KONFLIKT ENTBRANNT / Nach der gemeinsamen Großübung in Niederösterreich wartet Feuerwehrkommandant mit Vorwürfen auf.
Die Eudrex 04 war die größte EU-Katastrophenhilfeübung, die im heurigen Jahr durchgeführt wurde. Im Großraum Wiener Neustadt wurde die Koordination bei Einsätzen nach dem Austritt von radioaktiven, biologischen und chemischen Substanzen aus einer zerstörten Industrieanlage geprobt.
Bundesheer, Feuerwehr und Rettungseinheiten zogen an einem Strang. Insgesamt waren rund 1800 Einsatzkräfte aus den verschiedensten Staaten unter der Leitung von Generalleutnant Edmund Entacher um einen reibungslosen Ablauf bemüht.
Während vom Bundesheer die Schlagkraft der eigenen Katastrophenhilfe-Einheiten genauso wie das Zusammenspiel mit den übrigen Organisationen gelobt wurde, tauchten seitens der Feuerwehr nach der Ãœbung Misstöne auf. Ãœbungsleiter Herbert Schanda, Stellvertreter von Landesfeuerwehrkommandant Weissgärber reagierte empört. Seine Feuerwehrmänner wären von Bundesheeroffizieren von oben herab behandelt und teilweise auch falsch eingesetzt worden. Schanda: „Die Ãœbung war nur darauf angelegt, zu zeigen, dass die Feuerwehr so eine Katastrophe ohne Bundesheer nicht bewältigen kann. Die Feuerwehrleute sind verärgert.“ Wobei damit alte Reibungspunkte zwischen Heer und Feuerwehr, die es seit den Hochwassereinsätzen gegeben hat, in diesen Aussagen mitklingen. Den Ärger konnte auch ein langes Gespräch zwischen Einsatzleiter Generalleutnant Entacher und Herbert Schanda nicht beseitigen.
Im Heer ist man angesichts der Attacken verwundert. Pressesprecher Oberst Karl Khissl: „Um die Erfahrung dieser international und nationalen beispielgebenden Ãœbung, wozu das Heer und die anderen Hilfsorganisationen beigetragen haben, sind uns viele neidig. Wir sind überrascht über die Aussagen eines Experten, der die Arbeit seiner Organisation schlecht macht.“
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