Eine Serie von Pannen und Fehlern im Bereich des LEBIG-Systems führte in der Vergangenheit dazu, dass Fehlalarme, an falsche Adressen dirigierte Notarztwägen und unnötig alarmierte Hubschrauber an der Tagesordnung standen, während Unfallopfer und schwer erkrankte Menschen zu lange auf den Notarzt warteten.
Im Rahmen einer in St. Pölten abgehaltenen Pressekonferenz befasste sich Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka heute mit der Funktionstüchtigkeit des Alarmierungssystems LEBIG der Rettungsorganisationen. "Das Alarmierungs- und Rettungssystem gibt noch immer Anlass zur Kritik. Über alles, was nicht funktioniert, gehört offen gesprochen und diskutiert. Die wiederholt auftretenden Mängel im LEBIG-System müssen unverzüglich behoben werden", betonte Sobotka. Es gelte zu verhindern, dass "die Arbeit der Freiwilligen auf Grund systembedingter Probleme in Mitleidenschaft gezogen wird. Dennoch wurde lange Zeit nichts unternommen und die Angelegenheit geleugnet. Bis heute wird zur Problembehebung zu wenig getan". Die Bevölkerung von NÖ hätte ein Recht auf ein funktionierendes Alarmsystem so der LR weiter.
In diesem Zusammenhang stellte Sobotka einen 8-Punkte-Forderungskatalog zur Verbesserung des LEBIG-Systems vor. Darin werden eine neue Evaluierung des Abfragesystems, eine Verbesserung der Effizienz der Abläufe, eine finanzielle Entlastung der Bezirksstellen, zusätzliche Ausbildungseinheiten für die LEBIG-Mitarbeiter und eine effizientere interne und externe Kommunikation gefordert.
Die Leitstellen-Entwicklungs-, Betriebs- und Integrationsgesellschaft m.b.H. (LEBIG) betreibt in Niederösterreich die Rettungsleitstelle für das Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund, den Christophorus-Flugrettungsverein des ÖAMTC und die Bergrettung. Über acht Standorte koordiniert die LEBIG rund 620 Rettungsfahrzeuge, 3 Hubschrauber und rund 1.200 Ärzte. Im Schnitt erhält allein das Rote Kreuz Niederösterreich täglich bis zu 500 Notrufe.
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