FF St. Pölten-Wagram gibt der Ausbildung den letzten Schliff: 3 Trupps bestehen Atemschutzbewerb in Tirol (xx)
Datum: 28.11.2004 20:01:26
Thema: Atemschutz und Schadstoff


FOTO: FF St. Pölten-Wagram

Als erste Feuerwehr des Landes ist die FF St. Pölten-Wagram am Samstag, 27. November 2004, zum Tiroler Atemschutzleistungsbewerb angetreten – und hat erwartungsgemäß bestanden. Die neun Männer haben damit ihrer ohnehin guten Ausbildung quasi den letzten Schliff verpasst. „Es hilft im Ernstfall, wenn jeder Handgriff wie im Schlaf abläuft“, umreißt Wagrams Kommandant Leopold Lenz die Motivation seiner Mannen, an diesem in Niederösterreich nicht existenten Bewerb teilzunehmen.

Dabei sind die St. Pöltner kräftig ins Schwitzen gekommen. Nach dem Ablegen einer schriftlichen Theorieprüfung mussten die mitgebrachten Atemschutzgeräte zu aller erst bestimmungsgemäß angelegt werden. Kaum getan, wurden die Florianis schon zu einer Menschenrettung im zweiten Obergeschoß â€žgerufen“, bei der vor allem das richtige Vorgehen in verrauchten Räumen unter die Lupe genommen wurde. Also hieß es für die jeweils aus drei Personen bestehenden Trupps anpacken, der Bewusstlose musste fachmännisch ins Freie gebracht werden, wo dann auch die Erstversorgung durch die Silberhelme stattfand.

Am schweißtreibendsten gestaltete sich dann aber zweifelsohne der simulierte Löschangriff im Kellergeschoß des Feuerwehrhauses Fügen im Zillertal. Dabei musste binnen kürzester Zeit eine Schlauchleitung über das Stiegenhaus aufgebaut werden. Dann wurde dem „Brand“ binnen Sekunden der Garaus gemacht. Noch während der Zeitnehmung wurde zudem das Wegräumen der Leitung gefordert. Als Abschluss überprüften die Bewerter schließlich das richtige Versorgen der Atemschutzgeräte und Bekleidung nach einem Einsatz. Denn nur eine gepflegte Ausrüstung kann im nächsten Ernstfall wieder eingesetzt werden – und Leben retten.

Und Ernstfälle gibt es für die FF St. Pölten-Wagram wahrlich genug. Rund zehn mal im Jahr werden die freiwilligen Helfer zu Einsätzen gerufen, bei denen Atemschutzgeräte zum Einsatz kommen. Dabei reicht die Palette vom Kellerbrand bis hin zum Schadstoffeinsatz, bei dem unter speziellen Anzügen eben auch Atemschutzgeräte eingesetzt werden. Denn der Vorteil dieser Geräte liegt in der mitgeführen Atemluftflasche, die den Träger wenigstens für rund 40 Minuten von der Umgebungsatmosphäre unabhängig macht.

FOTO: FF St. Pölten-Wagram

Seit Anfang 2003 setzt die FF Wagram – ebenso wie andere Landeshauptstadtfeuerwehren - auf noch modernere Geräte, die einen Technologieschub für ganz Niederösterreich darstellen. Anstatt wie davor schwere Metallflaschen schleppen zu müssen, wurden Atemschutzgeräte mit neuen, hochmodernen und besonders leichten Kunststoffverbund-Druckflaschen (mit 300 bar druckgefüllt) angeschafft. „Es ist einfach toll! Im Gegensatz zu früher merkt man gar nicht, dass ein Atemschutzgerät auf dem Rücken hängt“, sind die Atemschutztruppmänner von der Ausrüstung begeistert.

Die Geräte wurden natürlich in Tirol „begutachtet“, schnell entwickelte sich eine Fachdiskussion, die einen weiteren Pluspunkt für die Bewerbsteilnehmer der FF St. Pölten-Wagram darstellt. Verschiedene Arbeitsweisen zu kennen ermöglicht es, das eigene Vorgehen weiterzuentwickeln.

Neben Kommandant Lenz, der selbst im Trupp St. Pölten-Wagram 1 das Leistungsabzeichen Stufe Bronze „erkämpfte“, war auch sein Stellvertreter und St. Pöltens zweiter Feuerwehrmann Martin Schifko sowie Atemschutz-Bezirkssachbearbeiter Helmut Leitner mit nach Tirol gekommen. Auch sie zeigten sich vom Bewerb und den Wagramern als stärkste Abordnung angetan. Insgesamt waren 21 Trupps angetreten, mit Ausnahme der drei St. Pöltner Trupps allesamt aus dem Bezirk Schwaz/Tirol.

Nicht von der Hand zu weisen ist der kameradschaftliche Aspekt der „Expedition Tirol“. Denn eines ist klar: Wenn in zwei Jahren die Stufe Silber in Angriff genommen werden kann, sind die neun Wagramer wieder dabei. Und auch für die Weinkost im August 2005 haben sich die neuen Freunde aus Fügen bereits angekündigt…

Wagramer Teilnehmer am Atemschutzleistungsbewerb in Fügen am 27. November 2004
  • Trupp 1: Atenschutztruppführer (ASTRF) OFM Markus Steininger, Atemschutztruppmänner (ASTRM) HBI Leopold Lenz, OFM Josef Dür
  • Trupp 2: ASTRF OLM Peter Strobl, ASTRM FM Rainer Horvath, OFM Alfred Sampl
  • Trupp 3: ASTRF BM Roland Brandstetter, ASTRM FM Michael Brunner, OLM Christian Kovar

    Text und Infos: FF St. Pölten-Wagram





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