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 NÖ: PKW durchbricht Leitschiene: ST N&P leistet Erste Hilfe

Einsätze Allgemein
FOTO: ST N&PAm Rückweg vom Brand in Pischelsdorf am 08.05.2003 um ca. 01:15 Uhr auf der A21:
Vor mir ein Stau, Höhe Klausenleopoldsdorf, der Fahrzeugverkehr steht still, im selben Augenblick hört man aus dem Radio schon eine Unfallmeldung.

Da ich ja nicht nur meinen Beruf als Berichterstatter habe, sondern auch als Feuerwehrmann und Sani ausgebildet bin, fuhr ich zur Unfallstelle vor, beim Eintreffen bot sich folgende Lage:

Ein Fahrzeug liegt am ersten Fahrstreifen am Dach, eine verletzte Person daneben am Pannenstreifen, zwei junge Männer sind dabei mit einer Reanimation zu beginnen.
Ich frage gibt?s außer diesem Mann noch Verletzte , was von den herumstehenden Personen verneint wird.

Ein LKW Fahrer meint :
Der ist von der Gegenfahrbahn herübergeflogen und aus dem Auto geschleudert worden, da war sonst niemand dabei, er hat vor ein par Minuten noch erbrochen, der dürfte noch leben. ( Entschuldigung für diese Detailbeschreibung, aber so geht`s wirklich vor Ort zu).

Einer der Ersthelfer beginnt nach der Erstuntersuchung auf Grund des festgestellten Herzkreislaufstillstandes mit der Mund zu Mundbeatmung, was nicht gerade einfach war, da der Verletzte eine stark blutende Rissquetschwunde am Kopf hat und daher Blut verschmiert ist. Ich übernehme kurz darauf mit meinem Beatmungsbeutel die Beatmung. In der Zwischenzeit fährt der zweite Ersthelfer meinem Wagen zur Seite so dass der an der Anfahrt befindliche Rettungsdienst besser zu fahren kann.
Nach etwa zehn Minuten trifft ein KTW aus Alland bei uns ein. Die Sanis haben zum Glück eine Defibrillator dabei, das Gerät wird an den Patienten angeschlossen nach etwa weiteren 10 Minuten gelingt es uns den Patienten soweit zu reanimieren das der Automat einen Schuss absetzen kann. Da sich jedoch kein Puls einstellt reanimieren wir weiter. Es sind etwa wieder 5 Minuten vergangen, das NAW Team aus Baden ist eingetroffen, wir übergeben unseren Patienten an die Kollegen.
Um ihnen die Arbeit zu erleichtern hilft mir ein LKW-Lenker eine Stromleitung von meinem Fahrzeug bis zum Versorgungsplatz zu legen, ein anderer Fahrer tragt einen Baustellenscheinwerfer (500 Wat) zum NAW Team, jetzt wird?s endlich hell. Und ich bin soweit frei, dass ich mit meiner eigentlichen Arbeit der Fotografie und dem Filmen beginnen kann. Weiters trifft jetzt die Feuerwehr Alland ein und übernimmt die Ausleuchtung der Unfallstelle. Meine Gedanken sind noch immer beim Verunfallten. Das NAW Team hat gute Arbeit geleistet, sie können den Verletzten soweit Reanimieren, dass er zum Abtransport fertig ist.

Ich versuche meine Bilder so zu machen, dass ich die Situation samt seiner Tragik in Bild festhalten kann, jedoch den Verletzten selber nicht ins Bild bringe, denn die Angehörigen werden ja ohnedies mit einer schwierigen Situation fertig werden müssen, und da ist niemanden geholfen wenn dann auch noch Gesichter von verletzten oder sogar toten Unfallopfer in den Medien auftauchen.

Wir Bildberichterstatter mach unseren Job, es ist uns selber überlassen wie wir das erledigen. Jeder von uns hat es selber in der Hand.
Es ist mir ein Bedürfnis diesen Unfallbericht einmal aus meiner Sicht darzustellen um unseren Kunden, den Leser, Zuseher oder Hörer am Radio einmal unsere Arbeit etwas näher zu bringen.

Ich erlebe immer wieder Angriffe von Schaulustigen gegenüber den Journalisten am Ort des Geschehens, jedoch so wie die beiden jungen Männer welche heute auf der A21 ohne zu zögern Erstelhilfe leisteten, findet man leider nur selten.

Da ich mir leider nur einen Namen der beiden Helfer gemerkt habe möchte ich mich bei Hr. Roland Mitterhuber aus Würmla bei Tulln herzlich auf diesem Weg bedanken.

Text & Foto: Helmut Stamberg (ST N&P)


FeuerwehrObjektiv


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