 NÖ: Bezirk Baden-Helenental: 10 stündige Totalsperre der LB 210 zwischen Baden und Sattelbach (xxxxxx)
Nach einem Ausweichmanöver eines Sattelzugkraftfahrzeuglenkers in den Morgenstunden des 16. April 2010, kam es zu einer 10 stündigen Totalsperre im Helenental zwischen Baden und Sattelbach.
Ein mit 2 Aluminiumrollen im Gesamtgewicht von 20 Tonnen beladenes Sattelzugkraftfahrzeug musste auf der LB 210 im Freilandgebiet von Siegenfeld nach einer scharfen Linkskurve nach rechts ausweichen, da dem 50 jährigen Kraftfahrzeuglenker ein Reisebus entgegengekommen war. Dabei geriet das Fahrzeug mit dem Vorderreifen auf das Bankett, welches durch die starken Regenfälle der letzten Tage sogleich nachgab. Der Lenker war somit nicht mehr in der Lage das Schwerfahrzeug zurück auf die Fahrbahn zu lenken und rutsche mit der gesamten rechten Fahrzeugseite in die Leitplanke. Das tonnenschwere Fahrzeug blieb dort in gefährlicher Schräglage hängen, wobei die Leitschiene einen Absturz in das Flussbett der nahe gelegenen Schwechat verhinderte.
Mit der Alarmierungsdurchsage: ,, Hier Florian Baden um 06:33 Uhr, Technischer Einsatz auf der LB210 kurz nach der Collerakapelle - Lkw droht abzustürzen!" ... alarmierte der diensthabende Leitstellendisponent der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale (BAZ) Baden, die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Siegenfeld und die Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt. Nur wenige Minuten später rückte das Rüstlöschfahrzeug 2000-200 (Tank2), das Wechselladefahrzeug (WLF) und das Kleinrüstfahrzeug (Rüst2) der FF Baden-Stadt in Richtung Einsatzadresse aus. Zu diesem Zeitpunkt rechnete noch keiner der Feuerwehleute, dass ein mehrstündiger Einsatz folgen wird.
Am Einsatzort eingetroffen bot sich folgende Lage:
Das Schwerfahrzeuggespann hang mit gefährlicher Schräglage und der kompletten rechten Fahrzeughälfte über eine steile Böschung in der stark verbogenen, sowie teilweise ausgehobenen Randleitschiene. Einige Räder der linken Fahrzeugseite hatten keinen Bodenkontakt mehr. Der ausländische Fahrzeuglenker befand sich nicht mehr im Führerhaus und gab an, je zwei 10 Tonnen Metallrohre geladen zu haben. In den beiden Tanks der Zugmaschine sollen sich nur ca. 150l Dieseltreibstoff befinden. Diese waren soweit man sehen konnte nicht beschädigt. Die instabile Lage des Lkw ließ vorerst keine weitere Erkundung zu. Somit konnte man nicht feststellen ob die Ladung auch verrutscht war. Den Geräuschen nach drohte die Gefahr, dass der Lkw jederzeit weiter abrutschen könnte bzw. die Leitschiene dem hohen Druck nicht mehr lange standhielt. Somit entschied man seitens der Feuerwehr für eine sofortige Totalsperre der Landesstraße, um den Sattelzug gegen ein weiteres Abrutschen sichern zu können.
Da eine Bergung des Schwerfahrzeuges mit den vorhandenen Gerätschaften nicht möglich war und Gefahr in Verzug bestand, wurde seitens der Einsatzleitung das 49to Stützpunktkranfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Mödling angefordert. Nach Rücksprache mit der Firmenleitung des Transportunternehmens erfuhr man vom Wert der Ladung, welche mit ca. 550.000 Euro angegeben wurde. Aufgrund der weiter angespannten Lage und der sehr engen Platzverhältnisse an der Unfallstelle entschied man sich für die Alarmierung eines zweiten 49to Kranfahrzeuges (FF Wr.Neustadt). Denn die bereits aufgebaute seitliche Sicherung zum Sattelzugkraftfahrzeug, mit der Seilwinde des Rüstlöschfahrzeuges und dem Wechselladefahrzeug als Anschlagpunkt zum Umlenken, durfte nun nicht mehr abgebaut werden. Ohne dieser Sicherungen wäre die Gefahr eines weiteren Abrutschens und für die am Unfallfahrzeug arbeitenden Einsatzkräfte einfach zu groß gewesen.
Die schonende Bergung der zwei tonnenschweren Aluminiumblechrollen stellte eine ganz besondere Herausforderung an die beiden Kraneinsatzleiter bzw. Feuerwehreinsatzkräfte dar. Hier zeigte sich der Vorteil von bereits jahrelangen Erfahrungen aus unzähligen absolvierten Bergungen der Kranstützpunktfeuerwehren. Um eine tonnenschwere Ladung von einer schrägen instabilen Ladefläche wegheben und sicher bergen zu können, bedarf es eines absolut perfekten Zusammenspiel aller beteiligten Maschinisten und Einweisern.
Einen ausführlichen Einsatzbericht mit zahlreichen Fotos von der schwierigen Bergung der teuren Ladung und des nur leicht beschädigten Sattelkraftfahrzeuges finden sie auf der Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt www.ffbs.at
Im Einsatz standen:
FF Baden-Stadt mit Tank 2, WLF, Rüst 2, Last, MTF und 13 Feuerwehrleuten
FF Siegenfeld mit Tank (TLF1000) und 6 Mann
FF Mödling mit 49to Stützpunktkranfahrzeug und Last 2 (WLF) mit
Kranbegleitcontainer
FF Heiligenkreuz mit Tank (TLFA-CAFS 2400) und 4 Feuerwehrleuten
FF Wr.Neustadt mit 49to Stützpunktkranfahrzeug, Last 4 (WLF) mit
Kranbegleitcontainer und Florian 21
Polizeiinspektion Baden und Alland
Straßenmeisterei Baden
Quelle und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt
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