NÖ: Tierrettung für die Feuerwehr St. Pölten - Ratzersdorf (x)
Am 29.04.2010 gegen 09:15 Uhr.
Florian St. Pölten alarmiert die Feuerwehr Ratzersdorf zu einer Tierrettung. Nahe des Sportplatzes sei ein entlaufener Stier ein zu fangen.
Dem Alarm voraus gegangen war folgendes. In einem landwirtschaftlichen Betrieb in Ratzersdorf war eine Kalbin entlaufen, das Tier dürfte eine sportliche Neigung haben. Aus irgend einen Grund sprang die Kalbin über die Absperrung im Stall und drückte die Stalltür auf, so dass sie wenig später bereits im Hof stand. Der Landwirt wurde durch den Krach aufmerksam und schaute auf den Hof hinaus, wo er die Kalbin gerade noch beim Tor hinaus flitzen sah. Er nahm sofort die Verfolgung auf, das sportliche Tier lief geradewegs durch eine Ortsgasse und anschließend über die Hauptstraße und Felder in Richtung Sportplatz.
Der Feuerwehrmann Franz Sieder Senior sah von weitem wie der Landwirt hinter dem Tier her war und reagierte sofort. Er veranlasste durch seine Schwiegertochter einen Notruf in die Feuerwehrzentrale, so dass seine Kameraden verständigt wurden und zu Hilfe kommen konnten. Sieder selbst schnappte sich einen Strick und einen Stock und fuhr mit seinem Wagen Richtung Sportplatz.
In der Zwischenzeit war das Tier bereits über die Felder beim Sportplatz. Dem Besitzer war es gelungen sein Tier in die Umzäunung am Trainingsplatz zu scheuchen. Die Kalbin hatte aber andere Pläne als sich einfangen zulassen. Sie nahm die Umzäunung aufs Horn und Riss ein Loch hinein, dass gerade einmal so groß war, dass sie durch schlüpfen konnte und über die Felder weiter Richtung Osten lief. Der Landwirt mittlerweile auch schon ziemlich außer Atem rief immer wieder um Hilfe dass ihm jemand einen Strick bringen sollte, weil nur mit einer Leine oder einem Strick war es möglich das Tier nach dem Einfangen fest zuhalten. Was er jedoch nicht wusste war, dass die Feuerwehr schon unterwegs war. Schließlich gelang dem Mann seine Kalbin am Kopf zu fassen und fest zuhalten.
Kurz darauf trafen die Feuerwehr Männer ein, mit von der Partie waren auch einige Landwirte die Erfahrung im Umgang mit den Tieren hatten. Sie bildeten einen Kreis um das Tier, zwei Männer näherten sich der Kalbin, der Landwirt lag mittlerweile schon unter dem Tier zwischen den Büschen, lies aber nicht locker. Auf Anhieb mit einem fachmännischen Griff war die Leine über Mund und Nase und in weiterer Folge über die Hörner und wieder zurück zu einer perfekten Halteleine zusammen geschnürt. Auch der Strick von Franz Sieder wurde als zweite Sicherung auf dieselbe Art befestigt, so dass das Tier einsehen musste, dass der Ausflug nun zu Ende ist. An den beiden Leinen gesichert ging’s nun wieder retour Richtung Bauernhof.
Dieses Mal war die Bundesstraße 1 für den Verkehr von der Feuerwehr kurzfristig gesperrt und wenig später die Kalbin wieder wohlbehalten in ihrer Box im Stall.
Die Kalbin blieb bis auf kleine Schürfwunden, die sie sich beim Durchbrechen durch den Zaun am Sportplatz zugezogen hatte unverletzt, auch der sportliche Landwirt der nicht locker gelassen hat erlitt außer ein paar blaue Flecken keine Verletzungen.
Ein Detail am Rand, die Ratzersdorfer Feuerwehr hatte für die nächsten Tage eine Übung geplant, in der, der richtige Umgang bei Einsätzen in Landwirtschaftlichen Betrieben und somit auch der Umgang mit den Tieren am Bauernhof geübt werden soll. Nun gibt es für die Übung auch gleich Anschauungsmaterial als Lehrbehelf. Alles in Allem ein sehr gut verlaufener Einsatz.
Quelle und Bilder: Stamberg News & Pictures
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