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 NÖ: Jubiläumsveranstaltung: 50 Jahre länderübergreifende Feuerwehrpartnerschaft

News aus der Feuerwehr
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Die weltweit erste und damit längste länderübergreifende Feuerwehrpartnerschaft feiert am 5. Mai 2013 ihr 50-jähriges Bestehen!

Die Kommandanten der Feuerwehren, Lehenrotte (Niederösterreich) und Lardenbach (Hessen) trafen zufällig 1961 im Rahmen der 1. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe im deutschen Bad Godesberg zusammen. Beide Wehren waren als reine Zuschauer dort anzutreffen nicht als Wettkampfteilnehmer.


Am 5. Mai 2013 feiert diese „in Stein gemeißelte Partnerschaft“ ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum.

In Form einer Jubiläumsveranstaltung wird im Feuerwehrhaus Lehenrotte diese einmaligen Freundschaft gefeiert. Der einzige noch lebende Mitbegründer dieser Partnerschaft Helmut Felsing kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht daran teilnehmen, aber rund 50 Personen aus Lardenbach, darunter die Landrätin Anita Schneider, werden dazu anreisen. Eine ganze Reihe an Ehrengästen, darunter der Niederösterreichsiche Landesfeuerwehrkommandant LBD Dietmar Fahrafellner und der dritte Landtagspräsident Ing. Franz Gartner, haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.


Die Personen rund um diese Partnerschaft haben sich altersbedingt geändert, aus 1000 Straßenkilometern wurden 750 km aber die Herzhaftigkeit dieser weit über die Orts- und Gemeindegrenzen hinausgehenden Freundschaft ist dieselbe geblieben.

Die „in Stein gemeißelte Partnerschaft“ wurde bereits im Vorfeld der Feier mit einem Zwillingsstein verewigt. Vor jedem der beiden Feuerwehrhäuser in Lehenrotte und in Lardenbach, wurde ein „lebender Stein“ gesetzt. Das Wasser soll die Lebendigkeit dieser Partnerschaft symbolisieren und der Stein die Festigkeit dieser.

Aus mehreren zufälligen Zusammentreffen wurde ein reger Schriftverkehr, bis im Winter 1963 der erste Besuch deutscher Feuerwehrkameraden im rund 1000 (Straßen-) Kilometer entfernten Niederösterreich erfolgte.

Im Mai 1963 erfolgte der erste Gegenbesuch von Lehenrotter Feuerwehrkameraden im hessischen Lardenbach. Rasch wurde aus Kameradschaft echte Freundschaft und am 5. Mai 1963 wurde die weltweit erste internationale Feuerwehrpartnerschaft beschlossen und mit einer Urkunde besiegelt.

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50 Jahre Partnerschaft FF Lardenbach – FF Lehenrotte

Wie kam es zu dieser Partnerschaft?
Zufall oder Fügung?

Im Juni 1961 fand in Bad Godesberg am Rhein der 23. Deutsche Feuerwehrtag mit der Delegiertenversammlung des DFV statt. Dabei tagte auch der Permanente Rat und die Kommission der Feuerwehren des CTIF (= Internationaler Feuerwehrverband) mit Delegierten aus 26 Nationen. Im Rahmen dieser Großveranstaltung wurde die im Vorjahr neu geschaffenen Internationalen Feuerwehrwettkämpfe des CTIF zum ersten Mal ausgetragen. Daran beteiligt waren 51 Wettkampfgruppen aus 11 Nationen. In der Zeit des Kalten Krieges ein gelungener Beitrag zur Völkerverständigung. Die ebenfalls zahlreich anwesenden Musik- und Spielmannszüge der Freiwilligen Feuerwehren gaben Platzkonzerte und führten ihr Bundesbewertungsspielen durch. Ein volles Programm mit einem riesigen Festzug am Sonntag. Die Stadt Bad Godesberg platzte an diesem Wochenende aus allen Nähten.

Am Samstag waren in keinem Lokal noch Plätze zum gemeinsamen Mittagessen zu finden. Daher gingen wir einzeln auf die Suche. Im Hotel „Kaiserhof“ wurden mein damaliger Stellvertreter Richard Fitzthum und ich schließlich fündig, weil dort gerade eine Anzahl Gäste das Lokal verließ.
Nach dem Essen kamen wir mit zwei am Nebentisch sitzenden Feuerwehrmännern aus Österreich kurz ins Gespräch. Danach trennten sich unsere Wege aber wieder.
Am gleichen Abend fand in der Stadthalle ein „Rheinischer Abend“ statt. Eine Veranstaltung für die Teilnehmer der Tagungen, der Wettkämpfe und für sonst noch geladene Gäste. Im Bereich des Veranstaltungsortes traf ich einen der beiden Kameraden von Mittag wieder. Seine frage, ob ich auch zur Stadthalle wollte, musste ich verneinen. Ich hatte keine Eintrittskarte. Er bar mich einen Moment zu warten, vielleicht könne er das Problem lösen. Tatsächlich kam er nach geraumer Zeit mit einer Eintrittskarte zurück. Leider konnten wir in der Halle nicht zusammen sein und verloren uns aus den Augen. Zu diesem Zeitpunkt waren mir Namen und Adresse dieses Kameraden nicht bekannt.
Sonntagmorgen in aller Früh kursierte in unserer Unterkunft die Nachricht, dass es in der Nacht auf dem Rhein eine Schiffskollision gegeben hätte bei der auch Feuerwehrmänner zu Schaden gekommen sein sollten. Da einer meiner Männer fehlte, eilte ich schnell zur Anlegestelle der Fähre. Auf dem Wege nach dort kam mir der „Abgängige“ aber entgegen. Auf dem Rückweg traf ich erneut und nun zum dritten Mal den Österreichischen Kameraden vom Vortag.
Jetzt wurden sofort Namen und Adressen ausgetauscht.
Übereinstimmend waren wir der Meinung, dass dieses mehrmalige Zusammentreffen in der großen Menschenansammlung wohl eine besondere Bedeutung haben müsse. Die Visitenkarte von 1961 des damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Lehenrotte, Josef Lampl, ist heute noch als Erinnerungsstück bei mir vorhanden. Auf der Rückseite dieser Karte hatte sich auch Alfred Gruber aus Freiland verewigt.
Kurze Zeit nach dem Treffen in Bad Godesberg begann ein reger Schriftverkehr zwischen Kamerad Lampl und mir. Seltsamerweise kreuzten sich unsere Karten und Briefe immer, d.h. sie wurden etwa zur gleichen Zeit geschrieben und abgeschickt.
War das Gedankenübertragug??
Von der Freiwilligen Feuerwehr Lardenbach gab es viel zu berichten. Bei den Hessischen Feuerwehrleistungswettkämpfen wurden Erfolge auf Kreis-, Regierungsbezirks- und Landesebene erzielt. Ein neues Gerätehaus wurde gebaut. Eine Sensation dabei war das Aufsetzen des 4,50 x 4,50 m großen, fertig montierten Daches auf den 16 m hohen Schlauchtrockenturm durch einen Hubschrauber der US-Army. Zeitungsberichte und Bilder gingen zur Information nach Lehenrotte. Ein Hubschrauber sorgte dadurch später in Lehenrotte für Aufregung und Irritation.

Beidseitige Sympathie führte zur Vereinbarung gegenseitiger Besuche. Bei starkem Schneetreiben und klirrender Kälte fuhren Anfang Februar 1963 Bernhard Horst und ich, zusammen mit unseren Ehefrauen, zum ersten Kontaktbesuch, in der Nacht Richtung Lehenrotte los. Die Fahrstrecke betrug damals cirka 1.000 km. Das Autobahnnetz in der heutigen Dichte gab es noch nicht. Viele Straßen befanden sich noch im Ausbau. An der Autobahn Salzburg – Wien fehlten noch Teilstücke. Teilweise führte unser Weg auf schmaler und verschneiter Straße entlang der damals teils zugefrorenen Donau.
Entsprechend lang dauerte unsere Anreise. Erst bei Dunkelheit erreichten wir Lehenrotte, wo wir am Gasthaus Weißmann erwartet wurden. Bei unserer Ankunft landete zeitgleich neben der Straße im tiefen Schnee ein Hubschrauber. Der erste Hubschrauber, der hier in der Gegend präsent war und der sorgte für helle Aufregung.
Aufgrund der vorliegenden Bilder vom Hubschraubereinsatz in Lardenbach wurde im ersten Moment eine Verbindung zwischen dem soeben eingetroffenen PKW aus Deutschland und dem unweit daneben gelandeten Hubschrauber gesehen. Das wäre eine grobe Grenzverletzung gewesen.
Sehr schnell klärte sich aber der Fall auf:
In einem Rettungseinsatz sollte der Hubschrauber, nach Komplikationen bei einer Geburt, die junge Mutter mit Kind von einer Alm ins Krankenhaus Lilienfeld transportieren. Wegen starkem Nebel war dort eine Landung aber nicht möglich. Der nächstgelegene nebelfreie Ort war zufällig Lehenrotte. Mutter und Säugling wurden in ein warmes Zimmer ins Gasthaus gebracht. Mein Kamerad Sepp musste sich, wegen Störung des Telefonnetzes um einen Rettungswagen kümmern.
Daher wurden wir im Gasthaus, in Abwesenheit des Kommandanten, vom Schriftführer der Feuerwehr – Pfarrer Österreicher – begrüßt.
Beim überaus herzlichen Empfang und den weiteren Treffen, bei zünftiger Musik und einem Glaserl Wein, lernte man sich näher kennen und schätzen. Von den Kameraden der Feuerwehr Lehenrotte, den Einwohnern des Ortes und der wunderbaren Voralpenlandschaft waren wir hell begeistert. Es war „Liebe auf den ersten Blick“.

Die beste Gelegenheit für einen Gegenbesuch aus Lehenrotte war die für Anfang Mai 1963 vorgesehene Einweihung unseres neu erbauten Feuerwehrgerätehauses. Unsere hierzu spontan ausgesprochene Einladung wurde angenommen und eine Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Lehenrotte reiste zu den Feierlichkeiten in Lardenbach an. Auf Anhieb fühlten sich die Kameraden bei uns sehr wohl und es entstanden weitere persönliche Kontakte. Einer Partnerschaft der beiden Wehren stand nichts mehr im Wege. Eine entsprechende Anregung wurde in die Tat umgesetzt.
1964 bei der Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges und unseres Kirmes waren die Kameraden erneut in Lardenbach zu Gast, diesmal auch mit einigen Ehefrauen.

Danach erfolgten viele gegenseitige Besuche aus den verschiedensten Anlässen und bei denen sich die Verbindung immer mehr festigte. Die „Gerdrauer Buam“, eine Blasmusik aus Lehenrotte, spielten zur Kirmes in Lardenbach.
Von allen Treffen zu berichten würde viele Seiten füllen und den Rahmen sprengen.
Als Meilensteine in der Geschichte unserer Partnerschaft sollen einige jedoch nicht unerwähnt bleiben.

Eine komplette Wettkampfgruppe aus Lardenbach, bestehend aus 10 Feuerwehrmännern, war im Juli 1969 erstmals einige Tage in Lehenrotte zu Gast. Im Rahmen der IV. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe in Krems an der Donau sollte das Österreichische Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber erworben werden. Dank der Hilfeleistung beim Training in Lehenrotte durch unsere dortigen Kameraden konnte das Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden.
Gleichzeitig war es für unsere Gruppe ein Ansporn zur Vorbereitung für die Qualifikation zur Teilnahme an der V. Feuerwehrolympiade 1973 in Brünn, CSR.
Die Tage 1969 in Lehenrotte, in denen auch das erste Fußball-Länderspiel ausgetragen wurde, sind bei allen Beteiligten unvergessen geblieben. Die Erinnerung daran löst immer wieder Begeisterung aus.

Bei dem Feuerwehrfest mit Bannerweihe in Lardenbach im Juni 1970 waren die Kameraden aus Lehenrotte wieder unsere Gäste.

Eine Abordnung unserer Wehr war 1978 bei der Weihe des MTW „Fritzi“ in Lehenrotte zugegen.

Im Mai 1976, bei der Feier zum 120-jährigen Bestehen von Lardenbach, waren unsere Kameraden aus Lehenrotte bei uns zu Gast und beteiligten sich an dem im Rahmenprogramm durchgeführten Pokalwettkampf.

1978 nahm eine Wettkampfgruppe aus Lehenrotte mit uns am Landesentscheid der Hessischen Feuerwehrwettkämpfe in Marburg teil, wo sie das Hessische Feuerwehrleistungsabzeichen erwerben konnte. Bei einem nachfolgenden Wettkampf erreichten die Kameraden dann auch die nächst höhere Stufe.

1983 wurde das 20-jährige Partnerschaftsjubiläum gemeinsam in Lehenrotte gefeiert, verbunden mit einem Feuerwehrleistungsbewerb, an dem zwei Gruppen von uns beteiligt waren.

Im Mai 1984, beim 50-jährigen Jubiläum unserer Wehr, waren die Kameraden aus Lehenrotte unsere Gäste und nahmen an dem dabei durchgeführten Internationalen Pokalwettkampf teil.

1988 wurde das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum wieder gemeinsam in Lehenrotte begangen. An dieser Veranstaltung nahmen aus Bürgermeister Damaschke und Kreisbrandinspektor Schaaf teil.

Im Mai 1991 war eine größere Abordnung von uns anlässlich der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses erneut in Lehenrotte zu Gast.

Im Juni 1994 nahmen wir am 100-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Lehenrotte und an dem damit verbundenen Leistungsbewerb teil.
Im Oktober des gleichen Jahres wurde das 60-jährige Bestehen unserer Wehr gemeinsam in Lardenbach gefeiert.

Im Juli 1998 beteiligte sich eine Wettkampfgruppe von uns am Bezirksleistungsbewerb in Lehenrotte. Unsere Partnerschaft bestand damals 35 Jahre und wurde entsprechend gewürdigt.

Am 6. September 2000 waren Mitglieder unserer Wehr zur Fahrzeugweihe eines KLF in Lehenrotte. Mit angereist war die Altherrenfußballmannschaft unseres SV, die gegen die Alten Herren des SV Lehenrotte ein Länderspiel austrugen. Beide Mannschaften sind nun auch schon mehrere Jahre befreundet und spielen abwechselnd in Lehenrotte oder Lardenbach Fußball.

Im Mai 2001 konnten wir die Kameraden aus Lehenrotte zu den Festtagen anlässlich des 1225-jährigen Bestehens von Lardenbach begrüßen.

Bei vielen Landesfeuerwehrbewerben in NÖ machten Gruppen von uns in Lehenrotte Station und wurden dort immer sehr freundlich aufgenommen.

Gemeinsam wurde im Mai 2003 das 40-jährige Partnerschaftsjubiläum in Lardenbach gefeiert. Hierüber und über nachfolgende Aktivitäten wird an anderer Stelle berichtet.

Aus häufigen Begegnungen sind langjährige persönliche Freundschaften entstanden.
Viele Kameraden, die zur Entstehung und Weiterentwicklung dieser Partnerschaft beigetragen haben, sind nicht mehr unter uns. Ihnen gebührt bei diesem goldenen Jubiläum unser besonderer Dank und Anerkennung.



Helmut Felsing
Ehrenwehrführer
Feuerwehr Lardenbach


Quelle und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Lehenrotte


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