Wassers notwendig. Dies wurde durch die Verlegung von
Schlauchleitungen vom betroffenen Rückhaltebecken zu einem 1000 m³ fassenden Tank bzw. in
weitere Becken, die ebenfalls für die Löschwasserrückhaltung vorgesehen sind, erreicht. Dabei musste der Gurkfluss über einen Steg überwunden und insgesamt 1200 Meter Schlauch verlegt werden.
Während dieser Einsatztätigkeiten kam es gegen 10:00 Uhr im Bereich eines Gleisanschlusses und
der Auer-von-Welsbach-Straße zu einem schweren Zusammenstoß zwischen dem werkseigenen
Verschub und einem PKW. 1 Person wurde dabei schwer verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt.
Neben der Personenrettung war auch ein unkontrollierter Gefahrgutaustritt zu verhindern.
Durch den Bezirkseinsatzstab wurde die Betriebsfeuerwehr Treibacher Industrie AG über den
Zwischenfall in Kenntnis gesetzt und zum Einsatzort ab beordert. Weiters wurden die
Betriebsfeuerwehr Donau Chemie, die Betriebsfeuerwehr Wietersdorfer, die Feuerwehr Brückl und St. Veit/Glan mit den Schutzanzügen der Stufe III alarmiert. Die Feuerwehren Althofen, Friesach und Wieting rückten ebenfalls zur Unterstützung an.

Durch die Einsatzleitung Chemieschutz wurde gemäß der GAMSBART-Regel vorgegangen. Die Gefahr wurde richtig erkannt: Es handelte sich beim transportierten und austretenden Stoff um Dichlordimethylsilan. Es ist dies eine farblose, ätzende und leicht entzündliche Flüssigkeit, die zur Herstellung von z.B. Siliconen, niedrigschmelzenden Gläsern, Keramiken usw. verwendet wird. Die Gefährlichkeit dieses Stoffes zeichnet sich dadurch aus, dass die Dämpfe schwerer sind als Luft und explosionsfähige Gemische schon bei Normaltemperatur möglich sind. Im Brandfall entstehen gefährliche Brandgase. Der Stoff reagiert mit Wasser, Dämpfe können aber mit Wasser niedergeschlagen werden. Spezielle Schutzausrüstung wie Atemschutz und Chemikalienschutzanzug sind erforderlich.
Die Unfallstelle wurde großräumig abgesperrt. Durch die Feuerwehr Althofen wurde die Person aus
dem Wrack gerettet. Dabei wurde besondere Aufmerksamkeit auf den Eigenschutz gelegt. Nachdem
die Spezialkräfte im eigens eingerichteten Dekontaminationsplatz ausgerüstet waren, konnte der weitere Flüssigkeitsaustritt gestoppt und das Um- bzw. Abpumpen in weitere Folge sichergestellt
werden. Die gesamten Einsatztätigkeiten wurden unter Brandschutz durchgeführt. Durch die richtige
Technik und Taktik und der Beachtung der Rahmenbedingungen konnte eine Umweltbelastung und
Ausbreitung verhindert werden. Dieser Ernstfall konnte an einem speziellen Übungskesselwagen der ÖBB geübt werden. Durch diesen ist es möglich, einen realistischen Flüssigkeitsaustritt mit Wasser zu simulieren. So konnte die richtige Handhabung von Dichtmaterialien perfektioniert werden.
Durch den Brand beim Tanklager kam es gegen 10:00 Uhr ebenfalls auch zum Ausfall von mehreren Aggregaten. In weiterer Folge wurden Störungen gemeldet und bei den Lagersilos kam es zum Verlust von radioaktiven Meßzellen. Nach Erhalt dieser Information erfolgte die sofortige Alarmierung des Bezirksfeuerwehr- Strahlenspürtrupps. Zu Unterstützung rückte auch ein Spürtrupp der Polizei an. Die Aufgabe der eingesetzten Kräfte bestand im Aufspüren und Bergen der beschädigten radioaktiven Messzellen.
Die gesamte Koordination und Planung der Spür-, Probenahme-, Eigendekontaminations- sowie der
Absperrungsmaßnahmen wurde durch die Einsatzleitung Strahlenschutz durchgeführt. Diese war vor Ort beim eigens errichteten Dekontaminationsplatz stationiert.

Trotz der schwierigen baulichen Gegebenheiten wurden alle Strahlenquellen aufgefunden und
ordnungsgemäß geborgen. Diese herausfordernde Übung wurde gleichzeitig auch als Fort- und
Weiterbildung für alle im Strahlenschutz ausgebildeten Kameraden des Bezirkes herangezogen.
Um 12:30 Uhr meldeten alle Einsatz- und Krisenstäbe den erfolgreichen Übungsabschluss.

Resümee:
Diese vorbereitende Ãœbung, mit dem Einsatzschwerpunkt Chemie- und Umweltschutz, zur
Fußballeuropameisterschaft 2008 in Kärnten, zeigte wieder einmal die Schlagkraft der Feuerwehren des Bezirkes St. Veit/Glan. Die Abarbeitung und Koordination von mehreren
Großschadensereignissen sowie 170 Einsatzkräften funktionierte einwandfrei. Die strukturierte
Kommunikation zwischen den einzelnen Krisen- und Einsatzstäben ermöglichte eine effiziente und
auch effektive Bearbeitung des angenommenen Katastrophenfalles von der Ebene der betroffenen
Gemeinde bzw. Betriebsanlage bis zur Ebene der Bezirkshauptmannschaft.

Alle Übungsziele, wie die …
• Vorbereitung zur Fußballeuropameisterschaft 2008,
• Beübung und Überprüfung des Notfallplanes der Treibacher Industrie AG,
• Beübung und Überprüfung des Katastrophenschutzplanes der Stadtgemeinde Althofen,
• Koordinierung von mehreren Großschadensereignissen,
• Koordinierung und Führung von rund 200 Einsatzkräften,
• erfolgreiche Bewältigung der Gefahrguteinsätze [Chemie- und Strahlenschutz] nur durch Kräfte
des Bezirkes, uvm. konnten erfolgreich bearbeitet und erreicht werden.

Die Doppelbelastung von einzelnen Feuerwehren bei mehreren Einsätzen gleichzeitig tätig zu sein
wurde ebenso bravourös gemeistert, wie der Umgang mit dem großen Gefahrenpotential. Mit dieser
Übung konnte auch erstmals die Funktionalität der neuen BAWZ unter Beweis gestellt werden.
Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Ing. Egon Kaiser konnte bei der Abschlussbesprechung von allen
Seiten Gratulationen für die perfekte Arbeit der Feuerwehr entgegennehmen. In seiner Ansprache
dankte er allen für Ihren großartigen Einsatz und zeigte sich stolz über die erbrachten Leistungen. Er bedankte sich bei der Treibacher Industrie AG für die gute Zusammenarbeit und wohlwollende
Unterstützung. Ebenfalls dankte er der Stadtgemeinde Althofen, der Polizeiinspektion Althofen, dem
Bezirkspolizeikommando St. Veit/Glan und der ÖBB.
„EURO 2008 – Erlebe Emotionen!“ Die Feuerwehren des Bezirkes St. Veit/Glan blicken mit Zuversicht
auf die kommende Fußballeuropameisterschaft. Spannende Spiele können zwar nicht garantiert
werden, dafür aber Schutz, Sicherheit und Hilfe.

Quelle und weitere Fotos: FF Althofen

V Wilhelm MITTERDORFER
Bezirksbeauftragter für Öffentlichkeitsarbeit Bezirk St. Veit/Glan


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