 Kärnten: Grossbrand im Industriepark Blintendorf – 1 Feuerwehrmann schwer verletzt
 
Am Samstag, den 26.06.2004, wurden die Feuerwehren St.Donat und St.Veit/Glan um 21.34 Uhr zu einer Rauchentwicklung im Bereich des Industriepark Blintendorf alarmiert. Da schon von weitem Feuerschein und eine immense Rauchwolke erkannt wurden sowie durch unzählige einlangenden Notrufe, wurde schon während der Anfahrt um 21.39 Uhr Alarmstufe 3 und somit unter anderem Sirenenalarm für die Feuerwehr St.Veit/Glan angefordert.
Das Feuer dürfte schon längere Zeit in der Produktionshalle und im Lagerraum der Firma EN-Tech, die Pelletöfen herstellt Betriebes gewütet haben. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand das ganze Gebäude in Vollbrand, ein Innenangriff war vorerst nicht möglich. Dem Zustand des Gebäudes nach muss ein Flash Over erst kurz vorher stattgefunden haben.
Als Erstmassnahme wurde ein umfassender Aussenangriff vorgenommen. Um die Löschwasserversorung sicherzustellen, wurde eine Zubringerleitung vom Hydrantennetz aufgebaut, zusätzlich wurde eine doppelte Zubringerleitung von der ca. 500m entfernten Glan aufgebaut. Es konnte somit binnen kürzester Zeit eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt werden.
Durch den massiven Löschangriff, unter anderem auch über ein auf der Drehleiter montiertes Wenderohr konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden, ein Innenangriff war aber weiterhin nicht möglich, da immer wieder im Gebäude Gasflaschen explodierten.
Durch die Grösse des Ereignisses (es waren insgesamt 11 Feuerwehren im Einsatz) wurde der Bezirkseinsatzstab alarmiert. Dieser setzte sich zusammen aus den Kommandanten der Feuerwehren St.Donat und St.Veit/Glan, dem Abschnittfeuerwehrkommandanten (AFK) Glantal, dem Bezirksfeuerwehrkommandanten (BFK), Bezirksgendarmeriekommandant und Postenkommandant, KELAG Strom, KELAG Gas, Vertreter des RK, Bezirkshauptmann und Bürgermeister der Stadtgemeinde St.Veit. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung wurde von der Behörde Luftgüte-Vorwarnstufe ausgelöst. Über Radio wurden Anrainer aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten.
Ebenso wurde ein Atemschutzsammelplatz errichtet. Insgesamt befanden sich 16 Atemschutztrupps zu je 3 Mann im Einsatz.
Zu einem dramatischen Zwischenfall kam es gegen 23.00 Uhr. Beim Kontrollieren des Benzinstandes bei einem in einen Tankwagen eingebauten Stromaggregat schoss beim Öffnen des Tankdeckels Benzin aus dem Einfüllstutzen heraus, ergoss sich in das Fahrzeuginnere und über den 21jährigen Feuerwehrmann und entzündete sich vermutlich durch Wärmestau.
Binnen einem Bruchteil einer Sekunde stand der Feuerwehrmann in Flammen und glich einer lebenden Fackel. Zum Glück war er vorschriftsmässig Schutzjacke und Helm bekleidet, was ihn vor noch weit schlimmeren Verletzungen bewahrt hat. Von der brennenden Schutzjacke konnte er sich noch selbst entledigen. Da schon zu Einstatzbeginn das Rote Kreuz zur Bereitschaft mit einem Fahrzeug angefordert wurde und von der Feuerwehr Althofen der Feuerwehrarzt an der Einsatzstelle anwesend war, erfolgte die Erstversorgung sehr rasch. Mit dem dann sofort hinzugezogenen Notarzt wurde der Feuerwehrmann mit Verbrennungen 2. und 3. Grades im Gesicht und auf beiden Händen in das Verbrennungszentrums des LKH Klagenfurt eingeliefert.
Der Einsatz konnte schliesslich am Sonntag um 02.00 Uhr beendet werden, die Feuerwehr St.Donat hielt bis 09.00 Uhr Brandwache. In den Nachmittagsstunden wird nochmals eine Kontrollfahrt durchgeführt werden, um eventuell noch vorhandenen Glutnester rechtzeitig erkennen zu können.
Eingesetzte Kräfte:
11 Feuerwehren: St.Veit/Glan, St.Donat, Hörzendorf-Projern, Liebenfels, Treffelsdorf, Launsdorf, Thalsdorf, Kraig, Maria Saal, Obermühlbach/Schaumboden, Althofen
mit 35 Fahrzeugen und 250 Mann.
Weiters: AFK Glantal, BFK St.Veit/Glan, Rotes Kreuz, Gendarmerie, BH, Bürgermeister, Bezirksgendarmeriekommandant
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