 NÖ: Fahndung nach mutmaßlichen Kinderschänder in NÖ aus Saalfelden
  | Der mutmaßliche Kinderschänder von Saalfelden könnte sich in Niederösterreich befinden. Er wurde angeblich zuletzt in Oberösterreich nahe der niederösterreichischen Grenze gesehen. |
In der Nacht zum 3. Juli 2003 vergewaltigte ein Mann in Saalfelden ein 9jähriges Mädchen. Am Tatort konnten DANA Spuren gesichert werden, ebenso an dem von ihm benützten Fahrrad. Ein Hinweis auf einen Täter gab es vorerst nicht.
Ein Vergleich dieser DANA Spuren mit den bereits bekannten DANA Spuren ergab, dass derselbe Täter im Vorjahr in NÖ einen Einbruchsdiebstahl begangen hatte.
Parallel dazu ergaben die Ermittlungen, dass von der Gendarmerie in Tirol Florian K. wegen Einbruchsdiebstählen im Raum Kitzbühel gesucht wird. Sowohl die Vorgangsweise bei den Einbrüchen als auch die Art der Fortbewegung (Fahrrad oder zu Fuß) sowie das Erkennen des Verdächtigen durch drei unabhängige Zeugen ließen den dringenden Verdacht zu, dass der unstete und bis jetzt nicht festgestellt Florian K. auch für die Vergewaltigung in Frage kommen könnte. Erst durch einen Abgleich von DANA Spuren mit den unmittelbar Verwandten Florian Ks. Ergab, dass er für die Tat in Saalfelden nicht in Frage kommt.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der gesuchte Täter in weiterer Folge mehrere Einbruchsdiebstähle im Salzachtal und im Ennstal begangen hat. Erstmals wurde in Stein an der Enns eine DANA Spur gesichert, die mit jener aus Saalfelden korrespondierte. Auf Grund von Zeugenaussagen konnte ein Phantombild angefertigt werden.
Am 15. Juli 2003 wurde in Aigen/Ennstal eine Brieftasche gefunden. In der Brieftasche befand sich ein Asylausweis von Wartan M., geboren on Armenien. Ein Vergleich des Lichtbildes von Wartan M. mit dem Phantombild ergab eine frappante Ähnlichkeit. Zwei unabhängige Zeugen erkannten ihn als Täter bei Einbruchsdiebstählen. Gleichzeitig konnte ermittelt werden, dass Wartan M. zwei PKW in Wien zugelassen hatte, sie jedoch nicht selber lenkte. Aus dem Verhalten des unbekannten Einbrechers, der bei Autoeinbrüchen das Auto selber nie Stahl, obwohl manchmal der Schlüssel steckte, konnte abgeleitet werden, dass er kein Fahrzeug lenken will oder kann. Wartan M. ist auch in Österreich bereits einschlägig im Bereich von Eigentumsdelikten in Erschein Erscheinung getreten, jedoch noch nie DANA behandelt worden. Seine bisher angegebenen Adressen waren zum Teil Scheinadressen. Aus der Summe dieser Indizien ergab sich der Verdacht auf eine Täterschaft. Vom LG Salzburg wurde ein diesbezüglicher Haftbefehl erteilt.
Im Zuge weiterer Ermittlungen konnte am 18. Juli 2003 in den Abendstunden in Italien an eine Frau herangetreten werden, die angab, dass ihr Bruder Andrei MOSEI, geb. 1975 in Moladwien, alias Andrei TATARU, geb. 1974 in Moldawien, in Österreich zu Fuß unterwegs sei. Er beabsichtige nach Moldawien zu gelangen. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass MOISEI steckbrieflich wegen Schweren Raubes international zum Zwecke der Auslieferung nach Moldawien gesucht wird. In den späten Nachtstunden des 18. Juli 2003 wurde in Erfahrung gebracht, dass von Andrei MOISEI in der Schweiz das DANA Profil bekannt ist. Dieses wurde am heutigen Tag gegen 13:00 Uhr übermittelt und in der Gerichtsmedizin Salzburg mit der Tatortspur von Saalfelden verglichen. Dieser Vergleich ergab eine eindeutige Übereinstimung, wodurch ANDREI MOISEI der dringenden Täterschaft verdächtig ist.
Aus diesem Grund wurde vom Landesgericht Salzburg ein Haftbefehl wegen Verdachts des Verbrechens der Notzucht, des Raubes und des Einbruchsdiebstahles erlassen.
Text: ST N&P, SID Salzburg
FOTO: ST N&P
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