NÖ: Fliegerbombenfund im Tullner Stadtzentrum (xxx)
Am Nachmittag des 4.6. war ein Großaufgebot an Rettung, Polizei und Feuerwehr im Einsatz um den
Sicherheitsradius (100 und 400 Meter) bei einer Entschärfung einer amerikanischen
Fliegerbombe (250 kg mit Front- und Heckzünder) aus dem 2. Weltkrieg durch den
Entmienungsdienstes des Bundeskriminalamtes im Tullner Stadtzentrum (Frauentorgasse -
ehem. Raiffeisen Lagerhaus) sicherzustellen.
Bericht der FF Tulln:
Im Zuge von Bauarbeiten am Areal des ehemaligen Raiffeisen-Lagerhauses in Tulln
wurde am Nachmittag des 04.06.2008 eine amerikanische Fliegerbombe (250 kg mit
Front- und Heckzünder) aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Zur Unterstützung bei den
erforderlichen Evakuierungs- und Räumungsarbeiten forderte die Polizei um 14:54 Uhr
die Stadtfeuerwehr Tulln an.
Nach Einrichten einer Einsatzleitung am Merkur-Parkplatz und Abklärung der
Einsatzaufgaben – Evakuierung der gesamten Bevölkerung im 100-Meter-Radius sowie
Warnung der Bevölkerung im 400-Meter-Radius (Verbleiben in den Gebäuden) – wurden
weitere zehn Feuerwehren nachalarmiert.
Erschwerend für die Evakuierung war, dass sich in unmittelbarer Umgebung des
Fundortes (Scheunengasse-Frauentorgasse) neben einem Bahnhof, einem Kindergarten und
einem Lebensmittelgroßmarkt auch ein Mehrparteienwohnhaus mit über 80 Wohnungen
befindet. Nur durch den Einsatz der großen Anzahl an Einsatzkräfte war es möglich
bis 16:50 Uhr die vorgegebenen Radien zu räumen bzw. abschließend auch die
Einsatzkräfte aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Ebenso wurde die Einsatzleitung ins
Feuerwehrhaus Tulln in die Brückenstraße verlegt.
Mehrere bettlägrige oder gebrechliche Personen mussten vom Rettungsdienst evakuiert
bzw. für den Zeitraum der Entschärfung vorübergehend im Tullner
Landespensionistenheim “Rosenheim“ untergebracht werden.
Nach Freigabe des Gefährdungsbereiches durch die Bezirkspolizeikommandantin, Mjr.
Sonja Figl, begannen die Entminungsdienstspezialisten des Bundeskriminalamtes mit
der Entschärfung welche nach lediglich zwei Minuten erfolgreich abgeschlossen werden
konnte. Alle erforderlichen Sperren im Tullner Stadtgebiet wurden unmittelbar danach
aufgehoben.
Das entschärfte amerikanische Kriegsrelikt wurde verladen und vom Entminungsdienst
abtransportiert. Aufgrund der Absperrmaßnahmen kam der Verkehr im Stadtzentrum
komplett zum Erliegen und auf den großräumigen Umleitungen über die beiden Tullner
Umfahrungen entstanden große Verzögerungen.
Nach einer kurzen Abschlussbesprechung bei der Einsatzleitung konnten alle
eingesetzten Feuerwehrkräfte um 17:20 Uhr wieder abrücken.
Eingesetzt waren:
Freiw. Feuerwehr Tulln-Stadt mit Vorausfzg., drei Tanklöschfzg., Versorgungsfzg.,
Mannschaftstransportfzg. und 25 Mitgliedern
Betriebsfeuerwehr Agrana mit Tanklöschfzg., Kleinlöschfzg. und 16 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Asparn mit Mannschaftstransportfzg. und 5 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Chorherrn mit Löschfzg. und 2 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Freundorf mit Kommandofzg. und 6 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Langenlebarn mit Tanklöschfzg. und 6 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Langenrohr mit Kleinlöschfzg. und 6 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Neuaigen mit Kommandofzg., Kleinlöschfzg. und 14 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Nitzing mit Kommandofzg., Kleinlöschfzg. und 11 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Staasdorf mit Tanklöschfzg., Kleinlöschfzg. und 11 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Tulbing mit Kommandofzg. und 6 Mitgliedern
Bezirksfeuerwehrkommando Tulln
Abschnittsfeuerwehrkommando Tulln
Pressestelle des NÖ Landesfeuerwehrverbandes
Rotes Kreuz mit 8 Fahrzeugen
Stadtgemeinde Tulln
Polizei Tulln und Bezirkspolizeikommando Tulln
Entminungsdienst des Bundeskriminalamtes
www.feuerwehr.tulln.at
Bericht des RK Tulln:
Am Mittwoch den 4.6.2008 wurde das Rote Kreuz Tulln von der Stadtfeuerwehr Tulln zum Fund einer amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg (250 kg mit Front- und Heckzünder)in Tulln (Frauentorgasse - ehem. Raiffeisen Lagerhaus) berufen:
Sofort galt es, die umliegenden Wohnungen und Häuser zu evakuieren, sowie die Evakuierung zu überwachen und gegebenenfalls rasch Hilfe leisten zu können.
Einsatzleiter Bezirksstellenleiter Stellvertreter Andreas Schatz, das Tullner Bezirkskommando, mehrere Tullner und Großweikersdorfer Rettungs- und Krankentransportwagen wurden alarmiert sowie nachbesetzt und an zwei KFZ Sammelplätzen in Tulln stationiert, ebenfalls wurde Notarzt Bezirksstellenleiter Prim. Dr. Feik zum Einsatz mitalarmiert.
Mehrere Personen wurden zwecks Unterkunft für die Dauer der Bombenentschärfung im Tullner Rosenheim untergebracht.
Die Feuerwehren des Bezirks standen im Großalarm, um 16:58 Uhr wurde die Bombe entschärft.
Erschwert wurde der Einsatz der Hilfsorganisationen durch starken Regen, der zeitweise einsetzte, auch für die Evakuierten stelle dieser Aspekte ein zusätzliche Belastung dar.
Parallel dazu ging der reguläre Rettungs- und Krankentransport des Roten Kreuz Tulln unbeeinträchtigt weiter:
Der Tullner Notarztwagen musste währenddessen Notfälle in Reichersberg, Neuaigen und Zwentendorf versorgen.
Auch wurden Rettungs- und Heimtransporte ohne Verzögerung durchgeführt.
Der Verkehr im Stadtgebiet kam teilweise komplett zum Erliegen, da großräumige Umleitungen eingerichtet wurden.
Anwesende Kräfte:
Rettungstransportwagen Tulln 19/001 & 19/002
Krankentransportwagen Tulln 19/003, 19/007, 19/008
Behelfskrankentransportwagen Großweikersdorf 19-603
Krankentransportwagen Großweikersdorf 19/602, 19/605
Stadtfeuerwehr Tulln
Mehrer Feuerwehren des Bezirk Tulln
Polizei
www.rk-tulln.at
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