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 International: FF Krems: PolEx 2013 - Ausbildung unter Freunden (xxxx)

Ãœbungsberichte und Ausbildung
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Die Feuerwehren Krems, Böblingen und Lezajsk übten 5 Tage gemeinsam



Bereits seit mehreren Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Feuerwehren Lezajsk und Krems. In regelmäßigen Abständen finden gegenseitige Besuche statt, bei welchen vorwiegend theoretisch Erfahrungsaustausch betrieben wird. Zum zweiten Male wurde nun praktische Ausbildung in den Vordergrund eines Partnerschaftsbesuches gestellt.

Von 7. - 11. August 2013 war eine 27 köpfige Abordnung der Feuerwehr Krems mit einigen besonderen Partnern (FF Böblingen, ready4fire, Montanuni Leoben, FF Röschitz, FF Kleinhöflein) zu Gast in Lezajsk. Um den prakischen Nutzen dieser Ausbildung zu steigern wurde die normalerweise pflichtige Ausgehuniform zu Hause gelassen, und gegen Löschfahrzeuge, Schaummittel und Einsatzbekleidung getauscht.



Mittwoch morgens machte sich der Fahrzeugkonvoi aus Krems auf den 750 km langen Weg in das süd-östliche Polen. 2 Tanklöschfahrzeuge, ein Lastfahrzeug und 3 Mannschaftstransporter bildeten den Konvoi. Zwei der Fahrzeuge (Tank Gneixendorf und Last 2 Krems) waren buchstäblich Neufahrzeuge. Diese Reise diente dazu die Fahrzeuge gut einzufahren und vor allem auf Herz und Nieren zu testen. Ob Autobahn, ob Schlaglöcherparcours, Hitze oder Staub, selbst 50 Kilometer mit Blaulicht (Ausnahmeregelung für LKW-Maut in Polen gilt nur mit Blaulicht) mussten die Fahrzeuge bestehen. Vorweg: Der Blaulichtschalter ist dabei abgebrannt, aber sonst haben die neuen Fahrzeuge dabei tadellos funktioniert.



Kurz vor der Ankunft in der Landeshauptstadt Rzeszow wurden die Teilnehmer von der Polizei quer durch den Abendverkehr zur Begrüßung durch den Landesbranddirektor in dessen Büro eskortiert. Nach einer kurzen Besichtigung der Feuerwache ging es dann direkt zur Feuerwache von Lezajsk, wo bereits alte Bekannte zur Begrüßung warteten.



Nach einer erholsamen Nachtruhe im gemeinsamen Quartier stand der Donnerstag gänzlich im Zeichen der feuerwehrfachlicher Ausbildung. Im Chemiewerk von Nowa Sarzyna gab es die Möglichkeit das Arbeiten mit Löschschaum bis hin zu komplexeren Einsatzszenarien zu beüben.



Die Feuerwache von Nowa Sarzyna ist eine Berufsfeuerwehrwache mit Schwerpunkt am Schadstoffsektor. Neben einem eindrucksvollen Fuhrpark (11.000 Liter Schaummitteltanker...) verfügt die Feuerwache über Unmengen an Schadstoffausrüstung und gute ausgebildete Mannschaft. Der Chemiepark von Nowa Sarzyna ist knapp 50km² groß, Dimensionen die den Chemiepark in Krems geradezu niedlich erscheinen lassen. Die Feuerwache ist nicht umsonst direkt vor den Toren zum Chemiepark erbaut worden - gemeinsam mit der Feuerwache Lezajsk, welche auf Schadstoffaufspürung und Stoffidentifikation (Gas-Chromatograph, Infrarotspektrometer, ...) gedrillt ist, bilden die beiden Wachen eine Spezialistentruppe mit dem Einsatzgebiet über das ganze polnische Staatsgebiet. Der Ortsschutz (der technische wie auch der Brandschutz) gehört aber ebenso zu den Aufgaben dieser beiden Wehren.



In einer gut vorbereiteten Übung machten sich die Berufsfeuerwehrleute an die Bewältigung eines Schadstoffaustrittes an einem Kesselwaggon, vom Absperren, über das Abdichten, dem Umpumpen bis hin zur Dekontamination zeigten unsere polnischen Kameraden eindrucksvoll ihr Ausbildungsniveau. Selbst erfahrene Nörgler mussten hier klein beigeben. Das war tadellos!


Nun begann das Übungsprogramm für die Österreicher: Ziel des Übungsprogrammes war neben dem allgemeinem Erfahrungsaustausch eine intensive Ausbildung der Maschinisten aus Gneixendorf, eine Schadstoffgrundausbildung sowie ein intensives Training am Gebiet der Schaumerzeugung und der Schaumrohrführung.

Station 1 beschäftigte sich mit Schutzanzügen der Schutzstufe zwei und drei. Hier galt es auf einer stillgelegten Ammoniakanlage (oder auch nicht stillgelegt, das war so ein Übersetzungproblem) Kühl- und Abdichtungsarbeiten durchzuführen. Besonders die hohen Aussentemperaturen von rund 36°C verlangten den Teilnehmern einiges ab.

Station 2 stand gänzlich im Zeichen des Löschmittels Schaum. Es wurden Grundlangen erklärt und praktisch demonstriert. Neben den Grundlagen der Schaumrohrführung wurden dann bereits komplexere Techniken wie indirekte Schaumaufbringung, Schaumanker, kombinierte Angriffstechniken sowie kombinierte Schwer- und Mittelschaumangriffe geübt.



Als Herausforderung für die Maschinisten wie die Führungskräfte war dann die Abschlussübung mit dem Ziel eine maximale Schaumausbeute zu erreichen. Die leicht akademischen Aussagen "ein Schaumangriff muss gut vorbereitet sein" bekamen eine handfeste Dimension. Durchgängige Wasserversorgung musste mit einem Pendeltransport mit einem ausgeborgten 8000er hergestellt werden, platzende Schläuche, defekte Armaturen, fliegende Sicherungen gaben dem Übungsgeschehen einen extrem realistischen Touch. Zu guter Letzt wurde noch ein tragbarer Wasserwerfer mit zwei TLFs versorgt, 2000l Schaumwassergemisch prasselten pro Minute auf die Kesselwaggons herunter.



Das Ausbildungsziel wurde mit Sicherheit erfüllt. Besonders eindrucksvoll die gewonnene Problemlösungskompetenz aller Teilnehmer, aber auch die Sicherheit, dass mit unserer Ausrüstung auch ein sehr großer Störfall bewältigbar ist. Natürlich ist die Kompetenz der Strahlrohrführer im Aufbringen von Schaum bzw. beim Einjustieren der Schaumqualität wichtig, auch Maschinisten, die rasch und richtig entlüften, Druck halten und Schaummengen abschätzen sind Gold wert, aber auch Führungskräfte, die die Komplexität einer derartigen Schaumerzeugung von Anfang bis Ende mitorganisiert haben sind unbezahlbar. Wir haben 1200 Liter Schaummittel an diesem Tag für die Ausbildung eingesetzt.


Abschließend haben unseren Partner aus Polen modernste Gefahrgutanalytikausrüstung vorgestellt. Analytik und Gefahrgutanalyse wird hier auf ein Niveau gehoben, welches in Niederösterreich auf Feuerwehrebene derzeit nicht möglich ist.



Am folgenden Ausbildungstag gab es einen Besuch der Landesfeuerwehrschule in Nisko. Hier war es möglich die Brandübungsanlagen zu benutzen. Das Handling der Strahlrohre stand im Vordergrund, bei allen Löschübungen egal ob Fahrzeugbrände, Flüssigkeitsbränden oder Gasbränden zeigte sich, dass ein Strahlrohr lageangepasst und dynamisch geführt werden muss um den gewünschten Löscherfolg zu erhalten.

Weiters war es möglich die die holzbefeuerte Brandübungsanlage zu beüben. Die zertifizierten Ausbilder von ready4fire übernahmen diesen Part und konnten den Verlauf der Brandentwickling den Auszubildenden erklären.

Abschließend standen wieder Experimente mit verschiedenen Schaummitteln am Programm, so wurden Methanolbrände mit F15, mit einem polnischen Mehrbereichsschaummittel, mit Moussol 3/3 und mit Moussol 3/6 bekämpft. Eindrucksvoll die Schaumzerstörung bei falsch gewählter Zumischrate oder falscher Schaumaufbringung: wenn man mit Moussol 3/6 in hohem Bogen mit 3% Zumischrate zu löschen versucht, hat man das Gefühl, der Schaum verschwindet genauso schnell wie er erzeugt wird. Ein Schaumanker mit 6% bringt hingegen sofortigen und mühelosen Löscherfolg...



Nach diesem abermals lehrreichen und heißen Vormittag erfolgte zur Erholung am Nachmittag der Besuch eines kalorischen Kraftwerkes in Nowa Sarzyna. Bei einer speziellen Führung wurde vor allem der Brandschutz in dieser Infrastruktureinrichtung erörtert. Die Frage, wie bei einem Austritt in der Gaswaschanlage bei 24bar und 140 Grad ein Brand zu bekämpfen wäre blieb aber im Raum stehen.



Der letzte Ausbildungstag wurde genutzt um die Wirkung verschiedenster Schaummittel bei Bränden von Methanol, verschiedenster Benzinzusatzstoffe sowie diverser Harze zu testen. Neben den bei der Feuerwehr Krems genutzten Schaummitteln wurden auch polnische Erzeugnisse sowie ein bei unseren Partnern in Böblingen genutztes Löschadditiv in Einsatz gebracht. Besonders das letzte Mittel sorgte für großes Interesse auch bei den polnischen Partnern. Die Erkenntnisse aus dieser Versuchsreihe werden noch gesondert veröffentlicht werden.



Allabendlich erfolgte in der Unterkunft, welche weitab von Zivilisation und vor allem WLAN war (ganz wichtig: erst ohne WLAN sieht man vom Handy auf und redet mit wirklichen Freunden!!!!), reger Erfahrungsaustausch zwischen den drei teilnehmenden Nationen. Viele bereits bestehende Freundschaften wurden gepflegt und sehr sehr viele neue geschlossen.



Besonders beeindruckend waren die Besuche der verschiedenen freiwilligen Feuerwachen in und um Lezajsk. Traten uns vor Jahren die Tränen in die Augen beim Anblick der Ausrüstung so sind viele Wachen nun auf einem Ausrüstungsstand der viele mitteleuropäische Feuerwehren ins Hintertreffen schickt.

Aber nicht nur die Technik überzeugte, egal wo die Übungskräfte empfangen wurden oder plötzlich auftauchten, immer wurde eine ehrliche Gastfreundschaft entgegengebracht, welche vor allem die ,,Erst-Besucher" überwältigte.



Unseren Freunden in Polen in und um Lezajsk ein herzliches Dankeschön für diese wunderbare Tage unter Freunden!
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Quelle und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Krems/Donau, Fasching Markus


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