UNO- und EU-Hilfskräfte leisten im Katastrophengebiet hervorragende Arbeit
Datum: 21.10.2004 06:10:03
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


Im Katastrophengebiet sind internationale Kriseninterventionsteams zusammen mit österreichischen Hilfskräften seit über 24 Stunden permanent im Einsatz. An unterschiedlichen Schadensplätzen bieten sich den Einsatzkräften verschiedene Szenarien: Beispielsweise wird simuliert, dass in Folge des Erdbebens aus zerstörten Industrieanlagen ABC-Gefahrstoffe austreten. Weiters sind noch immer Menschen unter den Trümmern verschüttet. Unermüdlich versuchen Katastrophenhilfespezialisten seit den frühen Morgenstunden des Mittwochs Leben zu retten.

Ein ABC-Aufklärungstrupp des österreichischen AFDRU-Kontingents lokalisiert in einem eingestürzten Gebäude der Nickel-Eisen Produktionsanlage die in der Prüfanlage befindlichen radioaktiven Quellen. Nach deren Absicherung kann mit der Ortung der Verschütteten begonnen werden. Trümmersuchhunde der Rettungshundebrigade kommen zum Einsatz – und schlagen an. Die Einsatzkräfte nehmen den Kontakt zu den Opfern auf. Nach erfolgter Ortung der eingeschlossenen Arbeiter gehen die Rette- und Bergespezialisten an die Arbeit. Mittels Seilwinde und hydraulischen Bergewerkzeugen können die Verletzten schließlich gerettet werden.

In einem Wohngebäude wurden mehrere Verschüttete gemeldet. Die Feuerwehr Mannheim ist vor Ort. Deren ABC-Mess- und Spürkomponente entfernt Deckenbetonteile, die den Zugang der Rettungskräfte zu den eingeschlossenen Personen behindern. Die Verletzten werden versorgt. Österreichische Feuerwehreinheiten, gemeinsam mit Johanniter-Kräften, entfernen hinderliche Betonsteher, sodass die Bewohner befreit werden können.

In einer am Werksgelände der Produktionsanlage befindlichen Zisterne waren Leute mit Wartungsarbeiten beschäftigt, als sie das Erdbeben überraschte und die Anlage teilweise zerstörte. Die Eingeschlossenen schweben in höchster Gefahr. Die Zisterne wurde auch als Lagerraum für Chemikalien verwendet.

Das bulgarische Hilfsteam erreicht als erstes die Schadenstelle und fordert Unterstützung an. Kräfte der Berufsfeuerwehr Wien und der Feuerwehr Mannheim dringen unter ABC-Vollschutz zu den Arbeitern am Grund der 20 Meter tiefen Zisterne vor. Als erstes werden Verletzte versorgt und aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht. Mittels einer speziell errichteten "Seilbahn" wird ein Arbeiter an die Oberfläche befördert. Dort übernehmen ihn die Kräfte des Roten Kreuzes, die ihn einer Patientendekontamination und einer ärztlichen Versorgung zuführen.

"Dieses realitätsnahe Üben im Rahmen der EUDREX 04 wurde erst durch die umfangreiche Vorbereitung der zahlreichen Schadenstellen durch das Österreichische Bundesheer sowie der professionellen Koordination der Übungsleitung ermöglicht!", so der Tenor der internationalen Teamleader und Einsatzleiter.

Für weitere Informationen steht Ihnen das Presseinformationszentrum der EUDREX 04, unter der Rufnummer 02622/72154, jederzeit zur Verfügung.

20. Oktober 2004





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